Der Kohlenklau. Marc-Anton Rasch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marc-Anton Rasch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742738233
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selbst zum Leben zu erwecken, ohne darauf zu warten, dass irgendeine Flimmerkiste ihnen ihr Leben vorlebt.

      Ein Ort, der mir ohne langes Überlegen sofort in den Sinn kommt, ist dabei der Hexenturm, ein Wachturm, der auch als Gefängnisturm für Schwerverbrecher genutzt wurde, der früheren Stadtbefestigung, der seinen Namen der grauenvollen Gegebenheit verdanken soll, dass vor Ort angebliche Hexen nach ihrer Denunzierung, durch Verbrennung den Tod fanden.

      Eine ähnliche Anziehungskraft entfaltete auf uns Kinder und auf mich ganz besonders, die Gegend rund um den Calbenser Wartenberg. Die Erhöhung, die sich dort aus dem Boden herausgearbeitet hat, unweit der Kiesgruben und ringsum von Äckern umgeben, bot uns Kindern im Winter eine hervorragende Gelegenheit unsere motorischen Fähigkeiten beim Schlittenfahren, Rodeln oder, ab einem gewissen Voranschreiten des Könnens, auch beim Skifahren, zu verfeinern.

      Der Turm, der auf dem Wartenberg thronte oder vielmehr dessen Zinnen, sollte zu einem späteren Zeitpunkt beinahe zur Auslöschung meiner zukünftigen familiären Linie führen.

      Denn zu einer der kindheitlichen Mutproben, zu denen man sich in Naivität, Leichtsinn und dem Gefühl von partieller Unsterblichkeit hinreißen ließ, gehörte ein Balanceakt auf eben diesen Zinnen.

      Wie man sich beim Lesen dieser Zeilen sicherlich denken kann, ist diese Mutprobe durchaus ohne gesundheitliche Folgen für mich abgelaufen.

      Und so prägte mich die Stadt, in der mein erster Schrei erhallten ähnlich stark, wie die Familie, deren Mitglied ich durch den Zeitpunkt meiner Geburt war.

      Kapitel 3 – Meine Eltern

      Dieser Familie standen, wie es im natürlichen Sinne auch vorgesehen war, meine Mutter und mein Vater vor. Und jetzt, wo ich bereits einige Zeit über mich und meinen Geburtsort plaudern durfte, ist es mir nunmehr ein Bedürfnis, etwas über meine Eltern zu erzählen.

      Meine Mutter war und ist zu dem Zeitpunkt, zu dem ich diese Zeilen auf das Papier banne, eine herzensgute großzügige Frau, voller Liebe für ihre Kinder, Enkel und Urenkel und mit einem ansteckenden Humor gesegnet, wie ich ihn bei wenigen anderen Menschen entdecken durfte.

      Ihre Großzügigkeit zu jener Zeit kurz nach meiner Geburt gipfelte in nahezu absoluter Selbstaufgabe zugunsten ihrer Kinder.

      Wie vielleicht viele Mütter zur damaligen Zeit hungerte meine Mutter, um uns Kinder wenigstens das aller nötigste an Nahrung zukommen zu lassen.

      Dies führte sogar so weit, dass meine Mutter, während wir, gemessen an den damaligen Gegebenheiten äußerst gesund waren, an einem schlimmen Hungertyphus erkrankte. Aber auch das hielt sie nicht davon ab, weiterhin nicht nur Liebe und Zuneigung, sondern auch Nahrung an die vermeintlich Schwächsten zu verteilen.

      Ich kann mich noch heute ganz genau daran erinnern, dass mir meine Mutter immer wieder nicht nur den guten Rat auf den Schulweg mitgab, gut aufzupassen und etwas zu lernen, wenigstens irgendetwas, sondern sie steckte mir auch immer wieder mal eine Stulle für eines der Flüchtlingskinder in unserer Klasse mit ein.

      Ich war natürlich sehr darauf bedacht den Wunsch meiner Mutter, die kostbare Nahrung an den erwünschten Empfänger zu vermitteln, zu erfüllen. Und meistens ist es mir auch geglückt.

      Meinen Vater vermag ich als einen typischen preußischen Mann zu beschreiben und das meine ich, um es klarstellend zu erwähnen, nicht in einem verherrlichenden, aber wohl in einem sehr positiven Sinne. Mein Vater legte sehr großen Wert darauf, dass wir Kinder zu vernünftigen anständigen Menschen heranwuchsen und stimmte dabei in dem Erziehungsziel mit meiner Mutter überein.

      Zudem zeichnete sich mein Vater durch eine zielstrebige Pünktlichkeit, großes handwerkliches Geschick und eine besondere Sprachgewandtheit aus. Er hatte nicht nur seine berufliche Zukunft, sondern seine Passion im Ingenieurwesen, besonders in dem Maschinenbau, besser gesagt Flugzeugmaschinenbau gesucht und gefunden.

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