Trotze Nicht Dem Herzen. Amy Blankenship. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Amy Blankenship
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Серия:
Жанр произведения: Современная зарубежная литература
Год издания: 0
isbn: 9788873042945
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sehen würde.

      â€žGehst du nach Hause?“ Er machte ein paar langsame Schritte während er sprach. „Ich kann es dir nicht wirklich übel nehmen nach dem, wie Toya dich behandelt hat.“ Shinbe kniete sich vor sie hin und streckte seine Hand aus um ihr hoch zu helfen. Sie ergriff die angebotene Hand und stand auf, klopfte sich den Staub von ihrem Rock.

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      â€žManchmal halte ich es einfach nicht in seiner Gegenwart aus, Shinbe… ich… es tut mir wirklich leid, all die Probleme, die ich dir bereitet habe.“ Sie machte einen Schritt auf den Schrein zu.

      Shinbe wollte nicht, dass Kyoko ging, aber er wusste, dass er sie nicht aufhalten können würde, wenn sie sich entschieden hatte. Er wusste sehr gut, wie sehr sie es hasste, wenn Toya von ihr verlangte, dass sie bleiben sollte und er wollte nicht, dass sie ihm aus dem gleichen Grund grollte. Aber in Wahrheit fühlte er wie Toya… er wollte nicht, dass sie ging.

      Seine wahren Gefühle verbergend versuchte er, sie aufzumuntern. „Es ist in Ordnung, Kyoko. Du kannst mir jederzeit Probleme besorgen“, grinste er und tat so, als würde er langsam die Hand nach ihr ausstrecken.

      Kyoko übersah die Hand nicht, die sich langsam auf sie zu bewegte. Sie kicherte und warf ihm ein Lächeln zu. Dann war sie weg.

      Shinbe stand da und starrte auf die Statue als sein Lächeln verblasste. Er wollte ihr sagen, dass sie nicht gehen sollte. Er hatte nicht vorgehabt, sie zu begrapschen… naja, vielleicht ein wenig. Er hatte es getan, damit sie beruhigt gehen konnte, wissend, dass sich zwischen ihnen nichts verändert hatte. Er hatte fühlen können, dass sie böse war, und er wollte sie lächeln sehen, oder zumindest andere Gefühle zeigen als Wut und Trauer. Sein Plan hatte besser funktioniert als erwartet, als sie ihn angelacht hatte.

      Shinbes unruhiger violetter Blick riss sich von dem Jungfernschrein los. Er hasste die Fähigkeit des Zeitportals, sie von ihm weg zu nehmen und wünschte sich, dass er ihr in ihre Welt folgen könnte… nur einmal. Seine Augen wurden attraktiv dunkler, dann verengten sie sich bei dem eifersüchtigen Gedanken, dass Toya ihr durch das Herz der Zeit folgen konnte. Wieso hatte das Zeitportal den silbernen Beschützer gewählt, und nur ihn? Es war einfach nicht fair. Toya war nicht ihr einziger Beschützer.

      *****

      Als Kyoko wieder auf der anderen Seite des Jungfernschreins angekommen war, legte sie sich im Schutz des Schreinhauses hin und bettete ihren Kopf auf ihren Rucksack, schloss ihre Augen. Sie wollte gerade einfach niemanden sehen.

      Gedanken von Shinbe, der mit ihr schlief, schlichen sich wieder in ihren Kopf. Wieso musste sie so von ihm träumen? Dadurch wünschte sie nur… 'Was denke ich da?', fragte sie sich selbst. Sie musste aufhören, daran zu denken.

      Shinbe und Suki mochten einander eindeutig, auch wenn sie es nicht zugeben würden. Außerdem machte er mit allen Frauen rum. Shinbe war einfach so.

      Kyoko stand langsam auf und verließ das Schreinhäuschen, das die Jungfernstatue schützte. 'Ich werde einfach in mein Zimmer gehen und lernen. Ja, dann werde ich morgen auf die Uni gehen und alles wird gut sein. Vielleicht werde ich sogar meine Freunde anrufen und kurz mit ihnen ausgehen.' Kyoko blieb ruckartig stehen und verdrehte die Augen als sie laut dachte: „Neue Regel: keine Früchte essen bei meinen Freunden.“

      *****

      Toya kämpfte noch immer gegen seine Eifersucht an, als er langsam zu dem Schrein ging. Er hatte fest vor, Kyoko zu folgen und die Sache auszubügeln. Er konnte den Gedanken nicht aushalten, dass sie sauer auf ihn war.

      Seine Sinne klingelten und er wusste, dass er nicht alleine war. Er sah hoch und erkannte Shinbe, der an eines der Felstrümmer gelehnt saß, die von dem vergessenen Schloss, das hier gestanden hatte, übrig waren. Seine Hände waren ordentlich in seinem Mantel versteckt und sein Stab lag über seinem Schoß. Er hatte seinen Kopf zurückgelehnt und seine Augen waren geschlossen als würde er schlafen.

      â€žWach auf, du dummer Lustmolch!“, schrie Toya ihn an, jetzt noch wütender als davor.

      Shinbe öffnete ein verschlafenes Auge und schloss es dann wieder. „Was willst du, Toya?“

      Toya kochte: „Was will ich? Ich will wissen, wozu zum Teufel, du hier sitzt?“

      Shinbe öffnete seine Augen und hob fragend eine Augenbraue in Richtung seines Bruders: „Darf ich mich nicht ausruhen?“

      Toya starrte ihn böse an: „Seit wann kommst du zum Herzen der Zeit um zu ruhen?“

      Shinbe stand langsam auf und machte sich bereit, nur für den Fall. Er wusste, dass Toya ein ganzes Stück stärker war. Aber er wusste auch, dass er nicht so schwach war, wie Toya meinte. Ihre Kräfte waren einfach unterschiedlich.

      â€žIch kam um mich von Kyoko zu verabschieden. So wie du sie behandelt hast, können wir froh sein, wenn sie je wieder zurückkommt. Was geht in deinem Erbsenhirn eigentlich vor sich?“ Shinbes ruhige Stimme konnte die Erregung, die er versteckt hielt, nicht ganz verbergen.

      Toya knurrte leise, wissend dass Shinbe recht hatte. Vielleicht, nur vielleicht, hatte er überreagiert, aber dennoch, er hatte gesehen, wie sie sich geküsst hatten. Kyoko hatte den wollüstigen Beschützer geküsst. Die Szene spielte sich noch einmal vor Toyas innerem Auge ab und seine Seele schrie: 'Nein, es war Shinbe, der Kyoko geküsst hatte, nicht umgekehrt.'

      Er drehte Shinbe den Rücken zu: „Ich weiß nicht, was du vorhast, Beschützer, aber wenn du Kyoko je wieder auch nur anfasst… werde ich dich umbringen.“ Damit flog Toya durch die Luft davon und ließ nur eine einzelne silberne Feder zurück, die im Wind flatterte.

      Shinbe seufzte und setzte sich wieder, lehnte sich an den Stein, als er Kamuis spielerisches Lachen aus der Ferne hörte. Wenig später kamen Sennin, Kamui und Suki auf die Lichtung, in den Händen Körbe mit Kräutern und Gemüse, die der alte Mann gesammelt hatte.

      'Sie müssen ihn auf dem Weg zurück zur Hütte getroffen haben', überlegte Shinbe.

      Sennin war der alte Mann, dem die Hütte gehörte, in der sie lebten, wenn sie in der Nähe des Schreins waren. Sennin hatte Suki und ihren Bruder ganz alleine aufgezogen, nachdem seine Frau, deren Mutter von den Dämonen getötet worden war, als diese das Dorf angriffen. Suki war zu klein gewesen um sich an ihre Mutter zu erinnern, aber sie war zum besten menschlichen Dämonenjäger im ganzen Reich geworden.

      Für das Dorf war Sennin ein Medizinmann, aber die Beschützer kannten die Wahrheit. Er war ein Meister der Zaubersprüche und wusste viel mehr als die meisten Menschen in ihrer Welt. Shinbe lächelte traurig als er zusah, wie der alte Mann auf ihn zu ging.

      â€žWieso siehst so bedrückt aus, Shinbe?“, fragte Sennin, als er nahe genug war. Er zog die Augen zusammen um ihn mit seinen alternden Augen besser sehen zu können. Der violette Beschützer hatte sich in letzter Zeit ein wenig merkwürdig benommen… und das wollte etwas heißen denn seiner Meinung nach waren alle Beschützer von Natur aus merkwürdig.

      Shinbe stand auf, als die Gruppe sich näherte, als hätte er auf sie gewartet und nicht gerade beinahe mit Toya gekämpft.

      Suki sah hinter ihn auf den Jungfernschrein: „Ist Kyoko schon wieder nach Hause gegangen?“

      Shinbe starrte sie ausdruckslos an, ehe er antwortete: „Ja, ja, ist sie.“

      Kamui hörte auf, den Korb nach etwas zu Essen zu durchsuchen und sah Shinbe aufmerksam an wobei sein Lächeln verschwand und sich in Sorge verwandelte. „Wieso ist sie gegangen?“ Dann, als wäre ihm plötzlich ein Gedanke gekommen, fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen: „Was hat Toya dieses Mal getan?“

      Shinbe