Das Volk der Wolof genau einzugrenzen ist äußerst schwierig, denn sie haben rein theoretisch kein eigenständiges Land. Sie machen rund 40 Prozent der ethnischen Mehrheit im Senegal aus. Weitere Menschen dieses Volkes leben zudem in den angrenzenden Ländern Gambia und Mauretanien.
Warum Johnson, der Vertraute von Pope ausgerechnet diesen Stamm der Wolofs ausgewählt hatte, wollte der Milliardär gar nicht wissen. Er vertraute dem schlitzohrigen Berater.
«Das hier ist Bia!», meinte Johnson: «Sie war die Frau des Dorfvorstehers oder Häuptlings!»
«War?»
«Er ist verstorben! War allerdings aber auch schon 77 Jahre alt.»
«Ach du lieber Himmel!», meinte Pope: «Und wie alt ist sie?
«35!», sagte Johnson.
«Das nenne ich mal ein Altersunterschied!»
«Sie war seine Zweitfrau! Polygamie ist hier nicht ganz unüblich!»
«Okay, und sie wäre bereit mitzukommen?»
Johnson nickte: «Ich habe ihr alles erklärt. Sie spricht auch gut Englisch, weil sie ursprünglich eigentlich aus dem angrenzenden Gambia kommt und dort spricht man Englisch. Hier ja eher Französisch! Sie wurde mit 18 Jahren mit diesem Dorfältesten verheiratet!»
«Nun gut, sie sollten in jedem Fall die ganzen Tests und so machen. Sie wissen, dass hier 20 Prozent aller Frauen Aids haben, oder?», meinte Pope.
«Ja, natürlich. Aber die Tests machen wir ohnehin bei allen Frauen. Das wissen Sie doch! Sie werden zudem geimpft und wir sorgen für ausreichend Schutz. So wie geplant.»
«Dann stellen Sie mir mal die Frau vor!», meinte Pope.
Bia war eine äußerst attraktive Frau und passte genau in die Vorstellungen von Pope. Ihr leichte traditionelle Kleidung verbarg ihren Körper und verriet nur wenig über ihre weiblichen Rundungen. Ihre Brüste schienen jedoch recht groß zu sein. Schwarze Haare, die sie offen trug, umschmeichelten ein äußerst attraktives Gesicht. Die afrikanischen Gesichtszüge ließen sie interessant erscheinen.
«Mein Mitarbeiter hat Ihnen gesagt, um was es geht?», fragte der Milliardär.
Bia nickte: «Ja. Und ich bin einverstanden. Ich muss hier weg. Raus aus diesem kleinen Dorf, weg von hier. Ich werde nicht jünger ...»
«Das ist wahr!»
«Ich weiß nur noch nicht, wie ich es meiner Tochter beibringe. Ich meine, ich werde sie zurücklassen müssen, beim Rest der Familie!»
«Da kann ich Ihnen nicht helfen!», sagte Pope: «In Familienangelegenheiten mische ich mich grundsätzlich nicht ein!»
«Wie viel bekommt man für das Casting?», fragte Bia.
«Wie viel waren das, Johnson?», Pope schaute seinen Berater an.
«Etwas mehr als 6,5 Millionen senegalische France!», sagte dieser. Das waren umgerechnet die 10.000 Euro, die jeder bekam.
Bia schluckte: «Das ist eine Menge Geld!»
«Nun gut, dann klären Sie das ab. Wenn es möglich wäre, so könnten Sie gleich mitkommen.»
«Gleich mitkommen?», sagte Bia: «Oh Gott, da muss ich mit meiner Tochter sprechen!» Dann verschwand sie im Haus. Johnson folgte ihr.
Es dauerte gut eine halbe Stunde. Mayer fuhr Mr. Pope in den Schatten und besorgte ihm was zu trinken.
Johnson kam ebenfalls unter die Baumgruppe: «Mr. Pope. Haben Sie die Tochter gesehen?»
Der alte Mann schüttelte den Kopf: «Nein, wieso?»
«Heilige Scheiße, das ist eine Granate. Glauben Sie mir. Die hat Titten, die junge Frau. Unglaublich!», meinte Johnson.
Pope schaute Johnson an: «Sie werden doch nicht zu einem Frauenkenner werden?»
Johnson schaute ihn entschuldigend an: «Tut mir leid, ich meinte nur. Sie sind der Kenner! Ich wollte da nicht ...»
«Schon gut. Kommen Sie mal wieder mit Ihrem Kopf aus meinem Arsch. Wo ist sie?»
«Sie redet gerade noch mit ihrer Mutter!», meinte Johnson: «Sie scheint nicht so begeistert!»
«Weiß sie denn, um was es geht?»
Johnson schüttelte den Kopf: «Ich denke nicht, dass sie ihr alles gesagt hat. In jedem Fall möchte die Tochter ihre Mutter nicht gehen lassen und versucht sie zu überreden zu bleiben!»
Bia kam mit ihrer Tochter heraus: «Das ist meine Tochter! Sie heißt Zuri!»
«Und? Haben Sie ihr alles erklärt?»
«Ich sagte ihr, dass es für maximal einen Monat ist, aber begeistert ist sie nicht!»
«Wie wäre es, wenn Sie ihre Tochter mitnehmen?», fragte Pope: «Sie könnte in der Zwischenzeit auf meiner Jacht dem Zimmermädchen unter die Arme greifen! Sofern sie beim Casting ausgewählt werden. Während des Aufenthaltes in Polen kann sie im Hotel warten.»
«Das würden Sie tun?», fragte Bia: «Das wäre prima! Allerdings spricht sie keine Fremdsprachen.»
Pope nickte: «Das bekommen wir schon hin!»
Hotel Resort
Florian ging aus dem Hotel. Es war Mittagszeit und die Sonne schien erbarmungslos. Er blinzelte und schaute sich um. Das Hotel war einfach ein Traum. Erst jetzt bemerkte er, dass auch hier draußen im Grunde nichts eckig oder kantig war. Das Konzept der gesamten Architektur war durch und durch durchdacht worden.
Er schaute hinunter zum Strand. Ein paar wenige Menschen waren dort unten zu sehen. Allgemein war es jedoch auch dort unten recht ruhig. Florian hatte keine Ahnung wie viele Gäste das Hotel hatte, aber es waren sicherlich nicht übermäßig viele. Ein Luxushotel für eine elitäre eingeschworene Gesellschaft.
Eine steile Steintreppe führte hinab in die Bucht mit dem Namen «South Bay» und dem Strand «Pleasure Beach», nachdem das Hotel benannt worden war. Florian ging die Treppe hinunter und kam schließlich im Hafenbereich an. Eine große Jacht lag etwas weiter weg vom Landesteg dort vor Anker. Florian vermutete, dass sie Richard Pope gehörte. Außerdem waren am Steg einige Motorboote festgemacht.
Er ging weiter zum Strandbereich.
Florian musste sich eingestehen, dass er einen schöneren Strand noch nie gesehen hatte. Weißer, feiner Sand der so gleichmäßig aussah, als hätte man ihn gemalt. Palmen zierten eine kleine Promenade zwischen dem Strand und dem Felsen. Sie führte zu einer kleinen Strandbar.
Florian steuerte direkt dort hin. Er hatte nun wirklich Lust auf einen kleinen Cocktail.
«Willkommen, Sir!», meinte der Barkeeper. Auch er sah mehr nach einem Callboy aus.
Florian setzte sich auf einen Barhocker und nickte dem Angestellten zu: «Ich hätte gerne ein Manhattan, wenn das möglich wäre!»
Der Barkeeper nickte freundlich: «Sicherlich. Kein Problem! Dry, perfect oder sweet?»
«Dry!», meinte Florian: «Ich bin nicht so der Süße ...»
«Oh doch, das sind sie!», sagte eine Stimme neben ihm.
Er schaute sich um und erblickte die Frau von Dimitri: «Natascha, richtig?»
«Ganz genau!», grinste die Russin.
«Trinken Sie einen mit?», fragte er.
Sie schüttelte den Kopf: «Nein, danke!»
«Okay!»
«Warum sind Sie eigentlich hier?», fragte Natascha. Ihre linke Augenbraue zuckte dabei ein wenig und sie verzog den Mund zu einem süffisanten Lächeln.
«Sagen