Wenn Blau im Schwarz ertrinkt. Sandra Andrea Huber. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sandra Andrea Huber
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847639398
Скачать книгу
397351-282e-52f3-b685-2d87459bf786">

      Sandra Andrea Huber

      Wenn Blau im Schwarz ertrinkt

      Teil 1

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       PROLOG

       EINS

       ZWEI

       DREI

       VIER

       FÜNF

       SECHS

       SIEBEN

       ACHT

       NEUN

       ZEHN

       ELF

       ZWÖLF

       DREIZEHN

       VIERZEHN

       FÜNFZEHN

       SECHZEHN

       SIEBZEHN

       ACHTZEHN

       NEUNZEHN

       ZWANZIG

       EINUNDZWANZIG

       ZWEIUNDZWANZIG

       EPILOG

       DANKSAGUNG

       ÜBER DIE AUTORIN

       WENN LICHT DIE NACHT DURCHDRINGT

       HEADLINE: LIEBE

       FÜHL, WAS DU FÜHLST

       Impressum neobooks

      PROLOG

      Die Luft vibrierte, wie der schnelle Flügelschlag eines Kolibris, spaltete sich in eine Anzahl unzählbarer Partikel und öffnete ein Portal, das von der ihm vertrauten in die andere, fremde Welt führte. Kaum dort angekommen, musste Nikolaj einige ausgiebige Atemzüge nehmen und seinen Stand auf beide Beine verlagern, da schwüle Luft in seine Lungen und Hitze gegen seinen Körper presste, die ihn einem Schraubstock gleich einengten.

      Er legte den Kopf in den Nacken, sah mit zusammengekniffenen Augen nach oben und fand sich unter einem hellblauen mit weißen Wolken gespickten Himmel wieder, dessen Sonnenrund heiß verzehrendes und blendendes Licht auf ihn hinabströmen ließ. Ähnlich seiner bisherigen Besuche überwältigte ihn auch diesmal ein intensives Gefühl des Aufatmens und der Beklemmung. Zwar wusste er, dass seine Welt einst ihren Ursprung hier genommen hatte, doch waren Mutter und Kind so unterschiedlich, wie es nur möglich war. Als er vor einiger Zeit das erste Mal Menschenboden betreten hatte, war die fremdartige Umgebung wie ein Schlag in die Magengrube gewesen. Alles in ihm, von der Haut hin zu den Eingeweiden und noch tiefer, hatte sich angespannt und zusammengezogen, als ob es sich verschließen und in Sicherheit bringen wollte. Inzwischen war es glücklicherweise nicht mehr ganz so schlimm. Sein Körper schien sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen und anzupassen.

      Der Auslöser all dieser unwohlen Empfindungen, der entscheidende Unterschied zu der ihm vertrauten Welt, war jedoch nicht einzig im Blau des Himmels, der Intensität der Sonne, der warmen Luft oder dem saftigen Grün der Pflanzen auszumachen. Es war weit mehr als das. Eine allgegenwärtige Präsenz, etwas, das von überall ausströmte. Eine Energie, die in allem verankert und verwurzelt war und niemanden unberührt ließ. Sie war es, die ihn anzog als auch abstieß. Ihn verlockte näherzukommen und zugleich mit Furcht und Abscheu erfüllte.

      Er senkte den von der Sonne tränenden Blick, lief den Weg entlang, an dem er den Erdengrund das letzte Mal verlassen hatte und setzte seine Erkundungstour fort. Kaum, dass er einige Meter gegangen war, erfasste er sie.

      Ein brünetthaariges Mädchen, nicht älter als elf, lief mit stolpernden Schritten den Gehsteig entlang. Mehrmals fuhr sie sich mit dem Handrücken über Augen und Wangen, um Tränen fortzuwischen, die ihr übers Gesicht laufen wollten. Einige Meter hinter ihr folgten drei weitere Mädchen. Älter, etwa um die dreizehn.

      Er entschied sich nicht bewusst dazu. Seine Beine trugen ihn von ganz allein den Mädchen – ihr – hinterher.

      Sie verließ den Gehsteig und lief quer über die von der Sonne braun angesengte Rasenfläche des Spielplatzes. Ihre Verfolgerinnen schlossen rasch und zielstrebig zu ihr auf und umstellten sie schließlich zwischen Rutsche und Schaukel. Das Mädchen versuchte aus dem gezogenen Kreis auszubrechen, wurde jedoch von groben Händen hin und her geschubst und so am Entkommen gehindert. In Hoffnung auf Hilfe warf sie verzweifelte Blicke durch die Lücken ihrer Peinigerinnen. Doch ihre Augen fanden niemanden.

      Als er die Straße überquerte, auf die Rasenfläche lief und ein peitschendes „Hey!“ durch die Luft schallen ließ, war es abermals keine bewusste Entscheidung, sondern mehr ein Bedürfnis, das er nicht ignorieren konnte.

      Alle vier wandten sich zu ihm um.

      Ohne Frage war es seine andersartige Aura, die die Mädchen interessiert als auch abschätzend zu ihm starren ließ. Einige Momente lang blieb dieser zwiespältige Blick der älteren Mädchen auf ihm ruhen, ehe sich die mit dem blonden Zopf ein Herz fasste und gebieterisch das Wort ergriff.

      „Wer bist du? Und was willst du?“ In ihrer Stimme schwang Erschrockenheit über sein plötzliches Auftauchen, aber auch eine Spur