Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dennis Weis
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750213913
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      Ich war sauer und das sollte Hanna merken.

      „Du hast recht“, sagte sie und überraschte mich, „ich habe riesigen Mist gebaut. Nur werde nicht auch zu einem Mistbauer.“

      Darüber musste ich fast lachen- Mistbauer! Und obwohl die Situation nicht ernster ein konnte, lachte ich los. Vielleicht, um meinen Stress der letzten Stunden loszuwerden, ich weiß es nicht. Was ich bemerkte war, dass es mir guttat. Hanna lachte nach anfänglichem Zögern ebenfalls mit, während es Heinrich irritierte.

      „Wir müssen weiter“, sagte er nur und unterbrach unseren Lachausbruch.

      Damit hatte er natürlich recht. Es machte mir aber auch klar, dass Hanna und ich gut miteinander konnten, auch wenn wir etwas zu klären hatten. Wir gingen weiter und ließen Hans mit den anderen Geistern zurück. Obwohl sie und Unterstützung zugesichert hatten, traute sich keiner, mit uns zu kommen. Einige Geister, die wir trafen, ließen uns gewähren. Mein Eindruck war, als würden die meisten uns dadurch helfen wollen und eine Befreiung wünschen.

      Wir durchsuchten den gesamten Schacht nach Peter, aber wurden leider nicht fündig. Dann mussten wir den gesamten Weg wieder zurück. Hans und die anderen konnten wir nicht mehr sehen.

      „Wo er wohl ist?“ fragte Hanna an der Stelle, an der wir vorhin waren.

      „Vermutlich weggesperrt“, sagte ich.

      „Oder es ist eine Falle“, meinte Heinrich, der sich wieder zu Wort meldete.

      „Eine Falle?“ fragte ich, denn ich kapierte nicht, weshalb dies eine Falle sein sollte.

      „Ich denke, dass die uns alle passieren lassen, ist eine Falle von Malit“, erläuterte er weiter, „denn eigentlich sind etwa die Hälfte trotz der Unterjochung durch Malit gerne hier, weil sie profitieren. Daher fand ich es ungewöhnlich, dass es plötzlich anders sein soll.“

      Irgendwie hatte Heinrich recht. Es beschlich mich der Gedanke, eigentlich niemanden trauen zu können. Ob Hanna auch dazu zählte, würde sich noch herausstellen. Aber es lief am Ende auf eines heraus: Ich und Malit würden aufeinandertreffen und das würde schlussendlich zwar auch die Geister von ihren Fesseln befreien, auch wenn das gar nicht jeder wollte und mich zu Peter bringen.

      „Eigentlich ist das egal“, sprach ich, „da ich sowieso nicht um Malit herumkommen werde.“

      Hanna bekam große Augen.

      „Du willst auf ihn treffen?“ fragte sie.

      „Nein, ich denke nur, dass es unausweichlich ist“, entgegnete ich.

      „Und was machst du dann?“ wollte Heinrich von mir wissen.

      „Das beste“, antwortete ich, „aber am Ende will ich Peter retten.“

      „Und wenn er nicht zu retten ist?“ bohrte Heinrich weiter und ich hatte den Verdacht, er wüsste etwas.

      Am Ende darf mich es nicht mehr überraschen, sind doch Lug und Trug hier weit verbreitet.

      „Wie meinst du das?“ war meine Gegenfrage.

      „Naja“, begann er zögerlich mit seiner Antwort und verhärtete meinen Verdacht, „was ist, wenn er ihn assimiliert hat?“

      Assimi- was?

      „Was soll das sein?“ wollte ich erfahren, denn ich konnte mit Begriff nichts anfangen.

      „Es bedeutet, dass er Peter auf seine Seite gezogen hat“, antwortete Hanna für Heinrich.

      Dann war es nicht das erste Mal, dass jemand in Malits Bann gezogen wurde? Jetzt bekam ich Panik, dass ich meinen Freund nie wieder sehen würde beziehungsweise, dass er mich nicht mehr als ein solchen ansah.

      „Kann man etwas dagegen tun?“ fragte ich.

      „Nein“, gab Heinrich als knappe Antwort.

      „Leider nicht“, meinte auch Hanna.

      Damit war mein Unterfangen nahezu sinnlos. Selbst wenn ich ihn aus den Schächten, über die Brücke des Todes, durch das Höhlensystem, aus die Ruine bekam, am Ende sorgte Malits mächtiger Einfluss dafür, dass Peter mir es noch nicht einmal dankte.

      In all meinen Gedanken, die mich spekulieren ließen, hatten meine Aufmerksamkeit vernachlässigt, sodass ich nicht bemerkte, dass sich um uns herum eine ganze Menge an Geistern sammelten und uns somit umzingelten.

      „Tjalf“, sagte Hanna und ich schaute sie an, „wir bekommen Besuch.“

      Ich war erschrocken, wie viele Geister es waren. Schätzungsweise an die fünfzig. Sie stellen sie alle so eng zusammen, sodass wir nicht hindurchkommen sollten. Mir kam der Gedanke, dass Gespenster auch durch alle Materialien hindurchschweben konnten, warum sollte ich nicht also auch durch sie kommen? Ich lief und knallte gegen sie. Wie konnte das sein?

      „Du fragst dich sicherlich, weshalb du nicht einfach abhauen kannst?“ fragte eine Stimme und die Reihen lichteten sich für Malit, der sich zu erkennen gab, „na, weil ich es so will.“

      Ich stand wieder auf, denn es war fast als knallte ich gegen eine Wand aus Gestein.

      „Es ist sinnbildlich für deine Situation, dass du gegen eine Wand aus Geister läufst“, sprach Malit und kam sich dabei so überlegen vor, „denn bei einem Kampf gegen mich hast du einfach keine Chance.“

      „Hochmut kommt vor dem Fall“, entgegnete ich und ließ eine Druckwelle auf ihn ab, die nicht die Stärke hatte, wie andere, aber ihn zumindest von den Füssen holen sollte.

      „Er hob seinen Stab und wehrte den Angriff mir nichts, dir nichts ab und schmälerte meine Aussichten auf einen Sieg über ihn deutlich. Mittlerweile hatten die Geister eine Art Ring gebildet und somit eine kleine Arena für uns geschaffen.

      „Schlaue Sprüche bringen dich weiter“, sagte Malit, „du solltest lieber aufpassen, dass du nicht aus Versehen stirbst.“

      In der Zeit, in der er redete, machte ich mir Gedanken, ob ein Feuerball ein entsprechender Angriff war. Ich formte es in meinen Händen und konnte die Hitze spüren. Dann feuerte ich die Kugel ab. Sie war wirklich schnell, aber Malit verschwand einfach und tauchte an anderer Stelle wieder auf, sodass der Feuerball sein Ziel verfehlte.

      Stattdessen riss es einige Geister mit und somit ein tiefes Loch in den Kreis. Mich überkam eine Mischung aus Überraschung und Furcht, aber zeitgleich auch eine Möglichkeit der Flucht gefunden zu haben. Ich rannte los, um die Lücke zu erreichen.

      „Hierblieben!“ rief Malit und ich merkte, wie mich etwas festhielt.

      Als ich es erblicken konnte, stellte ich fest, dass es der Golem war, der mich zu packen hatte.

      „Du nicht Malit“, stellte er nun fest, „du mich belogen.“

      Dann griff er etwas fest zu, sodass er mir wehtat. Ich stöhnte vor Schmerz und versuchte mich zu befreien, aber gegen die Kraft des Golems hatte ich keine Chance.

      „Es bringt nichts“, machte Malit mir klar, „es ist verlorene Müh, sich gegen ihn zu wehren. Er ist stärker als alles, was ich kenne, aber eben auch das dümmste.“

      Ich gab auf, mich groß anzustrengen, denn es verursachte nur weitere Schmerzen. Und unter diesen Umständen konnte ich meine Kräfte nicht mobilisieren. Der Golem schleifte mich hinter sich her und schleuderte mich auf eine Art Altar.

      „Was wird das?“ fragte ich und merkte, dass ich es mit der Angst zu tun bekam.

      „Damit du nicht erneut fliehst“, erklärte Malit und es sollte offenbar ein Witz sein, den ich nicht verstanden hatte.

      Der Golem schnallte mich fest, sodass ich mich nicht entfernen konnte. Meine Arme und Beine waren in ihrer Bewegung ebenfalls eingeschränkt. Jetzt konnte ich keine Angriffe tätigen, oder zumindest oberhalb von mir.

      „Wie die Fliege bist du mir ins Netzt gegangen“, feierte sich Malit selbst.

      Und Überheblichkeit