Wer ist Blue-Ray? Oder Erdmännchen sind putzig!. Claudia Feltkamp. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Claudia Feltkamp
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847654315
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da bist du ja wieder“, freute sich Lissy.

      „Hier sind die 300 Dollar“, sagte ich mürrisch und legte das Geld auf den Tresen. Der Verkäufer griff sofort nach dem Geld und zählte nach. Ich wurde langsam ungeduldig, doch er ließ sich viel Zeit beim Nachzählen des Geldes.

      „300 Dollar“, verkündete er freundlich. „Der Ring gehört ihnen.“

      „Oh, super“, jubelte Lissy.

      „Dann kann ich jetzt gehen“, sagte ich und verließ das Geschäft.

      „Hey“, rief sie hinter mir her und ich verdrehte die Augen.

      „Haben wir nicht abgemacht, dass du mich in Ruhe lässt, sobald du den Ring wieder hast?“

      „Ja. Natürlich. Ich wollte mich nur bei dir bedanken.“

      „Gut. Das hast du nun hiermit getan.“

      Ich drehte mich wieder um und ging weiter. Ich verließ das Geschäft und hörte, wie sie hinter mir erlief. Bitte lass sie stolpern und liegen bleiben, dachte ich bei mir.

      „Warte“, rief sie mir hinterher.

      „Was ist denn nun noch?“

      Sie kam zu mir und schaute mich an.

      „Ich möchte, dass du ihn mir an den Finger steckst.“

      „Was? Wieso?“

      „Weil du ihn mir gekauft hast und ich es schön finde.“

      „Oh, Lissy, wir haben eine Abmachung.“

      „Nur noch diesen klitzekleinen Gefallen und dann lasse ich dich für immer in Ruhe. Bitte, bitte, bitte.“

      Ich wollte nicht, doch sie hüpfte wie ein kleines Kind vor mir auf und ab und bettelte herum.

      „Okay, doch dann drehst du dich sofort um und gehst deinen eigenen Weg.“

      „Versprochen“, sagte sie und klatschte in die Hände.

      Sie reichte mir den Ring und streckte mir ihre Hand entgegen. Ich steckte ihr den Ring an den Finger und sie jubelte vor Glück. Als ich mich umdrehte, sah ich Jill. Sie hatte alles beobachtet.

      „Darf ich gratulieren“, fragte sie, als sie auf uns zukam.

      „Nein“, wehrte ich ab.

      Lissy sah von ihrem Ring auf und rannte auf Jill zu.

      „Sieh doch mal, wie hübsch er ist. Er ist von meinem Verlobten.“

      „Du bist verlobt?“, fragte Jill mich überrascht.

      „Nein. Und schon gar nicht mit ihr“, versicherte ich Jill.

      „Nein, er ist von meinem Ex-Verlobten.“

      „Wieso steckst du ihr einen Verlobungsring an den Finger, wenn ihr euch getrennt habt?“

      „Wir waren nie zusammen“; sagte ich verzweifelt.

      „Zumindest noch nicht“, verkündete Lissy schmunzelnd.

      „Und das werden wir auch niemals sein“, bekräftigte ich.

      „Wer weiß“, grinste Lissy.

      Jill sah mich überrascht und verwirrt zugleich an. Ich konnte sie verstehen, denn es war ja auch alles sehr verwirrend.

      „Jill, lass es mich dir bitte erklären. Ich weiß, dass sich alles etwas verrückt anhört. Vielleicht gehen wir etwas trinken?“

      „Oh, ich möchte euch beide nicht stören.“

      „Das tust du nicht“, versicherte ich ihr.

      „Ein wenig vielleicht“, meinte Lissy leise und schaute ihren Ring wieder an.

      „Überhaupt nicht“, beteuerte ich.

      Jill machte große Augen.

      „Ich wäre begeistert, wenn er mich heiraten würde, aber ich denke, dass funktioniert nicht“, erklärte Lissy.

      „Ach und wieso nicht?“, wollte Jill wissen und kam noch ein paar Schritte näher auf uns zu.

      „Er hat schon jemanden.“

      „Nein, so ist es doch gar nicht“, protestierte ich sofort.

      „Ist es nicht?“, fragte Lissy überrascht aus, „na, dann klappt es ja doch mit uns.“

      „Nein“, ich fing an zu verzweifeln.

      „Erst sagst du, dass du deinem Freund treu sein willst, dann küsst du die Frau und nun willst du auf einmal wieder solo sein. Wer soll da noch durchblicken.“

      „Oh Lissy, du bringst alles durcheinander. DU bist an allem schuld.“

      „ICH“, fragte sie empört, „was habe ich denn mit deinem turbulentem Liebesleben zu tun?“

      „Viel“, rief ich aus und fasste mir an den Kopf. Diese Frau war unglaublich. Seitdem ich sie getroffen hatte, brachte sie mein Leben völlig durcheinander.

      „Viel? Na, dass musst du mir erklären, denn ich verstehe es nicht.“

      „Ich denke, dass ich euch besser alleine lassen werde“, verkündete Jill und war bereit zu gehen.

      „Lass es mich dir bitte erklären Jill“, bettelte ich.

      „Ich weiß nicht. Es klingt alles so kompliziert.“

      „Der Typ ist kompliziert. Zumindest, was sein Liebesleben angeht“, erklärte Lissy und deutete mit dem Zeigefinger auf mich.

      „Lissy“, keifte ich sie an.

      „Na, stimmt doch.“ Sie spielte die Beleidigte.

      „Wolltest du nicht gehen und mich für immer in Ruhe lassen?“

      „Nein, du schuldest mir wenigstens eine Erklärung und zwar jetzt sofort.“

      Lissy stemmte ihre Hände in die Seiten und blitzte mich wütend an. Ich wedelte aufgeregt mit den Armen herum und Jill drehte sich um und ging. Sie ging einfach fort und ich konnte sie nicht aufhalten und das alles nur, wegen dieser Elisabeth.

      „Elisabeth“, sagte ich streng und sah, wie sehr es ihr missfiel, dass ich sie so nannte. „Ich habe dir das Leben gerettet und mehr nicht. Seitdem verfolgst du mich allerdings und bringst mein Leben durcheinander. Ich will einfach nur, dass du mich in Ruhe lässt, selbst wenn ich dein Retter bin und von mir aus auch dein Held.“

      „Pah“, machte sie, „jetzt höre mir mal gut zu, denn jetzt werde ich dir sagen, warum ich dort oben auf dem Haus stand. Ich mache das öfter so und warte darauf, dass unten ein attraktiver Mann langgeht, der mich rettet und mich dann zum Essen einlädt oder besser noch, mir Geld gibt. Verstehst du? Ich wollte gar nicht springen. Es ist so eine Masche von mir euch Männer auszunehmen. Von dir wollte ich den Ring haben, denn ich wusste, dass du ihn mir kaufst wenn ich dir dafür verspreche dich in Ruhe zu lassen. Und wie du siehst, ist mein Plan aufgegangen.“

      Elisabeth stand da und grinste. Ich dagegen war sprachlos. So eine Dreistigkeit hatte ich ihr nicht zugetraut. Ich dachte, dass sie ein junges, unerfahrenes und trauriges Mädchen ist, das von ihrem Freund und allen anderen verlassen wurde. Doch in Wirklichkeit war sie ein hinterhältiges und listiges Biest, die uns Männer schamlos ausnutzte.

      „Nun höre du mir mal gut zu“, ging ich in den Gegenangriff über und zeigte mit dem Finger auf sie. „Du wirst mich ab sofort in Ruhe lassen und verschwinden, denn sonst gehe ich zur Polizei und werde denen eine schöne Geschichte über dich erzählen.“

      „Ha, glaubst du wirklich, dass du mich damit einschüchtern kannst?“, fragte sie stichelnd.

      „Mir wird da schon etwas einfallen. Über deinen Ex-Freund, den Ring, dem vorgetäuschten Selbstmord und noch einiges mehr. Sei dir nicht zu sicher. Ich kann auch gemein sein Elisabeth.“

      Lissy