Erinnerungen eines Lausbuben. Attila Jo Ebersbach . Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Attila Jo Ebersbach
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847634195
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scheint dir ja gut zu schmecken!“, lachte er und nahm mich auf den Arm.

      Zögernd ließ ich es geschehen. Mit braunbekleckerten Fingern im Mund drehte mich um und vergewisserte mich, dass Schwester Margarete als letzte Zuflucht immer noch da war.

      Die Schokolade hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Wer einem so etwas Gutes mitbringt, folgerte ich mit kindlich-messerscharfer Logik, muss selbst gut sein. Langsam gewöhnte ich mich an seine Stimme, an seinen Geruch. Hatte auch nichts mehr dagegen, dass er mir nun den Kopf streichelte.

      Und als er mich schließlich an sich drückte und mich auf die Wangen küsste, da war der Mann mit der Schokolade schon mein Freund geworden.

      Und als dann schließlich Mama hinter einer Ecke des Kindergartens auftauchte, hinter der sie sich versteckt gehalten und uns beobachtet hatte, lachend uns beide umarmte, da hatte auch ich einen Papa.

      Prügel im Theater-Foyer

       Geburtstagsoper die Zweite

      Inzwischen war Papa am Landestheater in Darmstadt engagiert und wir in eine Kleinstadt in der Nähe umgezogen.

      Irgendwie hatte ich eines Tages mitbekommen, dass Lortzings Komische Oper „Der Waffenschmied“, meine Geburtstagsoper (siehe: Mein erster Akt), auf dem Spielplan stand. Daher quengelte ich so lange, bis meine Mutter seufzend einwilligte, mich zu einer Abend-Vorstellung mitzunehmen.

      Die fand – der Theaterbau war in der Bombennacht vom 11. auf den 12. September 1944 weitgehend zerstört worden – in den etwas beengten Räumlichkeiten der Orangerie statt.

      Beengt jedoch ging es nicht nur in der Orangerie zu, eng und damit unangenehm auf der Haut fühlten sich auch die selbst gestrickten Höschen an, die ich 1948 – als Fünfjähriger – an einem schwül-warmen Sommerabend tragen musste.

      Während Papa also wieder als Knappe Georg und sein Herr, der Graf von Liebenau sich bei Stadinger als Schmiedegesellen einschlichen und darüber nachdachten, wie sie es anstellen könnten, das ungeliebte Fräulein von Katzenstein loszuwerden und an ihrer Stelle Stadingers Tochter als Braut für den Grafen zu gewinnen, rutschte ich unruhig auf dem Schoß meiner Mutter hin und her, weil die Wolle auf meiner Haut kratzte, und quengelte und jammerte. Schließlich begann ich zu heulen.

      Um uns herum zischte es: „Ruhe!“, „Pssst!“ und „Unerhört!“ und meine Mutter wusste bald nicht mehr, mit welchen Verlockungen und später Drohungen sie mich zum Schweigen und Ruhigsitzen bringen sollte. Schließlich verließ sie, total entnervt, mit mir die Vorstellung und unter ihren Vorhaltungen warteten wir das Ende der Oper im Foyer ab.

      Nach der Vorstellung traf uns Papa dort. Es waren noch jede Menge Besucher zugegen, und Mama erzählte Papa brühwarm von meinen „Verfehlungen“. Papa sah mich kurz an, packte mich, legte mich übers Knie und versohlte mir den Hintern vor all den Leuten.

      Welch eine Schmach!

      Welch eine Schande!

      Die grinsenden Gesichter der Zuschauer schmerzten mehr als alle Schläge und ich fühlte mich noch viel, viel kleiner, als ich ohnehin war.

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