Digitalisierung im deutschen Mittelstand. Gerald Lembke. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gerald Lembke
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783750259973
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beim Hersteller veranlasst – ganz ohne menschliches Zutun. Das Internet of Things verbindet somit die digitale mit der physischen Welt und ermöglicht Unternehmen die Erschaffung neuartiger Produkte und Dienstleistungen. Daneben eröffnet die hohe Konnektivität vollkommen neue Geschäftsfelder und -modelle mit großem Entwicklungspotenzial.

      Nach einer Schätzung des Marktforschungsinstituts Gartner werden 2015 weltweit fast fünf Milliarden Geräte angebunden sein – von Smartphones und Tablets bis hin zu Industriemaschinen oder Autos. Dies entspricht einem Zuwachs von etwa 30% im Vergleich zum Vorjahr und bietet unzählige Möglichkeiten der Vernetzung von Geräten untereinander. Bis 2020 wird sich diese Zahl nach Ansicht der Analysten auf 25 Milliarden Geräte erhöhen, wobei es bereits 2019 doppelt so viele Geräte im Internet of Things geben soll, wie Smartphones, Tablets und PCs zusammen. Bereits in absehbarer Zeit wird also die Anzahl der Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, die Gesamtzahl der Menschen auf unserem Planeten übersteigen. Die möglichen Umsätze, die im Zusammenhang mit Dienstleistungen zur Vernetzung stehen, könnten sich bis 2020 sogar vervierfachen. Während Verbrauchergeräte dabei für einen Großteil der vernetzten Utensilien sorgen, trägt das Unternehmenssegment den größten Anteil zum Umsatzerlös bei (vgl. Rivera/van der Meulen 2014).

      Gerade nach den neuesten Datenschutzskandalen müssen Unternehmen jedoch kritisch sein und sich bewusst positionieren: Möchte man die Vorreiterrolle übernehmen und das Internet der Dinge bereits jetzt nutzen, um bspw. neue Erkenntnisse über die Nutzer eigener Produkte für das Marketing zu gewinnen? Oder geht man eher zurückhaltend mit massenhaft produzierten und über angriffsgefährdete Netzwerke versendeten Daten um?

      In jedem Falle ist zu erwarten, dass sich dieser Trend zukünftig gravierend auf das unternehmerische Handeln auswirken wird. Die drastische Verkürzung bzw. Vereinfachung von Bestellprozessen und Wartungsvorgängen durch Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) wird somit einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor darstellen und macht das Internet der Dinge zu einem disruptiven Trend.

      Thesen als Basis für den Leitfaden:

      · Das Internet of Things ist bislang eher als B2C-Trend bekannt und in den Unternehmen noch weitestgehend unberücksichtigt.

      · Konkrete Implementierungen bzw. auch vorbereitende Gespräche und Verhandlungen mit weiteren Dienstleistern oder erste Investitionen in den Ausbau bestehender Systeme sind bisher nicht erfolgt.

      · Hinderungsgründe für den Einzug des IoT in den Unternehmen sind neben Sicherheitsbedenken v. a. fehlende Einsatzmöglichkeiten und hohe Erstinvestitionen.

      3.6 Mobile Payment

      Mobile Payment – die Bezahltechnik der Zukunft? Dieses Statement kann nicht eindeutig bejaht werden, da die Entwicklung neuer mobiler Bezahlmethoden in Deutschland von den einen mit Skepsis betrachtet und von den anderen mit offenen Armen empfangen wird.

      Mobile Payment (M-Payment), eine Unterform des Electronic Payment (bzw. E-Payment, vgl. Lipinski o.J.), beschreibt jede Bezahlung, die über mobile Geräte getätigt wird, bei der weder Bargeld noch physische Kreditkarten am Verkaufspunkt oder zum Zeitpunkt der Transaktion verwendet werden (vgl. Beutin/Heiner 2014, S. 10). Das mobile Bezahlen von Beträgen zwischen 0,01 Euro und 5,00 Euro wird als Micro-Payment bezeichnet (vgl. Franke 2014).

      Die rasante Entwicklung der Technologien im Bereich der Smartphones und des mobilen Internets hat die Möglichkeiten und Funktionalitäten des Mobile Payment stark vorangetrieben. Mittlerweile ermöglichen eine Vielzahl von Betriebssystemen und Netzbetreibern die mobile Art des Bezahlens. Nutzer können bequem und bargeldlos per Smartphone bezahlen. Allerdings ist Mobile Payment als relativ junge Form des Geldverkehrs noch nicht ganz aus den Kinderschuhen gewachsen (vgl. Christe 2015). Als Beispiele für Global Player im M-Payment sind Google Wallet, Apple Pay, PayPal, mPass und Yapital zu nennen.

      Grundsätzlich umfasst das Mobile Payment zwei Aufgaben: zum einen die In-App-Bezahlungen für Dienste oder Leistungen innerhalb einer Anwendung auf dem Smartphone, zum anderen das mobile Bezahlen, also das Bezahlen mittels einer Anwendung auf dem Smartphone, wodurch ein Kunde im Onlineshop oder direkt am Point of Sale eine Transaktion durchführen kann (vgl. Franke 2014).

      Im Rahmen des mobilen Bezahlens werden ebenfalls Methoden unterschieden, eine Hardware- und eine Software-Lösung, die den Standard zwar noch nicht vollständig beschreiben, aber erste Tendenzen erkennen lassen. Zur Software-Lösung zählt der QR-Code: Über diesen werden die notwendigen Informationen zwischen Händler und Kunden ausgetauscht und dann an den Zahlungsdienstanbieter übermittelt. Die Hardware-Lösung des Mobile Payment ist die Near-Field-Communication, kurz NFC. Dieser Übertragungsstandard wird in Smartphones und anderen Devices oder in Kreditkarten implementiert und dient dem Austausch von relevanten Transferdaten innerhalb einer sehr kurzen Reichweite (vgl. Klotz 2013).

      Betrachtet man den Nutzen von Mobile Payment für die Unternehmen in Deutschland, so ist festzustellen, dass der Handel und insbesondere der Einzelhandel vielseitige Einsatzgebiete für das Bezahlen mit dem Smartphone bieten (vgl. Fuchs 2015). Der Fokus der Pay-App-Anbieter liegt aktuell auf dem business-to-consumer- Bereich (B2C), wodurch sich eine große Marktlücke für spezielle Bezahllösungen für den business-to-business-Bereich (B2B) auftut. Der B2B-Markt hat andere Bedürfnisse als die Endkonsumenten, die aktuell von keiner mobilen Bezahllösung abgedeckt werden. Diese Tatsache gibt Aufschluss darüber, warum Mobile Payment bisher nur geringen Einsatz in den Unternehmen findet, denn durch fehlende Funktionen ergeben sich kaum Nutzungsanlässe in der Wirtschaft. Sollten B2B-spezifische Lösungen angeboten werden, könnte sich das Nutzungsverhalten schnell ändern und das größere Transaktionsvolumen im B2B-Umfeld zu einer Ablösung der führenden B2C-Pay-Apps auf dem Markt führen (vgl. Beutin/Heiner 2014, S. 16). Durch die fehlende Nutzung von Mobile Payment in der Geschäftswelt lassen sich an dieser Stelle noch keine Vorteile oder Risiken durch Mobile Payment für die Unternehmen ableiten und nennen.

      Auf Basis dieser Erkenntnisse lässt sich zusammenfassen, dass Mobile Payment ein evolutionärer Trend ist, da sich diese Technologie nur parallel zu den traditionellen Bezahlmethoden in Unternehmen etablieren wird und keine ablösenden Auswirkungen auf diese hat.

      Thesen als Basis für den Leitfaden:

      · Mobile Payment hat sich aus den Innovationen Smartphone und mobiles Internet entwickelt und ist deshalb seit einigen Jahren in aller Munde.

      · Der Großteil der befragten Unternehmen arbeitet mit den konventionellen Bezahlsystemen wie bspw. Bar- und Kreditkartenzahlung, um Firmenrechnungen zu begleichen.

      · Die Hemmungen gegenüber einem Einsatz von Mobile Payment im eigenen Unternehmen erstrecken sich von Sicherheitsbedenken über mangelnde Einsatzbereiche bis hin zu fehlenden Lösungen im B2B-Sektor.

      · Die Unternehmen, welche Mobile Payment im Einsatz haben, konnten bereits einen großen Nutzen im Bereich der Prozessoptimierung feststellen.

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