Sea of Flames. Svea Dunnabey. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Svea Dunnabey
Издательство: Bookwire
Серия: Sea of Flames
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738080278
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      Kapitel VI

      Blake

      Vorsichtig versuchte ich meinen Arm aus Evelyns Umarmung zu ziehen, was gar nicht so einfach war, da ich nicht wollte, dass sie aufwachte. Es war inzwischen sieben Uhr morgens und ich musste dringend zur Arbeit, obwohl ich lieber hier geblieben wäre.

      Es tat so unendlich gut Evelyns Nähe zu spüren, doch gleichzeitig tat es so dermaßen weh zu sehen, was sie grade durchmachte. Sie gestern in diesem Club tanzen zu sehen, hatte mir die Kehle zugeschnürt. Schon damals hatte sie es nicht gemocht zu tanzen, doch gestern war es um Welten schlimmer gewesen. Es war als würde sie gezwungen werden zu tanzen und dann auch noch die Typen, die mit ihr machen durften, was sie wollten. Dan hatte nicht untertrieben mit dem, was Evelyn ihm darüber erzählt hatte.

      Ich hatte den Typen, der es gewagt hatte Evelyn auf seinen Schoß zu ziehen und an ihre Brüste zu gehen grade eine verpassen wollen, als Evelyn das schon selbst getan hatte und daraufhin tränenüberströmt durch den Club gerannt kam. Zu sehen, wie sie weinte, wie sie litt und wie wenig Kraft sie nur noch hatte, hatte mich fertig gemacht.

      Was war nur in den letzten Wochen mit ihr passiert? Am liebsten wollte ich ihr meine Liebe gestehen, ihr sagen, dass alles gut werden und dass ich mich um alles kümmern würde, doch ich wusste, dass das nichts brachte. Evelyn musste von sich aus auf mich zu kommen und so lange musste ich eben Geduld haben.

      Das war auch der Grund gewesen, weswegen ich bisher so auf Abstand geblieben war und nichts in der Richtung gesagt hatte, auch wenn es mir mehr als schwer gefallen war. Dennoch hatte es sich gelohnt, da sie von sich aus zugegeben hatte, dass sie mich vermisste. Diese Worte waren eine enorme Erleichterung gewesen und ließen mich hoffen.

      Ich seufzte noch einmal, stand schließlich auf und betrachtete sie noch einmal. Sie sah so verloren aus, da sie wirklich enorm viel abgenommen hatte, weswegen mein Blick wieder zum Pizzakarton wanderte. In der Küche entdeckte ich einen Block und einen Stift, weswegen ich leise dort hinging und ihr noch eine Notiz schrieb.

       Guten Morgen Evelyn,

       ich hoffe, du konntest gut schlafen. Es tut mir Leid, aber ich musste zur Arbeit. Bitte tu mir und dir den Gefallen und iss noch die Pizza, denn du musst dringend etwas zu dir nehmen!

       Wenn du mich brauchst, weißt du, wo du mich findest.

       Blake

      Leise schlich ich mich aus Evelyns Wohnung, oder besser gesagt aus ihrer Baracke, denn nichts anderes waren diese Räume und schloss hinter mir die Tür. Auch im Treppenhaus gab ich mir alle Mühe leise zu sein, wobei es hier eh so laut war, dass meine Tritte auf der Treppe nicht weiter auffallen würden.

      Die ganze Nacht über hatten die Nachbarn miteinander gestritten, geschrien, oder Party gefeiert, was man nur zu deutlich hören konnte, da die Wände sehr hellhörig waren und es hier niemanden scherte, wer was mitbekam. Eine Gänsehaut durchfuhr mich, als ich daran dachte, wo Evelyn hier gelandet war.

      Draußen vor der Tür holte ich tief Luft, stieg in meinen Wagen ein, der, zu meiner Verwunderung, noch da war und verband mein Telefon direkt mit dem Bordcomputer, da ich telefonieren musste.

      >> Guten Morgen Mr Humphrey.<< begrüßte mich meine Assistentin, die mir inzwischen sehr viel Arbeit abnahm und gut war in ihrem Job.

      >> Guten Morgen Jennifer. Ich bräuchte einmal ihre Hilfe.<<

      >> Natürlich. Was kann ich für Sie tun?<<

      >> Könnten Sie bitte einmal heraussuchen bei welcher Krankenversicherung, oder welchem Krematorium, egal wo eine gewisse Dr. Evelyn Chamberlain noch Schulden hat?<<

      >> Kein Problem, das kriege ich hin. Sonst noch was?<<

      >> Wenn Sie das herausgefunden haben, dann begleichen Sie die Schulden bitte von meinem Konto.<<

      >> Egal wie viel?<< hakte sie noch einmal nach, während ich im Hintergrund schon hörte, wie sie etwas in den Laptop eingab.

      >> Ja. Egal wie viel und bitte überweisen sie auf Dr. Chamberlains Konto noch 10.000 Dollar als Express-Überweisung. Es soll noch heute drauf sein.<<

      >> Wird gemacht Mr Humphrey.<<

      >> Danke, dann bis nachher.<< sagte ich noch und legte auf, bevor ich an der nächsten Ecke hielt und mir einen Kaffee holte, den ich nach der schlaflosen Nacht dringend benötigte.

      Als ich die letzten Meilen zur Arbeit fuhr, sah ich immer wieder auf den Beifahrersitz, wo Evelyn gestern noch gesessen hatte. Ich spürte immer noch ihren Kopf auf meinem Bein, spürte immer noch, wie ich ihr immer wieder über die Schläfe gestreichelt hatte, damit sie sich beruhigte, während sich alles in mir nach ihr sehnte und verzehrte.

      Vollkommen fertig und durch den Wind parkte ich das Auto schließlich, atmete noch einmal tief durch und fuhr mit dem Aufzug nach oben ins Büro, wo ich mir einen weiteren Kaffee gönnte und den ersten Schluck trank. Angespannt ging ich in mein Büro und sorgte dafür, dass heute jemand anderes Mrs Taylor bewachte, da ich mich dafür heute nicht in der Lage fühlte.

      Zum Glück hatte sich die Lage hier in Seattle entspannt, sodass wir genügend Personenschützer zur Verfügung hatten. Nachdem ich jemanden für sie zugeteilt hatte, nahm ich mir einen neuen Anzug aus meinem Schrank, da ich mich unbedingt frisch machen und neue Kleidung anziehen musste.

      Anschließend versuchte ich so gut es ging zu arbeiten, wobei ich immer wieder an Evelyn und an das Gefühl dachte, wie sie so kraftlos in meinem Arm gelegen hatte, weswegen ich noch einmal meine Assistentin anrief.

      >> Hi Jennifer, haben Sie die Dinge wegen Dr. Chamberlain erledigt?<< fragte ich sie direkt, da ich sah, dass eine Verbindung hergestellt worden war.

      >> Hallo Mr Humphrey, die 10.000 Dollar sind bereits auf ihrem Konto gutgeschrieben. Die Schulden bei der Krankenversicherung sind beglichen, das waren noch 12.900 Dollar etwa. Beim Krankenhaus hatte sie keine Schulden mehr und die beim Krematorium sind auch beglichen, das waren noch 2.400 Dollar.<< erklärte sie mir, während ich im Geiste nachrechnete und es bemerkenswert fand, dass Evelyn bereits so viel zurückgezahlt hatte.

      >> Vielen Dank Jennifer.<<

      >> Gern geschehen.<<

      >> Haben Sie denn auch schon die Berichte für die Verlage durchgesehen?<<

      >> Noch nicht ganz. Das mit Dr. Chamberlain hat ziemlich lange gedauert.<< entschuldigte sie sich, weswegen ich sie sofort beruhigte.

      >> Kein Problem Jennifer. Das andere war wichtiger. Melden Sie sich einfach, wenn Sie so weit sind.<<

      >> Mache ich.<<

      Ich legte auf und sah wie Dan an meinem Büro vorbeiging, bevor er anhielt und zu mir kam.

      >> Solltest du heute nicht Mrs Taylor bewachen?<< hakte er nach und lehnte sich an den Türrahmen.

      >> Ja, aber ich habe jemand anderen dafür beauftragt. Ich bin heute nicht ganz auf der Höhe.<<

      >> Sieht man. Ehrlich gesagt, siehst du ziemlich scheiße aus.<<

      >> Danke.<<

      >> Ist denn alles ok bei dir?<< fragte er mich, als ich plötzlich jemanden hinter ihm entdeckte und ungläubig aufstand. Sofort drehte Dan sich um und sah in die gleiche Richtung wie ich, wo Evelyn stand und mich unbeirrt ansah.

      >> Oh... hi Evelyn, schön... dich zu sehen. Dann gehe ich mal und lasse euch in Ruhe.<< entschuldigte sich Dan und ging, während Evelyn noch einmal tief durchatmete und zu mir kam.

      >> Hi.<< zwängte sie sich heraus, während sich ihre Augen schon wieder mit Tränen füllten.

      >> Hi, komm rein und setz dich.<< bot ich ihr an,