Der Sultan von Karisi. Felicitas Dakota. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Felicitas Dakota
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742728852
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wirst und darfst?“

      „Sie Sultan.“

      Er sah sie überrascht an.

      „Das ist mutig von dir.“

      Diese Worte sagte auch die Wahrsagerin - ‚sie sind mutig‘.

      „Darf ich ehrlich sein?“

      „Ja ich bitte darum. Denn wenn du nicht ehrlich bist, kommt ihr nicht mehr nach Hause.“

      „Zuerst möchte ich mich auch für dieses Schauspiel entschuldigen. Ich wusste, ich musste nur hierherkommen und dann wird sich alles zeigen. Denn ich bin die Einzige, die Ihnen wirklich helfen kann.“

      „Das war aber jetzt mehr als mutig. Mir so direkt alles in die Augen zu sagen.“

      „Ich bin nicht so wie die Mädchen und Frauen von hier und neige nicht meine Augen vor Ihnen. Ich sehe Ihnen gerne in die Augen, wenn sie vor Freude leuchten und vor Schmerzen schon weinen wollen. Und Sie haben Schmerzen. Nein, ich bin nicht mutig, es ist nur die Wahrheit. Sie haben schon Schmerzen, wenn er sich nur etwas regt. Es muss schon sehr weit fortgeschritten sein.“

      Etwas aufgebracht kam er nahe zu ihr.

      „Was lässt dich so sicher sein?“

      „Ich sah die Schmerzen in Ihren Augen, als sie vor mir standen und Sie schon überlegten, was Sie mit mir machen könnten. Ich spürte Ihre Erregung, doch Sie können nicht mehr und Sie brauchen mich. Und Sie können sich auch keinen weiteren Versuch mehr leisten. Ihnen steht der Druck bis zum Hals, Kinder zeugen zu müssen, damit man sieht, was für ein Mann Sie sind. Es wird hinter Ihrem Rücken sicher schon getuschelt. Und ich habe auch gehört, dass es seit drei Jahren keinen Nachwuchs mehr gibt. Seitdem suchen Sie nach Hilfe.“

      Vor Wut über die Wahrheit nahm er sie und zog sie mit sich. Er zerrte sie zu einem versperrten Raum, öffnete ihn und drehte das Licht an. Zum Vorschein kam ein Operationsaal. Ihr war zu Ohren gekommen, dass er einen hatte bauen lassen, doch das er besser war, als der in ihrer Heimat hätte sie nicht erwartet. Eva sah sich mit leuchtenden Augen um und begutachtete die Ausstattung des Raumes etwas genauer. So einen hatte man nicht mal in Deutschland.

      Nachdem er die Tür hinter ihnen wieder zugesperrt hatte, sagte er: „Ist er nach deinem Geschmack? Alles da was du brauchst?“

      „Ja, alles da und noch mehr.“

      Sie blickte ihn mit glücklichen Augen an.

      „Glücklich?“

      „Ja warum?“

      „Weil ich es in deinen Augen sehe.“

      Nach einer kurzen Pause fragte er: „Und was siehst DU noch in meinen Augen?“

      Sie ging zu ihm und sah ihm direkt in die Augen.

      „Angst, Verzweiflung und ein wenig Hoffnung.“

      „Du kannst gut in den Augen lesen.“

      „Ich sehe das ständig in den Augen der Männer, denen ich helfe wieder Spaß am Sex zu haben.“

      „Hast du auch Spaß am Sex?“

      Sie sah ihn überrascht an.

      „Entschuldige, wenn ich dir zu nahegetreten bin.“

      „Nein, bist du nicht. Ist doch normal, nur wir Menschen tabuisieren das. Und ja, ich habe manchmal Spaß am Sex.“

      Ihr war es nicht aufgefallen, dass sie ihn auch duzte. Er sah sie verwirrt an und war verwundert und überrascht über ihre Ehrlichkeit.

      „Dürfte ich … dürfte ich, wenn wir schon hier sind, ihn ansehen? Ich müsste ihn vorher schon mal begutachten, damit ich mir Gedanken über die bevorstehende Operation machen kann. Was, wie und wo?“

      Er sah sie mit bösen Augen an. Eva machte dann etwas, was sie nie zu machen brauchte und es nur machte, weil er wahrscheinlich darauf wartete. Sie war stark, doch jetzt musste sie Schwäche zeigen. Eva kniete nieder, sah auf den Boden und sagte: „Bitte, darf ich ihn mir ansehen? Nicht als Frau, sondern als Arzt.“

      Sie sah nicht hoch und wartete darauf, was er machte oder sagte. Das war ihre letzte Hoffnung. Es war still. Man hörte nichts, nicht mal einen Atemzug.

      „Gut, aber nur als Arzt und nicht mehr.“

      „Ja, danke Sultan.“

      Eva traute sich noch nicht hochzusehen. Hörte ihn nur rumoren.

      „Okay, Sie dürfen hochsehen.“

      Er stand direkt vor ihr und wäre er gerade gewesen, hätte sie ihn direkt vor ihrem Mund gehabt. Eva sah zuerst zu ihm, er hatte die Augen geschlossen und er akzeptierte sie jetzt als Arzt. Sein leicht erigierter Penis krümmte sich schon. Wie stark müsste wohl erst die Krümmung sein, wenn er voll erigiert war. Sie wollte es gar nicht erst sehen.

      „Ich müsste ihn angreifen und befühlen, damit ich mir ein Bild davon machen kann. Darf ich?“

      Bevor sie etwas tat, musste sie fragen. Er war nicht einer ihrer normalen Patienten.

      „Ja, Sie dürfen.“

      Als Arzt sprach er Dr. Evans mit Sie an. Wenn das vorbei war, würde er sie wieder duzen. Eva tastete zuerst vorsichtig seine Hoden ab, dann langsam und vorsichtig seinen Penis. Er sprach sofort auf ihre tastenden Finger an. Sie wollte ihn nicht ganz erigiert sehen und ihm damit Schmerzen bereiten. Sie arbeitete rasch.

      „Danke“, sagte sie und senkte wieder ihren Blick und ihre Hände.

      Er zog sich wieder an. Dann nahm er ihre Hand und zog sie auf.

      „Du darfst wieder aufstehen. Es war klug von dir das zu machen. Wie kamst du auf die Idee?“

      „Da Sie mich nicht als Frau akzeptieren dachte ich mir, dass wenn eine Frau vor Ihnen kniet und Sie um etwas bittet Sie mir oder besser gesagt dem Arzt in mir vertrauen.“

      „Aber ich habe auch noch eine Frage.“

      „Und die wäre?“

      „Kann ich nach der Operation meine Frauen wieder beglücken?“

      Sie musste lächeln.

      „Ja, das können Sie. Aber beim ersten Mal könnte es noch einige Probleme oder Schmerzen geben. Sie sollten es langsam angehen lassen.“

      „Das heißt, eine meiner Frauen sieht und hört, dass ich Schmerzen habe? Du willst mich wohl vor meinen Frauen erniedrigen.“

      „Nein, das will ich nicht. Es ist nun mal so. Oder du geht’s zu einer anderen Frau, die dich nicht kennt, und beglückst sie.“

      Ihr war es gar nicht aufgefallen, dass Eva ihn schon wieder duzte. Er ging auf sie zu.

      „Einen Sultan spricht man nicht ohne Aufforderung mit ‚du‘ an“, sagte er mit zorniger Stimme.

      „Tut mir leid! Es ist mir so rausgerutscht. Weil Sie mich auch immer duzen. Es wird nicht wieder vorkommen.“

      „Also eine andere Frau bietest du mir an?“, fragte er herausfordernd und blieb weiter vor ihr stehen.

      „Ja Sultan“, erwiderte sie leicht beschämt und senkte den Blick.

      Eva wollte ihn nicht noch mal reizen. Er trat einen Schritt zurück.

      „Ich biete dir auch etwas an.“

      Sie sah zu ihm und wartete ab, was er ihr anbieten wollte.

      „Ich lasse mich von dir operieren, damit ich wieder eine Frau beglücken kann. Und ich soll mir eine andere suchen, mit der ich das erste Mal nach der Operation …“

      „Sex mache“, beendete Eva den Satz.

      „Gut, ich wüsste dann auch gleich eine Frau, mit der ich das machen würde und die sicher nirgends etwas ausplaudern würde über das erste Mal.“

      „Dann ist es ja gut. Aber wo ist