>> Ich hoffe nur, dass er verstanden hat, was für ein Glück er hatte, dass du ihm verziehen hast.<<
>> Das hat er.<<
Ich nahm ihn in den Arm, schloss die Augen und drückte ihn fest, als sich jemand hinter uns räusperte.
>> Ethan, schön, dass du da bist. Ähm, das ist Paul, Paul, das ist Ethan.<<
Ich kam mir unendlich dumm vor, dass er mich in einer innigen Umarmung mit einem anderen Mann in meinem Schlafzimmer, auf meinem Bett erwischt hatte, ganz egal, ob Paul schwul war, denn das wusste Ethan noch nicht und seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, fand er es alles andere als passend.
>> Paul ist der Freund von Jacob.<<
>> Wir kennen uns bereits Sarah. Dürfte ich kurz mit ihr alleine reden?<<
>> Aber natürlich.<<
Paul verließ das Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu, wobei er mir einen aufmunternden und mitleidigen Blick zuwarf, der um Welten angenehmer war, als der den Ethan mir nun zuwarf.
>> Ich mag es nicht, wenn dir andere Männer so nahe sind.<<
>> Er ist doch schwul und wir sind gute Freunde.<<
>> Das ist mir scheißegal.<< herrschte er mich an, was mich kurz zusammenzucken ließ.
>> Aber....<<
>> Kein aber Sarah! Ich glaube wir haben schon geklärt, dass du auch nicht möchtest, dass ich einer anderen Frau so nahe wäre, beispielsweise Jody.<<
>> Das ist was anderes.<<
>> Wieso?<<
>> Sie ist nicht lesbisch. Sie will was von dir!<<
>> Kann ich sicher sein, dass nicht einer von Ihnen bisexuell ist?<< fragte er und drehte sich dabei ein wenig zur Tür um, auf die er mit einem Finger zeigte.
>> Ethan.... Du verstehst das nicht. Die beiden... Sie sind wie Brüder für mich. Sie kümmern sich um mich, sorgen dafür, dass es mir gut geht.<<
>> Das tue ich jetzt.<<
>> Aber du bist nicht immer da und manchmal brauche ich jemand anderen, dem ich alles erzählen kann. Vor allem wenn wir uns irgendwann wieder streiten sollten, dann sind die beiden für mich da.<<
>> So wie sie für dich da waren, als du dachtest wir hätten uns getrennt?
Ich nickte und dachte an den Abend zurück, wie schlecht es mir gegangen war und welche schlimmen Vorwürfe ich mir selbst gemacht hatte. Wie sehr ich mich gehasst hatte.
>> Sie sind sofort hierher gefahren und haben mich getröstet, mich wieder aufgebaut und mir Mut gegeben.<<
Ethan stand stumm vor mir und ließ die Worte ein paar Mal durch seinen Kopf gehen, bevor er sich resigniert mit den Händen durch sein volles Haar fuhr.
>> Trotzdem möchte ich, dass du in Zukunft erst zu mir kommst und es macht mich eifersüchtig, wie innig du mit ihnen umgehst, wirklich Sarah, es stört mich gewaltig. Nicht nur du bist sehr eifersüchtig!<<
Ich antwortete nicht, sondern trat ein paar Schritte auf ihn zu, um ihm endlich meine Arme um den Hals zu schlingen und ihn zu küssen. Etwas, wonach ich mich schon den ganzen Tag gesehnt hatte. Sein männlicher frischer Duft, gepaart mit seinem minzigen Geschmack, brachten mich um den Verstand.
>> Ich liebe nur dich Ethan und du reichst mir vollkommen.<<
>> Na, dass hoffe ich doch.<<
Er küsste mich leidenschaftlicher, strich mit den Fingerkuppen über meinen Rücken, was mir Gänsehaut verschaffte und mich wohlig stöhnen ließ. Dieser Mann brachte mich wie immer um meinen sonst so verlässlichen Verstand.
Plötzlich klingelte es an der Tür, weshalb wir zurück ins Wohnzimmer gingen, doch Jacob betätigte schon den Summer. Jacob musste mit Ethan zusammen angekommen sein, weswegen Ethan auch nicht klingeln brauchte und plötzlich in die Umarmung von Paul und mir hereingeplatzt war.
>> Julian kommt. Machst du ihm auf Süße, dann kann ich mich noch schnell umziehen.<<
Ich nickte und drehte mich zu Ethan um, der gerade meinen Hintern knetete, während Paul und Jacob in ihrem Zimmer verschwanden.
>> Hör auf damit! Was sollen die anderen denken.<< zischte ich ihn an, worauf er nur mit einem schiefen Lächeln reagierte.
>> Dass ich die Finger nicht von dir lassen kann, weil du so scharf aussiehst?<<
>> Ethan!<<
>> Sei froh, dass ich mit deinem entzückenden Arsch vorlieb nehme. Immerhin ist das nicht so auffällig, als wenn ich deine Titten kneten würde, die durch das Kleid so herrlich zusammengequetscht werden.<<
>> Gefällt es dir also?<< fragte ich amüsiert und bekam meinen Blick nicht mehr von seinen Augen los, die jedoch inzwischen lieber auf meine Oberweite fixiert waren. Plötzlich löste er eine Hand von meinem Hintern, packte meine und legte sie an seine beachtliche Beule in der Hose, was mich noch mehr grinsen ließ. Ich genoss es, wenn er mir zeigte, wie sehr ihn allein mein Anblick anmachte.
>> Es gefällt mir viel zu gut. Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, dass ich dich nicht aus diesem Kleid befreien und dich verführen darf.<<
>> Ethan...<< warnte ich ihn wenig überzeugend, als er mit der Hand über mein Dekolleté strich und mit der anderen in meine Mitte fuhr.
Ich schlug auf seine Hand und ging zur Tür, an der es grade geklopft hatte, um Julian zu öffnen. Nach einem tiefen Atemzug, um die Gänsehaut abzuschütteln, die Ethan mir grade verpasst hatte, öffnete ich die Tür schließlich.
>> Hi Julian, komm rein.<<
>> Danke.<<
>> Wie geht’s Christie und der Kleinen?<<
>> Gut. Sehr gut eigentlich, aber ich bin ehrlich gesagt froh dem Babygeschrei einen Abend zu entfliehen.<<
>> So schlimm?<<
>> Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt.<<
>> Ist ja auch schon ein paar Jahre her.<<
>> Stimmt.<<
>> Könntet ihr euch vielleicht auf Englisch unterhalten?<< fiel uns Ethan ins Wort, der ein wenig grimmig dreinblickte. Ich hatte vollkommen vergessen, dass er kein Deutsch sprach und schwang sofort wieder ins Englische um.
>> Sorry, ich habe nicht dran gedacht. Ethan, das ist Julian mein Ex-Mann, Julian, das ist Ethan, mein Freund.<<
Die beiden begrüßten sich, wobei ich bei Julian eine gewisse Angst spürte. Er hatte schon zugegeben, dass er Respekt vor ihm hatte, da er so angsteinflößend wirkte und alles über unsere Trennung wusste, doch seine Sorgen waren unbegründet. Ethan war erwachsen genug, dass ganze ohne Konfrontation oder irgendwelche unpassenden Kommentare zu regeln.
>> Ich habe gehört, ihre Firma hat den Zuschlag für mein neues Projekt bekommen?<<
>> Richtig. Ein sehr schönes und extravagantes Gebäude, das Sie da planen.<<
>> Danke.<<
>> Nächste Woche geht es schon los.<<
>> Stimmt.<<
>> So wir können.<< mischte sich Jacob ein, der nun wie aus dem Ei gepellt aussah. Ich