Seelenreise. Rainer Sörensen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rainer Sörensen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783847634454
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Zum Beispiel ein saisonaler Hit, der sich mit einem romantischen Urlaub im Jahre 1979 verbindet, führt uns „mit Lichtgeschwindigkeit“ zurück in jene gefühlsbetonte Situation des Jahres 1979. Nimmt Musik unter den Künsten eine aparte Sonderrolle ein? Ist Musik ein Transzendenz-Medium, das wir unreflektiert in Anspruch nehmen?

      Wenn wir auf das Zifferblatt unserer Uhr schauen, dann fallen wir punktuell zurück auf die elementare Ebene des physischen „Arbeitsspeichers“ Gehirn, die wir nicht völlig verlassen dürfen, weil wir unser Leben gelegentlich realitätsgerecht organisieren müssen. Wir bilden uns ein, die Bewegung des Sekundenzeigers sei Zeit. „Zeit“ aber ist nur Einbildung der physischen Existenz. – Zeit ist Illusion.

      Out of Body vor dem Tod

      Das Erlebnis war äußerst realistisch.

      Es hatte die Eigenschaft absoluter Objektivität.

      Carl Gustav Jung

      Sir John C. Eccles würde es vielleicht so formulieren: Kann sich die Welt zwei zu Lebzeiten von der materiellen Welt eins trennen?

      „Als ich nach unten schaute, bemerkte ich etwas in meinem Bett. Erstaunt konnte ich erkennen, dass es die schlafende Gestalt meines physischen Körpers war, die ruhig der Wand zugekehrt dalag.“

      So beschreibt William Buhlmann seine erste außerkörperliche Erfahrung in seinem Buch „Out of Body – Astralreisen, das letzte Abenteuer der Menschheit“. Als neugieriger Skeptiker experimentierte er mit einer speziellen Technik. Beim Einschlafen stellte er sich einen vertrauten physischen Ort vor, in den er sich mental hineinversetzte, um darin detaillierte sinnliche Erfahrungen zu imaginieren.

      „Dann schlief ich eines Abends gegen dreiundzwanzig Uhr ein, während ich meine Außerkörperlichkeits-Technik praktizierte, und begann zu träumen, ich säße mit mehreren Leuten an einem runden Tisch. Alle schienen sie mir Fragen hinsichtlich meiner persönlichen Entwicklung und meines Bewusstseinsstands zu stellen. Da wurde mir im Traum extrem schwindelig, und eine seltsame Taubheit, wie von Novocain, begann sich überall in meinem Körper auszubreiten. Unfähig, den Kopf oben zu behalten, wurde ich ohnmächtig, wobei ich mit dem Kopf auf die Tischplatte schlug. Sofort war ich wach und bei vollem Bewusstsein. Ich lag mit dem Gesicht zur Wand im Bett, vernahm ein ungewöhnliches Summen und fühlte mich irgendwie anders. Ich streckte den Arm aus und langte nach der Wand vor mir. Ich blickte erstaunt drein, als meine Hand tatsächlich in die Wand eindrang; ich konnte ihre Schwingungsenergie spüren, so, als berührte ich unmittelbar ihre molekulare Struktur. Erst da wurde mir die überwältigende Realität bewusst: 'Mein Gott, ich befinde mich nicht in meinem Körper'.“ (5)

       Jeder Vierte hat mindestens einmal in seinem Leben ein außerkörperliches Erlebnis gehabt.

      Der deutsch-britische Psychologe Hans Jürgen Eysenck, Mitbegründer der Verhaltenstherapie, wollte etwas über das Ausmaß des seltsamen Phänomens erfahren. Er sammelte Daten von Studien, die an acht Universitäten im angelsächsischen Sprachraum durchgeführt worden waren, und kam zu dem Ergebnis, dass etwa 25 Prozent der in den Stichproben befragten Personen behaupteten, mindestens einmal in ihrem Leben das Gefühl gehabt zu haben, sich außerhalb ihres Körpers zu befinden. (6)

       Es gibt Menschen, die regelmäßig auf Astralreise gehen.

      Dazu gehört der anfangs zitierte William Buhlmann. Er schreibt vielbeachtete Bücher über Astralreisen und gibt Kurse für Menschen, die Techniken zum Verlassen des Körpers erlernen möchten. In der amerikanischen Out-of-Body-Branche tätig ist auch Robert A. Monroe, der das sogenannte „Hemi-Sync-Verfahren“ entwickelt hat, mit dem akustisch die beiden Hirnhemisphären synchronisiert werden, um die Fähigkeit zu Astralreisen zu stimulieren.

       Kann jeder auf Astralreisen gehen?

      Die Technik zum Verlassen des Körpers kann fast jeder in seinen eigenen vier Wänden erlernen, behauptet Robert Peterson in seinem Buch „Praxis der außerkörperlichen Erfahrung“. Peterson bietet eine Vielzahl von Übungen an, etwa Visualisierungen. Ein Beispiel ist die Jo-Jo-Übung: Man lege sich entspannt in die Horizontale und visualisiere ein Jo-Jo, das zwischen Stirn und Zimmerdecke pendelt. Als besonders erfolgreich erwiesen hat sich die Methode, bei der man den Körper imaginativ um die Längsachse in Schwingungen versetzt und die Frequenz so weit erhöht, bis sich der Astralkörper vom physischen Körper löst.

       Alles nur Einbildung?

      Kann man die außerkörperliche Erfahrung mit Autosuggestion erklären? In Kalifornien versuchte der Psychologe Charles Tart, diese Frage mit einem Laborexperiment zu beantworten. Der Versuchsaufbau: Eine Frau, die unter Laborbedingungen Astralexkursionen induzieren konnte, erreichte diesen Zustand nach kurzer Zeit. Zuvor hatte Tart eine fünfstellige Zahl auf einem hohen Schrank platziert, die sich die Versuchsperson nach dem Verlassen ihres Körpers einprägen sollte. Das Resultat überraschte: Nach Rückkehr in den Körper konnte die Frau die Zahl fehlerfrei notieren, obwohl ihr Kopf während des Experiments mit Drähten an ein EEG-Gerät angeschlossen war. (6)

      Out of Body nach dem Tod

      Das Leben ist nur ein Moment,

      der Tod auch nur einer.

      Friedrich von Schiller

      „Ein Mensch liegt im Sterben. Während seine körperliche Bedrängnis sich ihrem Höhepunkt nähert, hört er, wie der Arzt ihn für tot erklärt... Er nimmt ein unangenehmes Geräusch wahr, ein durchdringendes Läuten oder Brummen, und zugleich hat er das Gefühl, dass er sich sehr rasch durch einen langen, dunklen Tunnel bewegt. Danach befindet er sich plötzlich außerhalb seines Körpers, jedoch in derselben Umgebung wie zuvor. Als ob er ein Beobachter wäre, blickt er nun aus einiger Entfernung auf seinen eigenen Körper. In seinen Gefühlen zutiefst aufgewühlt, wohnt er von diesem Beobachtungsposten aus den Wiederbelebungsversuchen bei.

      Nach einiger Zeit fängt er sich und beginnt, sich immer mehr an seinen merkwürdigen Zustand zu gewöhnen.

      Wie er entdeckt, besitzt er noch immer einen 'Körper', der sich sowohl seiner Beschaffenheit als auch seiner Fähigkeit nach wesentlich von dem physischen Körper, den er zurückgelassen hat, unterscheidet. Bald kommt es zu neuen Ereignissen. Andere Wesen nähern sich dem Sterbenden, um ihn zu begrüßen und ihm zu helfen. Er erblickt die Geistwesen bereits verstorbener Verwandter und Freunde, und ein Liebe und Wärme ausstrahlendes Wesen, wie er es noch nie gesehen hat, ein Lichtwesen, erscheint vor ihm. Dieses Wesen richtet – ohne Worte zu gebrauchen – eine Frage an ihn, die ihn dazu bewegen soll, sein Leben als Ganzes zu bewerten. Es hilft ihm dabei, indem es das Panorama der wichtigsten Stationen seines Lebens in einer blitzschnellen Rückschau an ihm vorbeiziehen lässt. Einmal scheint es dem Sterbenden, als ob er sich einer Art Schranke oder Grenze nähert, die offenbar die Scheidelinie zwischen dem irdischen und dem folgenden Leben darstellt. Doch ihm wird klar, dass er zur Erde zurückkehren muss, da der Zeitpunkt seines Todes noch nicht gekommen ist. Er sträubt sich dagegen, denn seine Erfahrungen mit dem jenseitigen Leben haben ihn so sehr gefangen genommen, dass er nun nicht mehr umkehren möchte. Er ist von überwältigenden Gefühlen der Freude, der Liebe und des Friedens erfüllt. Trotz seines inneren Widerstandes – und ohne zu wissen, wie – vereinigt er sich dennoch wieder mit seinem physischen Körper und lebt weiter.

      Bei seinen späteren Versuchen, anderen Menschen von seinem Erlebnis zu berichten, trifft er auf große Schwierigkeiten. Zunächst einmal vermag er keine menschlichen Worte zu finden, mit denen sich überirdische Geschehnisse dieser Art ausdrücken ließen. Da er zudem entdeckt, dass man ihm mit Spott begegnet, gibt er es ganz auf, anderen davon zu erzählen. Dennoch hinterlässt das Erlebnis tiefe Spuren in seinem Leben; es beeinflusst namentlich die Art, wie der jeweilige Mensch dem Tod gegenübersteht und dessen Beziehung zum Leben auffasst.“ (7)

      So beschreibt der Arzt Raymond A. Moody in seinem Buch „Leben nach dem Tod“ die typische Erfahrung der Todesnähe.