Marc-Anton Rasch
Der Kohlenklau
Die Kindheit begann im Zweiten Weltkrieg
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Inhaltsverzeichnis
Prolog - Alles hat einen Anfang
Kapitel 4 – Vater muss in den Krieg
Kapitel 6 – Das Leben geht auch im Krieg weiter
Kapitel 7 – Die dreckigen Amigesichter
Kapitel 8 – Raus aus unserem Haus
Kapitel 9 – Achtung, die Russen kommen
Kapitel 10 – Meine Schwester zieht zur Oma
Kapitel 11 – Mein erstes Nachkriegsweihnachten
Kapitel 12 – Holz, Mantel – Hauptsache Warm
Kapitel 14 – Der Kohlenklau II
Über den Autor
Der im Osten Deutschlands geborene und aufgewachsene Autor verfasste bereits während seiner frühesten Schulzeit erste Texte und Kurzgeschichten. Die Freude am Schreiben bewahrte sich der studierte Jurist und Rechtsanwalt auch in seinem weiteren Leben und war sowohl haupt- als auch ehrenamtlich für verschiedene Vereine und Vereinigungen als Pressesprecher tätig.
Seit einigen Jahren hat Rasch seine neue Heimat am Rande der Alpen in der ruhigen und besinnlichen Schweiz gefunden. Nach eigener Aussage liegt hier der Gegenpol zu seinem sonst sehr stressigen Alltag als Rechtsanwalt und Strafverteidiger.
Neben den verschiedenen humoristischen Kurzgeschichten verfasste Rasch unter anderem mehrere Science-Fiction-Romane.
Vorwort des Autors
Dem einen oder der anderen mutet es vielleicht etwas frevelhaft an, die Zeit des Zweiten Weltkrieges und die darauffolgende Nachkriegszeit durch eine leicht humoristisch gefärbte Brille zu sehen.
Nun, zum einen bin ich zu jung, um die Zeit am eigenen Leibe erlebt zu haben. Zum anderen kann ich nachfolgend nur das wiedergeben, was mir vom Protagonisten im Rahmen des einen oder anderen ausschweifenden Frühstücks erzählt worden ist. Und wenn selbst er, der die schreckliche Zeit selbst erleben musste mit einem Lächeln an die Zeit zurückdenkt, dann habe weder ich noch ein anderer das Recht, diese Darstellung zu verändern.
Sicherlich hat die Zeit das eine oder andere Geschehnis verklärt und in der Erinnerung des Protagonisten verändert. Aber wer erwartet schon von einem Juristen eine exakte historische Darstellung. Wer einen solchen Text lesen möchte, ist mit der Zurhandnahme meines Buches nicht gut beraten.
Aber nun genug der vielen Worte. Danke, dass sie am Schicksal von Paul Interesse zeigen.
Viel Freude mit seiner Geschichte.
Prolog - Alles hat einen Anfang
Ich bin unter dem Stahlhelm geboren. So oder so müssen die Menschen meiner Generation, die in Deutschland das Licht der Welt erblickten, sich mit dieser metaphorischen oder vielleicht - in dem einen oder anderen Fall tatsächlichen - Aussage auseinandersetzen.
Zum Zeitpunkt meiner Geburt herrschte in dem Land, in dem meine Eltern für meine Entstehung gesorgt hatten, Krieg. Sicherlich kann man nach den Lebensjahren, die ich bisher hinter mich bringen durfte, den einen oder anderen berechtigten, zumeist aber sicherlich unberechtigten, Vorwurf gegen mich erheben.
Aber eines kann ich beschwören. An dem Krieg, der nicht nur meine zukünftige Heimat, sondern ganz Europa und schließlich die ganze Welt in Atem hielt, trug ich keine Schuld.
Viele Menschen, die nicht nur das Geburtsjahr, sondern auch, wie soll ich es ausdrücken, das Geburtsterritorium mit mir teilen, gehen mit einem fast entschuldigenden Habitus durch ihr Leben, da sie der festen Überzeugung scheinen, dass es ein Frevel ist, zu jener Zeit im deutschen Reich ihren ersten Atemzug getan zu haben.
Ich persönlich nehme mir die Freiheit, zumindest mit diesen Gegebenheiten unverkrampft umzugehen.
Mich hat niemand gefragt, weder meine Eltern, noch die Hebamme, an deren ausgestreckten Arm ich baumelte, ob es mir recht sei, meinen ersten Schrei auf dieser Welt als deutscher Junge im Jahr 1941 erklingen zu lassen.
Nun war ich also da, ein strammer Bub. Vaters erster Sohn. Mutters zweites Kind.
Kapitel 1 – Meine Geburt
Wie ich es vielleicht bereits erwähnt habe, bin ich im Jahr 1941, in Deutschland, genauer gesagt in der – zumindest nach meiner festen Überzeugung – schönen Stadt Calbe an der Saale geboren worden.
Während der ein oder andere der geschätzten Leserschaft sicherlich aufgrund der mittelbaren Begleitumstände meiner Geburt, namentlich dem Krieg, der herrschte, auf den Gedanken kommen könnte, dass dieses Jahr kein gutes Jahr gewesen sein konnte, um geboren zu werden, kann ich nur entgegnen, dass ich das Jahr 1941 für einen hervorragenden Jahrgang hielt und immer noch halte.
Wie sonst hätte ein solcher Prachtkerl aus mir werden können?
Auch ist meine Vorstellungskraft nicht derart ausgeprägt, dass ich mir selbst ein anderes Geburtsjahr ausmalen könnte. Alles was ich zu diesem Thema sagen kann