Baal-Schamem: „Herr des Himmels“, ein Himmelsgott, dessen Kult weit verbreitet war. Man kannte Baal-Schamem in Altsyrien, Nordmesopotamien, Zypern und Karthago. Im sog. Seleukidenreich stelle man ihn auf Münzen dar. Die Abbildung zeigte den Gott mit der Mondbarke auf der Stirn und der Sonne in seinen Händen, die sieben Strahlen trägt. Das Seleukidenreich entstand nach dem Tod von Alexander des Großen und herrschte im vorderen Orient.
Man erkennt, dass fast jede bedeutende Stadt oder jeder besondere Landstrich, einen eigenen „Baal“ hatte. Es musste nur der Name der Stadt oder des Ortes (z. B. ein Berg) hinzugefügt werden. So konnte man mit dem Wort „Baal“ letztlich jede Gottheit angerufen. Die Menschen erschufen hierdurch lokale Egregoren, die mehr oder minder mit Energie versorgt wurden. All diese Götter bzw. Energien basieren primär auf dem Prinzip Baal. Energetisch ist es sehr interessant mit diesen Göttern zu agieren, man erkennt jedoch immer wieder die Verbindung zum Prinzip Baal.
Baal ist ein übergeordnetes Prinzip, welches auch wieder in der kleinen Goetia als König (unter dem Namen Bael) auftaucht. Die Möglichkeiten, die man mit Hilfe des Prinzips Baal erkennen kann, sind mannigfach. Die Verbindungen zu anderen Gottheiten sind sehr groß. So kann man in Baal nicht nur Zeus oder Jupiter sehen, sondern auch Osiris oder ein anderes Himmels- und Sonnenprinzip. Baal hatte auch in Ägypten (in Memphis) ein eigenes Heiligtum, wobei er hier eher als mächtiger Kriegsgott gesehen wurde und oft mit dem Gott Seth verglichen wurde. Dies ist wiederum interessant, da hierdurch Baal beide Parts von Seth und Osiris einnahm. Er war aus dieser Perspektive einmal das vernichtende Prinzip (Seth, der seinen Bruder tötete und zerstückelte) und einmal das wiederauferstandene und schöpfende Prinzip (Osiris, der durch Isis wieder zusammengesetzt und zurück in die lebendige Existenz geholt wurde). Durch Selbstopferung und die nachfolgende Wiederauferstehung, ist Baal eines der höchsten männlichen Prinzipien, sodass man mit seiner Hilfe in die eigene Unterwelt gehen kann, um in sich „seine eigene“ Schattenarbeit (essenzieller Part der Selbsterkenntnis) zu beginnen. In dem Prinzip Baal kann man sehr gut den naturreligiösen Ausspruch „Aller Götter sind ein Gott und alle Göttinnen sind eine Göttin“ finden. Wenn man natürlich den alten Grimorien glaubt, dann ist Baal ein kinderfressendes Monster, dass in der Hölle einen der höchsten Ränge bekleidet und, ähnlich dem Höllenhund Zerberus, als 3-köpfiges Ungeheuer erscheint. Baal wird hierbei auch mit weiteren Beinamen ausgestattet, die sich jedoch auf seine Gaben bzw. Qualitäten beziehen. Mal ist es ein Prinzip, das Glück schenkt (Baal-Gad), dann wieder ein Prinzip, dass Feinde mit Bösartigkeit vernichtet (Baal-Pharas). Manchmal ist er einfach nur der Gott des Abgrunds (Baal-Phegor), wobei sich dieser Abgrund auf den Abort und nicht auf den Abyss bezieht.
Selten ist er ein Himmelsprinzip (Baal-Semen), dass nicht nur das Wetter beherrscht, sondern auch die gesamte Himmelskunde (heute würde man darunter Astrologie, Astronomie und Astrophysik verstehen), wodurch er zu einer Schwellenkraft (Baal-Zephro) wird, die die Gefilde des „jenseitigen Landes“ bewacht.
Wenn man nun in die christliche Literatur schaut, kann man das Wort „Baal“ auch einfach als „falscher Gott” übersetzen. Manchmal tritt Baal auch als weibliches Prinzip auf bzw. besitzt eine Gemahlin (Baalat „Herrin“). Wenn es sich um die weibliche Energie handelt, wird die zeugende Naturkraft fokussiert. Da jedoch das Christentum mit dieser zeugenden Naturkraft in der Literatur schon immer Probleme hatte (Thema Keuschheit oder Zölibat), ist es nicht verwunderlich, dass diese Kraft dämonisiert wurde und erneut mit Inzucht und Sodomie genannt wurde. Im naturreligiösen Sinn kennt man solche Götter, denn im jährlichen Kreis der Sonne sieht man die Geburt, den Tod und die Wiedergeburt der Natur und allen Lebens. So findet man diese Grundidee nicht nur bei den Kelten und Germanen, sondern auch bei den Sumerern, Babylonier, Phönizier oder Ägyptern.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Prinzip Baal, welches energetisch in der Klasse der Erzengel bzw. Malachim zu finden ist, ein sehr gütiges Prinzip ist. Er gibt den Menschen Weisheit, Klugheit, Vernunft, Reife, Scharfsinn und die Fähigkeit, sich selbst zu erkennen. Er ist jedoch nicht nur ein Mentor. Er ist ein Kämpfer, ein Schirmherr, der auch bei sexualmagischen Operationen, sowie Angriffs- und Schutzrituale angerufen werden kann. Das Durchführen der richtigen Taktik, um Durchsetzungskraft und einen starken Willen zu bilden, kann mit Hilfe Baals vollkommen erkannt werden! Man kann das Siegel aus der kleinen Goetia nehmen oder auch das Siegel, welches ich in einer astralen Arbeit bekommen habe.
Dass Dictionnaire infernal gibt folgendes Bild über Baal wieder:
„Baal – Kraft Himmel und Erde“. (Kraft des Himmels und der Erde)
Ashtaroth
Die Göttin Astrate verbirgt sich hinter diesen männlichen Dämon. Es ist lächerlich, wie manche Historiker, Gelehrte und Theologie die Panthea der verschiedenen Kulturen dämonisiert haben. Wenn man sich die Aspekte der Göttin Astrate (primär eine Himmels- und Liebesgöttin, sekundär Fruchtbarkeit und Versinnbildlichung der vier Archetypen der Göttin als Jungfrau, Mutter, Greisin und Furie) ansieht und diese mit Ashtaroth vergleicht, muss man wirklich lachen! Ashtaroth ist das Prinzip der Faulheit, er besitzt einen fauligen und giftigen Atem und natürlich die Macht über den Drachen, den Wolf und die Schlange (im speziellen die Viper). Auch soll Ashtaroth die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dem Exorzisten verraten. Ferner verfügt er über alle Geheimnisse und unterrichtet die Menschen in allgemeinen und speziellen Wissenschaften, wozu auch alle Arten der Kunst bzw. der Künste zählen.
Hinzu kommt noch seine Vorliebe Menschen zu besetzen, da dieser Dämon oft bei Besessenheit Erwähnung findet. Sehr interessant, denn in Bezug auf die Göttin Astrate findet man so gut wie überhaupt keine Gleichheiten!
Astrate ist eine universelle Göttin, daher auch die sekundäre Zuordnung zu allen vier Mondphasen und den entsprechenden Archetypen des weiblichen Seins. Astrate wird mit Hera, Demeter, Aphrodite, Pallas Athene (griechisches Pantheon), Inanna, Ischtar (sumerisches Pantheon), Isis, Sachmet (ägyptisches Pantheon), Venus, Minerva und Juno (römisches Pantheon) verglichen bzw. gleichgesetzt.
Wer schon mal etwas über diese Göttinnen gelesen hat oder einmal eine energetische Arbeit (vielleicht eine Invokation) ausgeführt hat, wird sich nicht mit den „dämonischen Attributen“ anfreunden können. Zwar ist die Göttin Sachmet eine Kriegsgöttin (ähnlich wie Pallas Athene und Minerva), doch stehen die anderen Göttinnen primär für Liebe, Erfüllung, Glückseligkeit und Fruchtbarkeit. Dennoch findet man hier und da ein paar logische Hinweise, warum der Dämon Astharoth die oben beschriebenen Attribute besitzt.
Astrate wurde z. B. mit dem universellen Symbol der Schlange, die sie in den Händen hält – ähnlich einem Caduceus oder auch Äskulapstab – verglichen. Die Schlange galt nicht nur als Symbol der Medizin und der Wissenschaft, sondern auch für den Umstand der Transformation und der Selbsterkenntnis (alte Haut abstreifen). Da Astrate auch als Kriegsgöttin gesehen wurde, die manchmal mit Kuhhörnern oder einer Krone dargestellt wurde und nackt auf einem Pferd ritt, ist die Verbindung zur Göttin Isis nicht weit. Ferner ist Astarte eng mit Baal verbunden, der wiederum mit Ägypten verbunden ist – mit den Prinzipien Seth und Osiris. Da Seth eben aus Sicht mancher Autoren ein negatives Prinzip ist, bekommt natürlich auch die Göttin Astrate ein negatives Bild – Baumaterial für die Lügen kann man schnell niederschreiben!
Astrate steht für die göttlichen Kräfte im Jahreskreis, d. h., auch hier wurden wieder die Aspekte der Geburt, des Todes und der Wiedergeburt betrachtet, wobei der zerstörerische oder winterliche Aspekt bei der Ernennung des Dämons Astharoth in den Vordergrund rückte. In Grimorien