Irgendwann ist der Scheitelpunkt erreicht und du kenterst mit deinem Boot. Du wirst sofort in die Fluten gedrückt. Es ist eine irrsinnig schnelle Reise, eine Reise, die in dir überhaupt keine Angst auslöst. Atmen kannst du nicht, doch, du erkennst, dass du es auch nicht brauchst. Du akzeptierst, was der Wasserwirbel ist - eine Reisemöglichkeit in verborgene Tiefen.
Um dich herum ist mittlerweile alles schwarz geworden, nur das Gefühl der schnellen Fahrt ist geblieben. So geht es Minute um Minute. Du musst bei dieser Geschwindigkeit schon viele Kilometer vom Wasserwirbel entfernt sein und somit auch viele Kilometer weit unter der Erde, denn die Wassermassen fließen stetig nach unten.
Plötzlich siehst du ein weißes Licht, das immer näher und näherkommt. Du hast dich kaum in Gedanken gefragt, was das wohl für ein Licht sei, als du plötzlich an einem Strand stehst, der sich am Fuß einer weiß-leuchtenden Burg befindet. Hinter dir befindet sich wieder ein Ozean, der von vielen gigantischen Wasserfontänen gespeist wird, die aus den umliegenden Bergen heraussprudeln.
Dir wird klar, dass dich deine Gedanken über das gesehene Licht hier hin teleportiert haben.
Du schaust dich um und kannst einen Eingang ausmachen, der in das Innere der Burg führt.
Du machst dich auf den Weg und nach ein paar Minuten hast du die Außenmauern erreicht. Du durchschreitest das Burgtor und überquerst den Burgplatz, um in das Innere der Burg zu gelangen.
Du betrittst die Burg und bist sehr überrascht, was du dort siehst.
Ein riesiger, violetter Kristall, der eine eigene Rotation besitzt, füllt fast den ganzen Raum aus. Es ist fast so, als ob die Burg um den Kristall herumgebaut wurde. Der Kristall selbst berührt jedoch nicht die Erde. Es scheint vielmehr so, als ob er irgendwo weit, weit über dir befestigt ist. Du schaust am Kristall hinauf, kannst aber kein Ende erkennen.
„Ich heiße dich Willkommen“ hörst du plötzlich eine Stimme. Du drehst dich um und siehst einen weißhaarigen Mann auf dich zukommen, der eine violette Robe trägt.
„Willkommen im Mittelpunkt deiner Welt! Schön, dass du endlich den Weg hierher gefunden hast! Komm ich zeige dir, worauf sich deine kristallene Mitte stützt!“
Mit diesen Worten deutet er auf die untere Spitze des Kristalls, die fast, wie eine Nadel zuläuft, sodass man sich dem Mittelpunkt bequem nähern kann.
Die Spitze der Kristallnadel berührt ein winziges Samenkorn und es sieht wirklich so aus, als ob dieser gigantische Kristall auf diesem Samenkorn ruht.
„Ich weiß, dass du viele Fragen hast! Du kannst sie mir alle stellen! Ich werde sie dir beantworten. Doch bevor ich dies tue, will ich dir ein neues Samenkorn schenken, dass du hier pflanzen kannst.“
Mit diesen Worten reicht er dir einen violetten Diamanten, in dem ein Samenkorn liegt.
„Du kannst das alte Samenkorn entfernen und diesen Diamanten hinlegen. Der Kristall wird den Diamanten öffnen, sodass sich das Samenkorn entfalten kann.“
Pause 1 Minute
(Wenn du willst, dann wechsle das Samenkorn jetzt aus)
„Du hast einen neuen Samen gelegt. Wenn du willst, dann frage mich, was immer du willst, denn ich bin der Verwalter deiner eigenen Mitte!“
Pause 3 Minuten
(Du hast jetzt die Möglichkeit mit einem deiner Anteile in Kontakt zu treten, einem Anteil, der deine Mitte symbolisiert. Du kannst alles fragen, was du willst. Die Pfadarbeit setzt wieder ein, wenn du das Gespräch beenden willst).
Ihr verabschiedet euch voneinander und er weist dir den Weg auf ein violettes Energieportal zu. Du bedankst dich noch einmal und durchschreitest das Energieportal.
Du befindest dich plötzlich wieder auf der Lichtung mit dem Turm der Polaritäten.
Du gehst auf die Seite mit dem Sichelmond oberhalb der Tür und öffnest sie.
Vor dir ist eine schwarze zuckende Masse, aus der sofort unzählige Tentakeln wachsen, dich umschlingen und zu sich ziehen. Du versuchst, dich zu wehren, doch es gelingt dir nicht. Stück für Stück wirst du in die Masse hineingezogen, und überall, wo sie deinen Körper berührt, durchfährt dich ein eiskalter Schauer. Mehr und mehr wird von deinem Körper in die Masse gezogen, bis du ganz darin verschwunden bist.
Um dich herum ist alles schwarz. Du kannst nichts sehen, fühlen oder hören. Plötzlich durchzuckt dich ein kleines Beben, und du siehst, wie sich die Schwärze langsam in etwas Gräuliches verwandelt. Gleichzeitig hast du das Gefühl, als ob du nach oben fährst.
Du kannst nun auch ein schwaches Licht erkennen, auf das du zu steuerst, das von Mal zu Mal größer wird. Du versuchst, etwas aus deiner direkten Umgebung zu erkennen, doch es ist eher so, als ob du in einer teerartigen Flüssigkeit steckst, die dich nun langsam wieder freigibt.
Es ist tatsächlich so, dass du in einer schwarzen Flüssigkeit bist, denn du siehst jetzt deutlich eine Verzerrung, so als ob du unter Wasser in Richtung Oberfläche schaust. Du machst ein paar kräftige Stöße auf das dumpfe Licht zu und durchbrichst eine Oberfläche aus stinkendem, schwarzem Morast.
Du bist bemüht, so schnell wie nur möglich aus dieser Flüssigkeit zu kommen. Du paddelst und ruderst wild mit Armen und Beinen, sodass du kurz darauf das Ufer erreicht hast. Du rollst dich aus der Flüssigkeit und stehst bald darauf vollkommen auf, um dich von der Flüssigkeit zu entfernen. Deine Kleidung und deine Haut sind über und über mit dem schwarzen Morast bedeckt und du versuchst, einiges davon abzustreifen.
Schritt für Schritt entfernst du dich von dem schwarzen Gewässer, als plötzlich ein Zucken durch deinen Leib fährt. Du hältst kurz inne und siehst, wie sich einige schwarze Tropfen von dir herunterfallen lassen, um dann auf dem Boden in Richtung des schwarzen Gewässers zu fließen. Du entfernst dich weiter von dem Morast und immer mehr und mehr schwarze Tropfen verlassen deine Kleidung, deine Haut und deine Haare.
Nach ein paar Minuten bist du sogar wieder völlig frei von der schwarzen Flüssigkeit, so als ob du nie in dem schwarzen Gewässer gewesen wärst.
Erst jetzt hast du Zeit, dich etwas umzusehen. Du stehst auf einer großen Ebene, die über und über mit schwarzem Staub bedeckt ist. Hier und da ragen karge Felsen auf, die der Landschaft einen sehr bizarren Anblick verleihen. Etwas wie Bäume und Büsche siehst du nicht. Dafür siehst du schwarze Kristalle, die überall auf der Ebene wachsen. Das Bild erinnert dich an die Kakteenlandschaften in einzelnen Wüstenabschnitten.
Hier und da kannst du auch verschiedene Tümpel sehen, in denen schwarzer Morast vor sich hin blubbert.
Du blickst nach oben, doch das, was du siehst, ist schwer zu fassen. Einen richtigen Himmel siehst du nicht. Es ist eher so, als ob eine grau-silbrige Flüssigkeit viele Kilometer über dir eine Art Himmel bildet. Man könnte es auch damit vergleichen, dass man auf dem Grund des Ozeans ist und die Wasseroberfläche beobachtet.
Du hast auf dieser Ebene keinen Orientierungspunkt und läufst erst einmal auf gut Glück in eine Richtung.
Hin und wieder siehst du die Überreste von irgendwelchen Wesen. Einige sehen humanoid aus, andere erinnern dich an Elefanten, wieder andere an Hunde. Es ist fast so als ob hier kein Leben mehr existieren würde.
Du hast kaum diesen Gedanken gefasst, als du plötzlich eine Stimme in deinen Kopf hörst, die zu dir sagt: „Du suchst das Leben an der falschen Stelle! Öffne deine Augen und sieh, was es alles hier gibt.“
Du wirbelst herum, um zu sehen, ob die Stimme aus deiner Umgebung kam, doch das Einzige, das du wahrnimmst, ist ein leises Lachen. Ansonsten ist deine Umgebung vollkommen unverändert.
Du willst wieder deinen Weg aufnehmen, als vor dir eine flimmernde Luftsäule entsteht, die langsam beginnt, eine humanoide Form anzunehmen. Stück für Stück bildet sich ein Körper in der Luft und nach einiger Zeit kannst du ein Wesen erkennen, das einen Rabenkopf hat und in Rüstung mit Schwert und