Will er mich jetzt etwa überreden, doch nicht bei ihm anzufangen? »Middletown ist keine Touristenstadt, die meisten jungen Leute wandern früher oder später in die Metropolen ab, weil es keine Arbeit gibt.« Lilly kam sich seltsam ertappt vor. Sie hatte im letzten Jahr keine allzu großen Anstrengungen unternommen, um Arbeit zu finden. Vielleicht hatte Mr. Black recht und sie hätte auch in der näheren Umgebung eine Beschäftigung gefunden. Es war schon ein wenig seltsam, dass sie jetzt ausgerechnet in New York in einer Bar stand und sich um diesen Job bewarb.
»Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte Sie natürlich nicht davon abhalten, in unsere wunderschöne Stadt zu kommen. New York ist etwas ganz Besonderes und übt zweifellos magnetische Anziehungskräfte aus.«
Lilly nickte, obwohl sie seine Meinung nicht teilte. Sie hätte nie freiwillig einen Fuß in eine Großstadt gesetzt, wenn die Not sie nicht dazu gezwungen hätte. Magnetische Anziehungskräfte? Unter all den Eisennägeln war sie vielleicht ein Holzsplitter.
»Dann lassen Sie uns in mein Büro gehen und alles Weitere besprechen.« Mr. Black wandte sich gerade ab, als die Glöckchen über der Eingangstür erneut bimmelten. Er hielt in der Bewegung inne und drehte sich über die Schulter hinweg um. »Ah, Mason. Guten Morgen!«
Ein junger Mann, etwa Mitte zwanzig, betrat das Lokal. Er balancierte einen Karton auf der Schulter, den er mit einem Arm umfasste. Der Ärmel seines weiten grauen T-Shirts war ihm bis auf die Schulter herunter gerutscht und entblößte ein stattliches Muskelpaket, ohne übertrieben zu wirken.
»Guten Morgen, Mr. Black. Ich habe den Zucker besorgt. Es ist unerträglich voll auf den Straßen, und das um diese Uhrzeit! Da sollte man doch meinen, dass die Leute alle auf der Arbeit sind.«
»Hauptsache, du bist jetzt endlich da. Bring den Karton in die Küche und behalte danach bitte den Gastraum im Auge. Ich möchte mich mit Miss Bates im Büro unterhalten.«
Der Mann, den Mr. Black mit Mason angesprochen hatte, drehte sich ein wenig, um am Karton vorbei einen Blick auf Lilly werfen zu können. Seine Miene verzog sich dabei nicht einmal ansatzweise. Unmöglich zu deuten, was in ihm vorging. Er hatte kühle eisblaue Augen, die zwischen dunklen, wuscheligen Haaren hervorblitzten. Ein Bartschatten lag auf seinen Wangen, ohne jedoch ungepflegt zu wirken. Lillys Herz machte einen Hüpfer, für den sie sich sogleich tadelte. Zweifellos war der Kerl ein arroganter Schönling, der vermutlich jedes Wochenende eine andere im Bett hatte.
»Darf ich vorstellen? Das ist Mason Sutherland, Barkeeper und Mädchen für alles«, sagte Mr. Black an Lilly gewandt.
Aha, der optimale Job also, um Weiber abzuschleppen. Dachte ich's mir doch.
Mason nickte knapp, wandte sich wieder ab und verschwand mit dem Karton in der Tür zur Küche. Mr. Black bedeutete Lilly mit einer Geste, ihm ins Büro zu folgen.
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