„Was verstehst Du unter einer guten Beziehung?“
Es gibt hier keine allgemeingültige Antwort und genau das führt oft zu Trennungen. Für „Person A“ bedeutet eine gute Beziehung, dass die Partner sich gegenseitig den Freiraum lassen, auch hin und wieder Zeit alleine zu verbringen um z. B. den eigenen Hobbys nachgehen zu können, oder sich mit seinen Freunden zu treffen. „Person B“ hingegen sieht in einer guten Beziehung, dass er/ sie mit dem Partner so viel Zeit wie möglich verbringt. Würden A und B nun eine Beziehung eingehen, wäre die Trennung nur eine Frage von Zeit. Jeder wäre unglücklich, obwohl sie aus ihrer eigenen Sichtweise betrachtet nichts falsch gemacht haben. Falls sich A hingegen den Vorstellungen von B anpasst, nur um die Beziehung zu retten, würde zwar B eine glückliche Beziehung führen, jedoch A nicht wirklich emotional frei sein. In einer harmonischen Beziehung ergänzen wir uns gemeinsam und erschaffen über diese Verbindung gleichzeitig etwas Neues. Ähnlich, wie wenn sich 2 Kreise überschneiden und in Folge einen neuen 3. Kreis bilden. Dennoch solltest Du in Deinem Partner niemals den alleinigen Zweck zum Glück sehen. Ansonsten wirst Du bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine gravierende Verlustangst empfinden, was sich gegenüber Deinem Partner in Form von Klammern und Eifersucht äußert. Als Folge engst Du ihn ein und nimmst ihm buchstäblich die Luft zum Atmen. Dies alles sind Anzeichen von einem mangelnden Selbstwert und fehlendem Selbstbewusstsein. Nur wenn Du Dich selber, so wie Du bist liebst, kannst Du auch Deinen Partner aufrichtig lieben, ohne ihn/ sie emotional einzuengen. Während unserem Alltag erleben wir unterschiedliche Gefühle (Freude, Liebe, Stolz, Zufriedenheit, Angst, Frust, Neid, Traurigkeit, Wut), welche wir aber insbesondere im beruflichen Kontext in der Regel nicht wirklich ausleben können, weil wir uns z. B. vor den Konsequenzen fürchten (Abmahnung, Kündigung). Trotzdem muss diese angestaute Energie irgendwie heraus und so lassen viele von uns, ihre Emotionen an ihrem Partner aus. Obwohl uns der Partner eigentlich mit am nächsten steht, laden wir in diesem Moment unseren Frust auf den Partner ab, welcher sich dann seinerseits schlecht fühlt. Der Partner soll uns eigentlich Halt und Unterstützung bieten, jedoch nicht als Abladeplatz für unsere emotionalen Gefühlsregungen agieren. Um zu verhindern, dass uns negative Emotionen, resultierend aus alltäglichen Situationen, den ganzen Tag über negativ gedanklich beschäftigen, gibt es einen kleinen interessanten Trick.
„Stell Dir einmal vor, ich würde Dir 86.400 € schenken und Dir plötzlich gegen Deinen Willen 180 € stehlen. Würdest Du aus lauter Wut die restlichen 86.220 € investieren, um diese 180 € von mir zurückzubekommen, oder würdest Du über den Verlust hinwegsehen und lieber die 86.220 € in einer Summe behalten? Ein Tag hat genau 86.400 Sekunden (24 Stunden) und folglich bekommst Du jeden neuen Tag 86.400 Sekunden geschenkt. Wenn jetzt während 180 Sekunden (3 Minuten) etwas geschieht, was Dich verärgert, würdest Du von den restlichen 86.220 Sekunden weitere Zeit verlieren, wenn Du Dich weiterhin über die 180 Sekunden aufregst. Ich weiß, dass es nicht ganz einfach ist, nach einer ärgerlichen Situation von jetzt auf dann gedanklich so zu tun, als ob nichts passiert wäre, aber versuche bei Deinem nächsten Ärger einmal folgendes. Versuche sobald die Situation vorbei ist, an etwas anderes zu denken. Solltest Du Dich dennoch dabei ertappen, dass Du Dich erneut mit dieser ärgerlichen Situation gedanklich befasst, denke einfach an das Klingeln einer Kasse. Mit jedem Klingeln verlierst Du weitere Zeit. Du solltest deshalb gründlich darüber nachdenken, wofür Du Deine wertvolle und zeitlich begrenzte Lebenszeit investierst!“
Diese Ausführungen beziehen sich natürlich nur auf die negativ empfundenen Gefühle. Wenn wir uns hingegen über etwas freuen, oder schöne Momente erlebt haben, können wir diese Gefühle noch einmal verstärken, wenn wir unserem Partner davon erzählen. Denn das glückliche Gefühl kann sich auf diese Weise verdoppeln, weil sich die Freude dann auch auf unseren Partner überträgt. Jeder Mensch ist anders und sofern Du für die Verarbeitung Deiner emotionalen Erlebnisse erst einmal Deine Ruhe brauchst, solltest Du es Deinem Partner rechtzeig mitteilen, damit sich dieser darauf entsprechend einstellen kann. Oftmals hilft es uns aber, wenn wir unserem Partner von unseren Gefühlen und Sorgen erzählen, denn geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. Möglicherweise erhältst Du auf diese Weise auch eine völlig neue Perspektive auf die Angelegenheit. Außerdem ist es nicht gut für Deine Gesundheit, wenn Du alles mit Dir selbst ausmachst. Auch wenn Du es anfangs noch nicht merkst, aber auf Dauer könntest Du körperlich krank werden. Vereinbare doch mit Deinem Partner einen festen wöchentlichen Termin, an welchem ihr über alle Vorkommnisse der vergangenen Woche sprecht, die Euch am jeweils anderen, oder bei anderen Erlebnissen nicht gefallen haben. Hierbei ist aber besonders wichtig, dass jeder seine feste Gesprächszeit erhält (z. B. 15 Minuten), ohne das ihr Euch zwischendurch unterbrecht, weil einer möglicherweise