Halbwelt (Gesamtausgabe). Eftos. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eftos
Издательство: Bookwire
Серия: das Königreich der Tausend
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742730251
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der andere. Beide nicken sich an.

      Der Saal füllt sich, bald sind alle versammelt. Dann passiert was Neues. Rottweil erscheint und drückt den Knopf. Die Screen in Blickrichtung wird lebendig. Live und in 3D strahlt genüsslich der neue Rebelkov in die Kamera.

      Die beiden Generäle reißen die Köpfe rum und betrachten Ihren Nachbar. Die Vorstellung beginnt. Rebelkov erklärt seinen neuen Status, einige der Zuhörer schlucken. Andere glotzen wie junge Welpen in das Gesicht Ihres neuen Chefs.

      Bald ist der Film Geschichte, der Rebelkov II erhebt sich. Die beiden Generäle wischen sich die Stirn.

      Rebelkov triumphiert: „Ja, ich bin es. Und ich garantiere, das wir unsere Aktionen ab nun mit neuer Dynamik durchführen werden...“ Er wird unterbrochen, die meisten seiner Drohnen fangen an zu klatschen.

      Rebelkov genießt den Zuspruch doch beschwichtigt rasch. Er deutet allen an zu Verstummen. „Ganz genau, wir werden die Erbmonarchie erneut implementieren. Schluss ist’s mit den Tausend, zuerst jedoch...“

      Er nimmt seine beiden Nachbarn ins Visier, gleichzeitig murmelt er was in seinen Comm. Drei Sicherheitsbeamte erscheinen in der Tür.

      „Werde ich diesen beiden verfluchten Deppen hier“ er zeigt auf die beiden traurigen Gestallten „eine Lektion erteilen!“

      Rebelkov ist außer sich: „Hinter meinem Rücken! Was fällt Ihnen ein! Das ist Hochverrat! Ich zeig euch jetzt wie mit Verrätern umgegangen wird.“

      Mit diesen Worten winkt er die Sicherheitsleute her. Dann deutet er auf das Elend vor Ihm und spricht: „Vex Grave!“

      Beide gehen zu Boden, falten die Hände und flehen den Teenager an Ihnen zu vergeben. Ungerührt verrichtet derweil die Security den Dienst, Handschellen klicken, Sie werden abgeführt.

      Rebelkov spricht erneut zur Runde: „Wünscht sich hier noch irgendjemand in die Zeit des Leerlaufs zurück?“ Jeder einzelne der Anwesenden schüttelt den Kopf und schaut vor sich auf die Tischplatte.

      Nachdem die neue Person der Belegschaft vorgestellt wurde, ist nun heute ein Tag später, er selbst an der Reihe anzutanzen.

      Königin Hypatia I gewährt Ihm Audienz. Der General ist überglücklich.

      Es ist Immer was Besonderes im Königspalast zu wandeln, speziell für den jungen Körper des alten Rebelkov.

      Um der Regentin den Schock zu ersparen wurde Sie im Vorfeld über Rebelkov’s neue Erscheinung aufgeklärt.

      Gespannt erwartet Sie nun seinen Auftritt. Rebelkov schreitet in den Saal. Da hinten thront auch Sie: Seine Königin.

      Schmunzelnd sieht Sie in seine Richtung. Militärisch korrekt schlägt Rebeklov die Hacken zusammen und verkündet: „Meine Königin, ich melde mich zum Rapport.“

      Die Regentin des Raah-Indi-Systems, Hypatia I, bricht in Gelächter aus: „Rebelkov, besser Rebelkovchen, was ist denn das für eine Fieps-Stimme? Hahaha, Sehr erheiternd, “ kichert Sie: „So ein Milchgesicht! Das ist wirklich köstlich.“

      Rebelkov fällt die Kinnlade nach unten, er lässt die Schultern hängen. Wie ein begossener Pudel steht der Teenager vor der Imperialen Krone.

      Ja, Hypatia die Erste stellt mehr da. In Askese ist Sie gealtert- wenn man überhaupt so sagen kann. Königlich sieht sie aus, auch jetzt noch, ende Vierzig kann man von Attraktivität sprechen.

      Der bisherige Rebelkov dagegen ging im körperlichen Verfall durch die Zeit. Aufgedunsen und Abgewirtschaftet war er zum Schluss. Diesen Milchbubi nun vor Ihr zu sehen sorgt deshalb für Erheiterung.

      „Meine Königin, ich versichere Ihnen...“ quakt der neue General hilflos hervor. Hypatia unterbricht Ihn: „Aber Rebeklov. Das weiß ich doch. Es ist nur...“ Sie schüttelt wieder schmunzelnd den Kopf. „Schauen wir mal wie es weitergeht. Technisch bleibt alles erst mal beim Alten. Ich erwarte regelmäßigen Bericht. Sonst noch was?“

      „Selbstverständlich meine Königin! Nein, Majestät!“ Rebelkov salutiert, verneigt sich, dreht sich auf dem Absatz um und trollt sich.

      (IV) Margots fieser Plan

      Die persönliche Assistentin Frau Helga Rottweil ist eine graue Person die Ihr Heil in der Arbeit sucht.

      Auch wenn Ihr neuer alter Chef zum Großteil heuer erst 18 geworden ist, so ist sie schon seit 20 Jahren im Dienste des Generalmajors tätig.

      Bis vor zwei Jahren lebte Sie in Ihrer eigenen Zelle, will heißen einer blankpolierten Mietskaserne im 19. Distrikt Lyporos. Ja, die Wohnung war sauber obwohl sie Alpha-Mech Tecs reinigten.

      Am Anfang hatte Sie es mit Ruba-Reinigungskräften versucht, doch Helga Rottweil ist privat so unerträglich, dass die normalerweise zuverlässigen Angestellten bei Ihrem bloßen Anblick in Ohnmacht gefallen sind.

      Der Druck der Hausherrin war so groß dass die fleißigen Bediensteten Fehler am laufenden Band produzierten. Sie ließen Porzellan fallen, zerdepperten Spiegel und als Sie abgewatscht werden sollten fielen Sie um wie Strohsäcke.

      Irgendwann wurde der guten Helga das zu bunt, sie hat alle gefeuert und ist auf Bots umgestiegen, mit allen Problemen: Ihre Ansprachen blieben seit da ohne jede Wirkung und die ständigen Selbstabschaltungen gingen Ihr auch auf den Geist.

      Neben Ihrem Posten als Empfangsdame im Verteidigungsministerium verbrachte die korrekte Helga mit der Zeit deshalb mehr und mehr Zeit an der noblen Privatadresse Ihres Chefs.

      Als dieser Ihr vor zwei Jahren ein Nebengebäude zum Wohnen anbot war Sie überglücklich. Die neue Zusatzaufgabe ‚Überwachung des Personals‘ nahm Sie gerne an.

      Bei Rebelkov verkneift Sie sich einen allzu bissigen Umgangston. Die Ruba versehen Ihren Dienst recht normal, die wenigen Service-Bots bereiten auch nur die üblichen kleinen Problemchen.

      Ja, Helga ist zufrieden. Ihre Wohnsituation hat sich deutlich verbessert.

      Heute, an diesem herrlichen Frühlingstage nun ein weiteres freudiges Ereignis. Die einsame Helga bekommt Besuch.

      Die junge Margot Rottweil, Tochter Ihres Bruders und somit eine der wenigen Verwandten überhaupt, hat sich angekündigt.

      Sie hätte da was zu besprechen hat Sie gesagt. Ihr einen Vorschlag zu machen.

      Gerne ging Helga darauf ein, wartet nun gespannt. Da klingelt es schon, Helga Rottweil öffnet die Tür.

      Davor steht Sie also, Margot Rottweil, mittlerweile zarte 15 und eine Mischung aus Klos und Kampfbulle.

      Margot Rottweil ist über all die Jahre immer noch im Dunstkreis Prinz Herolds von Westarp, Hypatias einzigem Sohn anzutreffen. Dies ist eine beachtliche Leistung, bei der Optik.

      Oder es spricht für Herold, aber bei dem weiß niemand so ganz genau wie und wo er dran ist. Sagen wir‘s mal blumig: Geöffnet hat sich der in den letzten Jahren kaum. Eher das Gegenteil ist der Fall.

      Tatsächlich, Margot steht da auf der Matte in voller Pracht. Ihre stark gegeelten kurzen roten Stoppelhaare glänzen in der Abendsonne. Sie ist Ihres Zeichens immer noch Intimfeindin einer Mitschülerin am Alanis, genannt Patchara Petch-a-boon, inklusive deren Anhang und das seit Tag eins. Was sie jetzt wohl zu besprechen hat?

      „Hallo liebe Margot! Du siehst umwerfend aus. Jedesmal wenn ich dich sehe bist du noch hübscher geworden.“ Strahlt Sie Ihre Tante zur Begrüßung an.

      „Oh vielen Dank liebe Tante“ gibt Sie zurück und weiter „wie schön du es hier hast, Herrlich. Da fühlt man sich gleich daheim“.

      Kurze Zeit später sitzt also eine etwas in die Jahre gekommene Graue Maus zusammen mit einem jungen speckigen Walross in einem eher altmodischen Esszimmer beim Tee zusammen.

      Nach dem üblichen Bla beginnt Margot mit Ihrem eigentlichen Anliegen:

      „Ich weiß, und glaub mir ich unterstütze