Paul mochte Lilly sehr, schon vom ersten Augenblick, als er sie so verträumt auf ihrer Terrasse sah. Sie gefiel ihm. Ihre Art, ihr Aussehen, einfach alles. Aber reichte das, um für immer hier zu bleiben? Er musste es herausfinden.
Der Tag neigte sich dem Ende und wie immer hatten Paul und Lilly viel zu tun.
„Das war heute richtig hektisch. Du hast es prima gemeistert.“, lobte Lilly Paul.
„Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Wir haben alles aufgeräumt, also haben wir jetzt Zeit für uns. Ich möchte dich heute Abend gerne entführen. Ich habe nämlich was vorbereitet.“
Paul stand ganz nah vor ihr und schaute sie bittend an.
„Du hast was vorbereitet? Wohin willst du mich entführen?“
„Das ist eine Überraschung. Schließe einfach die Augen und gib mir deine Hand. Vertraust du mir?“
„Ja.“
Lilly schloss ihre Augen und ließ sich führen. Paul winkte unterdessen jemandem zu, der für ihn alles, für ein romantisches Picknick am Strand, vorbereitet hatte.
Das romantische Picknick am Strand.
Als sie an der Stelle am Stand waren, durfte Lilly ihre Augen öffnen.
„Wow. Wie hast du denn das gemacht. Es ist wunderschön. Du verwöhnst mich. Womit habe ich das verdient.“
„Du arbeitest so viel und machst andere Menschen glücklich, mit deinen köstlichen Kuchen, da dachte ich, dass du mal an der Reihe bist. Natürlich hatte ich Hilfe, bei dem allem hier. Setz dich. Was möchtest du trinken?“
Paul ließ einen Pavillon aufstellen. Viele Kissen lagen auf dem Boden. Fackeln und andere Lichter umgaben den Pavillon. Das ganze erinnerte Lilly an Tausend und eine Nacht. Es war wie im Märchen.
„Ich bin so begeistert, dass alles hier macht mich sprachlos. Schenk mir irgendetwas ein, ich lass mich überraschen. Ich möchte einfach nur träumen.“
Lilly legte sich auf die Kissen und Paul reichte ihr einen Cocktail, den er selbst kreiert hatte. Dann setzte er sich neben sie.
„Auf dein Wohl, Lilly.“, dabei schaute er sie von der Seite an.
„Mhm. Der schmeckt lecker.“
„Den habe ich selbst entworfen. Mir fehlt nur noch der richtige Name.“
Dann legte er sich neben Lilly. Beide schauten durch das durchsichtige Dach des Pavillons in den mit Sternen übersäten Himmel.
„Ist es nicht wunderschön. Die vielen tausend Lichter. Das Rauschen des Meeres. Der warme Sommerwind. Das Leben ist herrlich.“, schwärmte Lilly.
„Du hast recht. Es ist wunderschön. Du bist wunderschön. Ich könnte dich die ganze Zeit anschauen. Hat dir schon jemand gesagt, dass du eine tolle Frau bist?“
„Nein. Paul. Bitte, hör auf.“
Lilly merkte, wie ihr Herz wild pochte. Diese ganze Situation war ihr unangenehm. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte.
„Warum? Hast du schon mal in den Spiegel geschaut. Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die mir so gefallen hat, wie du. Deine Augen haben es mir angetan. Sie sind geheimnisvoll. Deine wunderschönen Haare umrahmen ein faszinierendes Gesicht. Es sieht toll aus, wenn du sie offen trägst, wie heute Abend.“
Paul rückte näher und sein Gesicht war über ihrem.
„Weißt du, welche Anziehungskraft du auf mich hast?“
„Nein?“
Lilly brachte fast keinen Ton mehr heraus. Sie sah sein Gesicht vor sich und blickte in seine tiefblauen Augen.
Paul kam immer näher. Dann küsste er sie. Zärtlich. Dann leidenschaftlich, forschend und fordernd. So wurde Lilly noch nie geküsst. Auch damals von ihrem Freund nicht. Sie vergaß alles um sich herum. Lilly wollte nur, dass dieser Kuss nie endete. So ging es auch Paul.
„Lilly? Ich hab mich in dich verliebt. Schon seit ich dich das erste mal sah.“
Paul küsste sie wieder und wieder und streichelte dabei ihren Körper.
Lilly erwiderte seine Küsse und ließ zu, dass er ihren Körper mit Küssen übersäte. Erst jetzt bemerkte sie, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte. Es blieb nicht bei den Liebkosungen. Beide wollten mehr. Das Verlangen, dass sie spürten war groß und so gaben sie dieser Sehnsucht nacheinander nach. In dieser Nacht bekamen beide keinen Schlaf, denn sie hatten große Sehnsucht nacheinander. Schon zu lange waren sie einsam. Das hatte mit dieser Nacht ein Ende. Sie bekamen nicht genug voneinander. Als es hell wurde, lagen sich beide in den Armen, müde, aber überglücklich. Sie schauten sich in die Augen und lächelten dabei.
„Lilly, dass war das Schönste, was ich je erlebt habe. Ich liebe dich.“
Dabei küsste er sie wieder.
„Ja, es war wunderschön. Ich bin glücklich. Eigentlich wollte ich mich nicht mehr verlieben, aber jetzt ist es geschehen. Die ganze Zeit habe ich mich dagegen gewehrt. Ich wollte mich nicht in dich verlieben.“
„Und nun. Sag es Lilly. Liebst du mich?“
„Ja, Paul. Ich liebe dich. Sehr. Aber ich habe Angst, wie es weitergehen soll. Bleibst du, oder ziehst du irgendwann weiter?“
„Wir sollten die Zeit jetzt genießen und nicht darüber nachdenken, wie es weitergeht.“
Mit einem Kuss wollte er ihre Zweifel wegwischen. Aber es gelang nicht ganz. Lilly hatte die Befürchtung, dass er es nirgends lange aushielt. Doch jetzt wollte sie die Zeit mit ihm genießen und schob deshalb die Gedanken beiseite.
„Wir sollten zurück in Haus gehen. Komm, wir räumen noch alles zusammen.“, schlug Lilly vor.
„Müssen wir nicht. Wird erledigt. Dafür habe ich einiges springen lassen.“, lachte Paul.
„Zwei Stunden könnten wir noch schlafen, bis ich wieder an die Arbeit muss.“
Lilly nahm Pauls Hand und zog ihn mit sich in ihre Wohnung.
„Wenn du meinst?“
Dabei schaute er sie verliebt an und man konnte seinem Blick entnehmen, dass es keinen Schlaf geben würde. So war es. Beide nutzen noch die verbleibenden Stunden und liebten sich, als gäbe es kein nächstes mal.
Dann musste Lilly aufstehen. Beide gingen unter die Dusche. Danach frühstückten sie zusammen und Lilly ging in ihre Backstube. Paul ging kurz in seine Unterkunft, um sich andere Sachen anzuziehen und kam dann gleich wieder ins Cafe zurück.
„Soll ich schon öffnen? Ich glaube, da will jemand was kaufen.“, rief er in die Backstube.
„Ja. Tu dass. Es sind ja noch Sachen von gestern übrig. Du kannst alles in die Vitrine stellen. Die frischen Sachen kommen auch gleich. Wenn die Kunden warten wollen?“
„Ok, ich sag es ihnen.“
Bald kam auch Lilly ins Cafe.
„Guten Morgen, Martha. Bekommst du mal wieder Besuch?“, fragte sie freundlich.
„Ganz genau. Ich dachte, ich komme rechtzeitig, dann habe ich noch die große Auswahl. Stellst du mir bitte wieder was zusammen. Diesmal für zehn Personen.“, bat Martha.
„Wow. So viel Besuch? Alles deine Freundinnen?“
„Wir haben einen Lesekreis und treffen uns regelmäßig. Diesmal bin ich an der Reihe.“
„Schön. Das finde ich toll. Ist es so recht, Martha?“
Lilly zeigte Martha die Kuchenauswahl.