Ein Marmorkuss
Wenn diesen fein gemeißelt Lippen
Ich nur verstand zu widerstehen!
Und diesem Wind! Und diesen Klippen!
Und meinem marmorbleichem Weh…
Nun bin ich blind und wohl gestimmt
Und sing in sechs-stufigem Reim,
Und nehm mich hin so wie ich bin
Und dich in deinem besten Sein.
Und jede Weit ist maßenfrei,
Und jede Stund ist zeitgelöst!
Wenn du mich kost, bin ich entblößt
Und marmorbleich im Mondesschein.
Herbstbarock
Ein Klang mit Glanz
In Spiegelweite —
Es spielt das Gleis
Wie Geigensaite,
Sobald die Bahn
Hinübergleitet.
Ein sanfter Duft
Von Mittelmeer
Zieht durch die Luft,
Die nebelschwer;
Vibriert, sobald
Ich sie durchquer.
In Kronenhöh
Ein goldner Chor
Erklingt und schlingt
Am Geist empor
Und singt von Ruh,
Die ich verlor…
Bvlgaria. Nachtallee
Die Luft zerfließt in griechisch Lispeln
Und leuchtet auf im feuchten Laub,
Im atemnahen Zweiggeknister,
Der Nachtallee, die uns getraut.
Ein Nebel lief durch meine Lungen,
Als wär’s ein langes Schlangentier,
Es ist so tief in mich gedrungen,
Dass ich mir selbst verschlungen schien.
Verloren in dem Lustgeflüster,
Von einem zeitgelöstem Raum, —
Ist es der Mythos, der mich küsste,
Und mich verließ im Wellenschaum.
Bvlgaria
Ich schau in dein und mein Gedächtnis
Und lass den Drang zum Treiben los.
Was ich nicht brauch, das nun verlässt mich,
Und das, was bleibt, wird kahl und groß —
Es löst sich los aus meinem Schoß.
Ein süßer Duft von Feigenfrucht,
Von Meeresdunst und Liebeslsust.
Es lebe hoch, die Lebenskunst,
Es fließe darauf Apfelpunsch —
Auf deinen und auf meinen Wunsch!
Ein Nebelwirbel steige auf
Und nehme uns in seinen Lauf,
In seinen heißen Flüsterhauch,
Wo ich nichts hab, was ich nicht brauch,
Wo jedes Sein ersteht zum Brauch.
Жара
Ворохом волосы
Выбились с воем,
Вьются на волю,
Требуют моря!
Требуют властного
Влажного ветра;
Выйду на улицу —
Выйду раздетой.
Раскинуты руки,
Я ринулась в небо,
А голые ступни
Расписаны мелом,
Белесые пятки
Искрятся под пылью,
Шаги мои шатки,
Я стону и стыну.
С ума посходили
Ветреные потоки —
Я вихрем пустыни
Разбиваюсь о створки,
В песок рассыпаюсь,
Накаляюсь жаром,
Несусь к берегам,
Где я паром стану.
Сизой и грозной
Горою – тучей
Я охвачу
Горизонт и пахучим
Ливнем облегчу
Свою ношу, —
Крошкой хрустальной
Сливаюсь с ночью.
Выше и выше,
Отступая без боя,
Я расширяюсь
С каждым слоем.
Из стратосферы
Выйду ионом…
Как же легко
Дышится в Оном.
Mein kleiner Prinz
Mein Blick ertrinkt im Horizont,
Dort, wo die Sonne nun verschwindet.
Abgeräumt und abgeträumt
Scheint alles, was mich hier verbindet.
Mein Planet, bleib unversehrt
Von meinen großen Träumereien.
Ein Baobab, der dich verzehrt,
Soll nicht auf dir aus mir gedeihen.
Der Wind verstärkt nur meine Gier
Und lässt die Nacht geschwind verblenden.
Mein Ithaka, ich greif nach dir,
Mit meinen Sonnenaufgangshänden.
Am Bahnsteig
Ich sitze tief auf einer Bank,
Am Bahnsteig zwischen Passagieren.
Ein Blitz, der durch den Himmel rankt,
Entspringt