Der ganz normale Wahnsinn Mann im Kilt. Pia Guttenson. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Pia Guttenson
Издательство: Bookwire
Серия: Mann im Kilt
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742751225
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      Pia Guttenson

Der ganz normale Wahnsinn – Mann im Kilt

      Impressum

      Texte: © by Pia Guttenson

       Pia Guttenson

       Silvanerweg 17

       74376 Gemmrigheim

      www.piaguttenson.de www.piaguttenson.blogspot.de

      Umschlag: Basil Wolfrhine

       Zeichnungen: Arts & More by Cori

       Illustrationen: Basil Wolfrhine

       Satz/Layout: Sabine Abel - www.e-book-erstellung.de

      Das erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das letzte,

      wonach er die Hand ausstreckt,

      das kostbarste, was er im Leben besitzt,

      ist die Familie.

      Adolph Kolping 1813 - 1865

      Für

      Meine Lassies & Laddies

      von

      Outlander Deutschland & Outlander Germany

      ganz besonders

      für

      meine Lieblings Schwaben Schaben Sassenachs

      und

      Outlander Fanmily

      Danke dass es Euch gibt!

      Vier Jahre sind seit der Heirat von Louise und Alasdair vergangen, doch im Hause Munro herrschen weder Routine noch Langeweile.

      Die vierjährigen Zwillinge haben es faustdick hinter den Ohren und halten ihre Eltern gehörig auf Trab.

      Doch damit nicht genug. Ein neuer Feriengast im B&B entpuppt sich überraschenderweise als Louises Frauenarzt Dr. Schächtle, der auf Freiersfüßen wandelt.

      Zur Krönung erscheint auch noch Alasdairs hochschwangere Exfrau Felicitas, die ausgerechnet Louise in einer delikaten Angelegenheit um Rat und Zuspruch bittet.

      Wieder einmal nimmt der ganz normale Wahnsinn seinen Lauf …

      Prolog:

      Glasgow

      »Machen Sie sich keine Sorgen. Wir haben die Situation im Griff, Mister!«, erklärte er mit selbstsicherer Stimme, den Hörer des Telefons fest mit der schweißnassen Hand umklammert.

      »Keine Namen!«, stieß die tiefe Stimme aus, die ihn an Darth Vader erinnerte. Vielleicht hätte er sich keinen Mut antrinken sollen.

      »Geht klar. Ich hab’s ja verstanden«.

      »Das will ich doch hoffen, denn sonst platzt unser Deal. Ich hoffe, Sie unterstützen meinen Profi mit allem, was Ihnen zur Verfügung steht? Wenn Fehler passieren, bekomme ich das Land nicht und dieser Bauerntrottel und seine deutsche Tussi expandieren. Das ist nicht akzeptabel. Capito?«

      »Aye, Mister. Ich sorge dafür, dass Ihr Mann alles hat, was er benötigt und werde ihm helfen Unruhe zu stiften. Aber wie bereits gesagt: bei Verletzten oder Mord bin ich raus!«

      Das dumpfe Lachen, das aus dem Hörer erklang, bescherte ihm eine Gänsehaut. Daingead cac, mit wem hatte er sich da nur eingelassen? Der Job hatte sich so gut angehört und er war überdurchschnittlich gut bezahlt. Da er und Munro sich eh nicht riechen konnten, hatte er auch keinerlei Gewissensbisse. Der Scheißkerl brachte alles durcheinander. Er für seinen Fall konnte es nicht brauchen, noch mehr Touristen durch den Ort pilgern zu sehen. Wenn er es schaffte, den Munros die Lodges, die diese am Kaufen waren, abspenstig zu machen, gehörten die ertragreichen Sightseeing-Touren ziemlich schnell der Vergangenheit an. Das Gesundheitsamt hatte sich jedenfalls über seinen anonymen Tipp bezüglich der Sauberkeit in der Bäckerei erfreut angehört.

      Elternabend mit Hindernissen

      Ehefrauschwein, schon alleine der Gedanke an diesen fürchterlichen Begriff und die damit verbundenen Gespräche trieben Louise den Angstschweiß aus allen Poren.

      »Kannst du das nicht machen, Al? Och bitte, tu es für mich«, flehte Lou Alasdair an, als hinge ihr Leben davon ab.

      »Was haben die beiden denn dieses Mal ausgefressen, mo cridhe?«, hakte ihr Schotte nach. Sie konnte den Argwohn in seiner Stimme ganz genau hören, kniff fest die Lippen zusammen, um ihm nicht ein ,Woher sie das wohl haben‘, an den Kopf zu werfen. Dummerweise genügte ein intensiver Blick aus seinen unverschämt blauen Augen, um ihr bereits die Knie weich werden zu lassen. Fast wäre ihr die Tasse mit Kaffee aus den Fingern geglitten. Vier Jahre war sie bereits mit ihrem Schotten verheiratet und trotzdem reichte bereits ein einziger Blick, für den er ihrer Meinung nach wirklich einen Waffenschein benötigte, um sie alles andere vergessen zu lassen. Am heutigen Abend war in der Vorschule der Zwillinge in Inverness ein Elternabend anberaumt worden, zu dem sie einfach nicht gehen konnte, nicht gehen wollte. Leider hatte sie keinen Schimmer, wie sie Alasdair beibringen sollte, dass sie diese jungen, superhippen Mütter mit ihren ach so superben Ratschlägen einfach nicht ertragen konnte. Mütter, die keine vierjährigen Satansbraten in doppelter Ausfertigung ihr eigen nannten. Den Rücken schwer an die gekachelte Wand der Bäckerei gelehnt, klammerte sie sich an ihrer Tasse flüssigem Glück fest und sah ihrem Ehemann zu, wie er geschickt Brezeln schlang, ein beliebter Verkaufsschlager, den sie aus Deutschland mit in die schottischen Highlands gebracht hatte. Mein Ehemann. Seltsam, als sie noch mit Alexander verheiratet gewesen war, hatte sie nie solchen Stolz beim Klang dieses Wortes empfunden. Warum war mit Alasdair Munro alles um so viel einfacher? Tag für Tag gelang es ihm aufs Neue sie zu überraschen. Lou wurde ganz warm ums Herz, während sie ihrem Schotten beim Arbeiten zusah. War tatsächlich nur so wenig Zeit vergangen, seit sich ihr komplettes Leben verändert hatte? Ein Telefonat mit ihrem Bruder Tobias kam ihr in den Sinn.

      »Bist du wirklich glücklich, so alleine in Schottland, Schwesterherz?«, hatte er gefragt. Ihre Antwort war ohne großes Überlegen über ihre Lippen gerutscht: »Ich bin so glücklich wie man nur sein kann, Tobi!«

      Nicht nur das Kribbeln der Verliebtheit hielt noch immer an. Auch die Liebe und die Vertrautheit, die sie und Alasdair füreinander empfanden, wuchs mit jedem Tag. Alexander hatte sich nie die Mühe gemacht, Lou zu verstehen oder aus ihren Gesichtszügen, ihrer Gestik zu lesen. Ganz anders wie ihr Schotte, der sie wortlos zu verstehen schien. Es war fast, als wäre ihr Leben vor Alasdair Munro wie ein Schwarzweißfilm abgelaufen, der sich nun auf einmal zum Farbfilm gemausert hatte. Die Zwillinge waren wie die Verzierung auf einer Torte. Sie machten etwas ganz Besonderes aus ihrem Leben, etwas das sie nicht mehr missen wollte, auch wenn die zwei sie wahrlich ihre letzten Nerven kosteten. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass Kinder einen so an seine Grenzen bringen konnten. Irrsinnigerweise war sie überzeugt gewesen, gegen alles gewappnet zu sein. Immerhin hatte sie zwei Söhne erzogen. Gut. Aus dem einen war ein fürchterlicher Snob geworden, wofür sie die Schuld ihrem Exmann und dessen Firmenimperium gab. Aus Philipp hingegen war ein wohlerzogener junger Mann geworden. Sie hatte sich wahrhaftig eingebildet, über eine gewisse Erfahrung, was die Kindererziehung betraf, zu verfügen. Das war allerdings, bevor sie mit vierzig Jahren unverhofft Mutter von Zwillingen geworden war, die ein ganz anderes Kaliber waren als ihre bereits erwachsenen Söhne.

      »Sagst du mir, was sie angestellt haben oder soll ich raten«, riss Alasdair sie aus ihren Gedanken, wobei er die Hände an seiner Schürze säubernd auf sie zu kam und ihr ungefragt die Tasse aus den Händen nahm. Missmutig beobachtete sie, wie er mit sinnlichen Lippen aus der angeschlagenen Porzellantasse einen großen Schluck nahm.

      »Sie haben „Fang das Schwein“ gespielt. Allem Anschein nach wollte aber niemand das fiese, dreckige Schwein sein und … «, holte sie aus, wobei sie ganz genau sehen konnte, wie er sich angestrengt das Lachen verkniff.

      »… Wenn du anfängst zu lachen, erwürge ich dich mit bloßen