PatchWords. Britta Bendixen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Britta Bendixen
Издательство: Bookwire
Серия: PatchWords
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738034899
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einem Bistrotisch ab und nickte. „Also gut. Aber nur kurz.“

      „Danke. Ich bin neugierig, was ich über Sie herausfinde.“

      „Ich auch, glauben Sie mir.“

      Sie ging voran. Paul sah Glaser durch die Eingangstür kom­men. Rasch folgte er Victoria durch den Flur.

      „Hier ist es.“ Sie hielt die Tür auf und ließ ihn eintreten.

      Er drehte sich zu ihr um. „Warum kommen sie nicht rein? Haben Sie Angst vor mir?“

      „Angst? Nein, das nicht. Ich würde es gesunde Vorsicht nen­nen.“

      „Die ist völlig unbegründet. Ich bin harmlos, wirklich.“

      Er ging auf sie zu, nahm ihre Hand und zog sie ins Zimmer. Die Tür fiel zu. Widerstrebend folgte sie ihm und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an den Schreibtisch.

      Paul musste unweigerlich an die Szene denken, die sich hier abgespielt hatte und sein Herzschlag beschleunigte sich.

      Wissend sah sie ihn an. „Warum sind wir wirklich hier?“

      Er ging auf sie zu. „Gut, ich will ehrlich sein. Ich wollte mit dir allein sein.“ Er blieb vor ihr stehen, nahm ihre Hand. „Du wolltest es auch, oder?“

      Sie zögerte. „Ich bin nicht sicher.“

      „Doch, das bist du. Ich weiß es.“

      Sie schluckte. „Wer sind Sie, Paul?“

      Er strich sanft über ihre Wange. „Ist das wichtig?“

      Sie zog den Kopf weg. „Für mich schon.“

      „Du wirst es erfahren. Später. Ich verspreche es.“

      Sie atmete tief ein. „Und du pflegst Versprechen zu halten, richtig?“

      „Richtig.“

      Er sah ihre geröteten Wangen, die Verwirrung in ihren Augen und wusste, er hatte sie dort, wo er sie haben wollte.

      Ohne ein weiteres Wort legte er die Arme um ihre Taille, zog sie an sich und küsste sie.

      Sie versuchte, ihn von sich wegzuschieben, doch als sie merkte, dass sie gegen ihn nicht ankam, gab sie den halbherzi­gen Widerstand auf.

      Wurde weich und anschmiegsam.

      Er wusste, sie genoss es, sich einem völlig Fremden hinzuge­ben. Genoss das Prickeln und die Gefahr, die es bedeutete. Immerhin konnte jederzeit einer ihrer Vorgesetzten herein­kommen.

      Paul dagegen spürte nur den Triumph. Er, der einfache Haus­meister, verführte die Frau, die sein Erzfeind Glaser als die seine ansah. Er erforschte ihren Mund mit seiner Zunge, kne­tete ihre vollen Brüste und schob ihr den Rock über die Hüfte. Lauschte ihrem heißen Atem an seinem Ohr. Hob sie auf den Schreibtisch und drängte sich zwischen ihre Schenkel. Fühlte, streichelte, tastete.

      Sie ließ es geschehen. War warm und feucht. Ungeduldig. Das Geräusch von reißendem Stoff vermischte sich mit dem erre­genden Geruch, der ihrem Schoß entströmte.

      Es war soweit. Stöhnend drang er in sie ein. Bohrte sich so tief in sie, dass sie nach Luft schnappte, ihn ungläubig ansah und „Oh, mein Gott!“ hauchte.

      Paul lächelte zufrieden.

      Ihre Beine umklammerten ihn, sie sank nach hinten und wölbte sich ihm entgegen. Gehorsam stieß zu. Hart und schnell. Dann wieder langsam und sacht. Sie keuchte.

      Ihre Hände packten seine Arme. Spitze Nägel bohrten sich in teuren Stoff. Sein Atem ging stoßweise. Er zwirbelte ihre Brustwarze, die so hart war wie eine tiefgekühlte Erbse.

      „Jaaa!“, hauchte sie. „Jaaa!“

      Gleich war sie soweit. Gleich würde ihr erleichterter Schrei die Luft zerreißen. Er wurde immer schneller, konzentrierte sich voll auf seine Körpermitte.

      Bis er glaubte, Schritte zu hören. Sofort waren alle seine Sinne geschärft. Nun war der Moment gekommen, auf den er drei lange Jahre gewartet hatte.

      Er steigerte noch einmal das Tempo, lauschte verzückt ihren immer lauter werdenden Quietschtönen und nahm gleichzeitig aus den Augenwinkeln wahr, dass sich die Tür wie in Zeitlupe öffnete. Mark Glaser erschien im Türrahmen.

      Paul sah seinen schockierten Gesichtsausdruck und kam. So heftig wie noch nie zuvor in seinem Leben. Jaaaaaa!

      „Victoria!“

      Paul spürte, dass sie erstarrte. Nur ihr Brustkorb hob und senkte sich wie eine aufgewühlte Meeresoberfläche. Mit auf­gerissenen Augen sah sie zu Glaser.

      Dann schob sie Paul von sich und richtete sich auf. Ordnete verlegen ihre Kleidung.

      Glaser schloss die Tür und trat näher.

      „Du treibst es mit unserem Hausmeister?“, fuhr er sie an. „Hast du den Verstand verloren?“

      Ihr Kopf ruckte zu Paul, der erschöpft aber zufrieden seine Hose schloss.

      „Hausmeister?“, echote sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

      „Das ist eine Überraschung, nicht wahr?“, lächelte Paul. „Ich hatte dir doch versprochen, du würdest erfahren, wer ich bin.“

      Fassungslos starrte sie ihn an, doch er achtete nicht mehr auf sie. Stattdessen wandte er sich an Mark Glaser.

      „Deine Freundin ist sexuell offenbar nicht ausgelastet. Wir kennen uns noch keine Stunde, weißt du? Sie konnte es gar nicht erwarten, flachgelegt zu werden. Das war meine Rache.“

      Marks Wangenknochen traten deutlich hervor. „Wovon zum Teufel redest du?“

      „Davon, dass du mir vor drei Jahren meine Verlobte ausges­pannt hast. Melanie Herzog. Wir standen kurz vor der Hoch­zeit, als sie dich in einer Mietsache um Hilfe bat. Erinnerst du dich?“

      Mark öffnete den Mund und schloss ihn wieder.

      „Du hast sie verführt. Eine Mandantin. Wegen dir hat sie mich verlassen. Ich wurde depressiv, verlor meinen Job. Du hast mein Leben zerstört und ich habe mir selbst geschworen, dass ich dir das heimzahlen werde. Und ich halte meine Verspre­chen.“

      „Das stimmt“, murmelte Victoria bitter und vergrub ihr Ge­sicht in den Händen.

      Glaser achtete nicht auf sie. „Das mit Melanie ist doch schon längst Geschichte.“

      „Vielleicht für dich, aber nicht für mich. Drei lange Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet.“

      Paul ging auf Glaser zu und blieb direkt vor ihm stehen. „Quid pro quo. Du kannst doch Latein, nehme ich an.“

      Damit schob er den verblüfften Anwalt zur Seite und ging.

      ENDE

      Kriminelles

      Ich lehne Gewalt ab.

      Denn wenn sie gut zu sein scheint,

      ist das Gute nur vorübergehend.

      Das Böse, das sie hervorbringt, ist von Dauer.

       Ghandi

      Ein hochprozentiger Fall

      Als Nina ins Büro stürmte, kochte sie vor Zorn.

      Erik beobachtete, wie sie ihre Handtasche und ihre Mütze auf den Schreibtisch schmiss. Ihre Augen blitzten, die Lippen wa-ren zu einem unheilverkündenden Strich zusammengepresst.

      „Einen wunderschönen guten Morgen“, lächelte er munter.

      Sie funkelte ihn an. „Du …. du Mann!“

      „Danke für das Kompliment.“