König Artus. Joachim Theisen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Joachim Theisen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783844225464
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Aventiure von Norgeles mit den Beulen

      So weilt Merlin in einem Land, in das es uns als Schreiber des Königs nicht erlaubt ist, die Schritte unseres Herzens zu setzen, sondern wir tun, was uns aufgetragen, und folgen dem letzten der sieben arthurischen Ritter, Norgeles mit den Beulen, und er und der Weg und sein Ross und Gott führen uns zu Turlaharz im Langen Weiler, der Abend für Abend seine Armen Leute versammelt, um ihnen zu erzählen von seinem einstigen Auszug, weil er, ach, nur ein kleiner Herr ist, ein König zwar, doch gebietet er nicht über ein weit gedehntes Land, sondern bloß und nur über jenen Weiler, der sich hinzieht am Weg zwischen den Ländereien des linken und des rechten Reiches, eine Grenzmark mithin, einen Tagesritt lang, doch nur fünfzig Pferdelängen in der Breite, fruchtbares Land durchaus, ertragreich die Felder vor allem in Bezug auf den königlichen Kohl.

      Nun war es geschehen im vergangenen Jahr, dass Turlaharz im Langen Weiler ausgezogen war auf Aventiure, auch er, und er hatte in tapferem Kampf gegen Clambode mit dem eisernen Ohr Prinzessin Gordivame die Weiche errungen, und diese Geschichte geht so:

      Die Prinzessin war geraubt worden von dem Eifrigen Candis, welcher zahlreiche Töchter sein eigen nannte und nur einen einzigen Sohn, Candis den Jungen, mit welchem er sich persönlich am Sonntag zur Jagd begab, um ihm die Künste des Hirschfangs zu zeigen, die Burg also verwaist war von Männern. Da kamen die umliegenden Prinzen und raubten die Töchter, angefangen bei der jüngsten bis hinauf zur ältesten, und Clambode mit dem eisernen Ohr raubte Gordivame. Und Turlaharz gewann sie, wie oben berichtet, zurück und führte sie wieder dem Vater zu. Candis aber, der die Liebe in den Augen des Ritters bemerkte, auch hier und wieder ist es die Liebe, schlug ihm listig vor, die Tochter zu nehmen und das eroberte Land im Tausch für die Tochter ihm zu überlassen, der es dem Erbe seines Sohnes zuzuschlagen gedachte.

      Diesen Teil seiner Rettung verschweigt Turlaharz beim Erzählen, hingegen nicht den fürchterlichen Kampf gegen die Ritter Clambodes, welchen er gefochten, und in welchem er schließlich gesiegt. Und am Morgen beginnt er erneut und wird nicht müde des Schwatzens. Deswegen aber liegen die Felder brach, und die Bauern, sie staunen eines ums andere Mal, welche Heldentaten ihr Herr, der König, für seine weiche Gattin geleistet und welche Mühen er auf sich genommen, und in der Nacht vergessen sie’s nicht, und ihre Frauen, oh ja, sie danken’s ihnen, und wie!

      Nun aber kommt Norgeles, sieht die verlassenen Felder, die Weiber, deren Bäuche gewölbt, kommt zu der Burg, findet die lauschenden Bauern und hätte umsonst am Artushofe geweilt, hätte er nicht gewusst, dass sich solches nicht schickt, durchaus und keineswegs und ganz und gar überhaupt nicht. Kurzerhand zieht er sein Schwert, nimmt des Turlaharz Zunge, schneidet sie ab und schickt die Bauern zurück auf die Felder, damit sie dort christliche Arbeit verrichten, wie Gott sie nun mal am Ausgang des Paradieses befohlen.

      Nachdem er so Ordnung geschaffen im Langen Weiler, bittet ihn jedoch Gordivame, er möge sich ihrer erbarmen, und so nimmt er auch sie, die Weiche, mit sich hinfort und lässt Turlaharz unbeweibt in stummer Klage zurück.

      „Erlaube, Merlin, die Frage: Ist solches recht?“

      „Ja“, spricht der Meister, „sehr.“

      Mehr ist ihm nicht zu entlocken, außer noch dieses: „Nun auf, ihr Schreiber, gehen wir hinauf, denn die Ankunft der Ritter naht.“

      Die Rückkehr der Ritter

      Artus, der König, aber tritt zu Ginover, der Gattin, ans Fenster und spricht zu ihr so: „Ginover, Gattin, siehst du der Ritter wenigstens einen zurückkehren mit Kohl?“ fragt er unter Qualen.

      „Nein“, lautet die kurze Antwort der Schönen. Doch dann: „Aber da, sieh, dort am Horizonte, wo Erde und Himmel sich treffen, ist dies nicht einer?“

      „Sie kommen!“ schallt es bald durch den Hof. Und sie kommen - Gott ist gerecht - in rückwärtiger Reihe der Buchstaben im Alphabet, und jeder von ihnen führt eine Braut mit sich heim und drei von ihnen auch Kohl.

      Und schon soll Hochzeit gefeiert werden, siebenfach zwischen Rittern und Damen, Artus ist der Pflicht des Auszugs enthoben, und er preist seine Ritter für ihre Taten. Da rücken sie enger zusammen an der Runden Tafel und gönnen auch ihnen den Platz, den sie sich verdient. Und rasch sind die Gäste erneut geladen zur Hochzeit, und da herrscht Lachen und Freude, und Spielleute sind wieder verteilt in dem Saal und draußen bei denen, die noch immer keinen Platz an des Königs Tafel finden. Nur Sapiens ad Portam Celestem schimpft leise in sich hinein, weil er nun wieder beginnt bei dem Buchstaben A, um die Neuankömmlinge auch zu verzeichnen, und Ginover, die Gattin des Königs, ein wenig.

      Man kennt diese Feste. „Also“, spricht Merlin, „fassen wir dieses zusammen.“

      Ungeduld wohnt ihm im Herzen, doch Lachen und Freude in denen der anderen (mit Ausnahme Sapientis und, nur ein wenig, der arthurischen Gattin). Vom Fest sagen wir daher nur, auf Merlins Weisung, dass es das schönste und beste aller arthurischen ist, und alles weitere lese man vorn, wo auch zu verstehen gegeben, warum eine derartige Kürzung.

      Doch müssen wir wohl die Heimfahrt der Ritter mitsamt ihren Gattinnen vermerken, der Ordnung halber allein und zur Erinnerung für den Hörer, nicht wahr? Doch „nein“, spricht Merlin, der Meister, auch dieses vergönnt er uns nicht, und da wir beginnen zu murren, erläutert er, später, im Buche, das auf das nächste folgt, sei es wohl angebracht, einiges zu erklären, und das, so sagt er, sei dringender, als jetzt die Heimfahrt zu schildern, da oben in den Berichten dazu das Wissenswerteste gesagt oder angedeutet, worauf er sich lang, am Rande des Festes, darüber auslässt, wie sehr durch solch überflüssiges Wiederholen das Gedächtnis des Lesers geschwächt würde, was allein unsere Schuld sei, der Schreiber, doch dieses lassen wir aus, denn zwar sind wir nur Schreiber, doch Schreiber sind wir, und wenn wir nichts schreiben, so steht schließlich auch nichts geschrieben.

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