Anonyme Sexgeschichten 17. Hilde Kaufmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hilde Kaufmann
Издательство: Bookwire
Серия: Anonyme Sexgeschichten
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742741615
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Stiefel an und einen Rock, beides war in der Tasche, die mit dem Mantel abgegeben worden war und die ich ebenso zurückerhielt wie den Mantel. Die Kostümhosen und Sandalen hatte ich erst während des Balles im ’Powderroom’ angezogen. Jetzt wollte ich dasselbe machen, nur umgekehrt. Aber dieser eher enge Raum war von erhitzten Mädchen überfüllt. Ich fühlte mich verloren und wollte den Scheich nicht zu lange warten lassen, am Ende verpasste ich auch ihn noch undmüsste ein Taxi zahlen.

       Ich zog also mit Schnelligkeit in dem Gedränge unter den vielen Frauen in einer Nische meine leichte, flatterige Pluderhose aus, dafür meine Lederstiefel an, behielt nur Oberteil und Höschen unter dem Mantel an, eine Notlösung, sicherlich, aber angesichts des Gewo-ges in dem überfüllten Raum schien mir das die beste Lösung. Rock und Oberteil hätten überdies nicht zusammengepasst, Pluderhose und Stiefel noch weniger, wohl aber gingen Stiefel, Höschen und Oberteil zusammen. Zur Not sah ich sogar verrucht aus, richtig verdorben für den Abschluss einer Faschingsnacht.

       Und in seinem ’Harem’ würde er mich ohnehin ausziehen wollen. Mit Sex nicht zu rechnen, wäre naiv gewesen. Was sonst sollte einem im Fasching geschehen, als dass man kurzentschlossen miteinander ins Bett geht?Als ich in den Vorraum zurückkam, sah ich ihn glücklicherweise gleich am Eingang warten. Er trug einen gut geschnittenen, gelben Kaschmirmantel, Schlapphut darüber, sein Kostüm war unter dem Mantel sichtbar, an dem vor allem erkannte ich ihn wieder. Er schien ein eleganter Herr zu sein, einer mit Geld.

       Er musste zweimal hinsehen, bevor er mich entdeckte: Mein langer Mantel war nicht ganz nach der neusten Mode, und dazu Stiefel, den Mantel züchtig hochgeschlossen bis unters Kinn. Der Schleier war natürlich weg. Er sah mir ins Gesicht. Er nahm mir sofort die Kleidertasche ab und trug sie mir. Mit dem Taxi fuhren wir in seinen ’Harem’, als welcher sich ein sehr bekanntes Hotel in der Innenstadt herausstellte, bekannt alsMünchener Luxusschuppen. Er hatte dort ein Zimmer für ein paar Tage gemietet.

       Was soll ich sagen: Ich war mehr als überrascht, geradezu platt. Ich war noch nie in einem Zimmer im ’B.H.’ gewesen, abgesehen von dann und wann mal unten bei Veranstaltungen. Ich fühlte mich jetzt doch wie ein Callgirl, wohl eine gewohnte Erscheinung in einem Nobel-Hotel, obgleich niemand, nicht Page, nicht Concierge, auch nur eine Miene verzogen, als sie mich in seiner Begleitung zum Lift gehen sahen.

       Mein Begleiter machte es mir dabei so leicht wie nur möglich: Wie schön, wenn einer Manieren hat. Überrascht war er wohl, als er mir den Mantel im Zimmer abnahm und ich nur in Stiefel, Höschen und dem flim-sigen Kostümoberteil vor ihm stand. Er ließ mich keinerlei Überraschung merken. Auch keine nur im leisesten anzügliche Bemerkung fiel; höflich und wohlerzogen blieb er. Zeigte mir diskret das Bad.

       Als ich von dort nach einer Weile erst zurückkam, gründlich frisch gemacht und mit Vorgefundenem parfümiert hatte ich nur das übliche große Handtuch um die Hüften geschlungen und er lag schon im Bett. Sein Körper, so viel ich jetzt davon sah, war gut, vielleicht schon ein wenig weich um Schultern und Bauch, schien es mir, als er sich aufsetzte. Ich trat näher zu ihm, er zog das Handtuch fort, sah mich von oben bis unten an, holte mich zu sich herab. Als ich zu ihm ins Bett schlüpfte, machte er das Licht aus.

       Im Bett schmiegte ich mich an ihn, suchte seinen Mund, streichelte seinen Bauch und fand seinen Penis, der nur so halbwegs stand. Ich hatte es gern, wieer mit mir erst nach langem Vorspiel Sex machte, was er vor allem für sich selbst brauchte.

       Er war ein erfahrener Liebhaber, denn er machte es erst ganz zart mit streichelnden Bewegungen entlang meinen Beinen, suchte ganz sacht meine feuchte Höhle und berührte die Clitoris, strich sie, drückte sie, bog sie, probte mit einem Finger die Scheide, umkreiste dann den Anus, probte auch dort und verweilte danach an Hüften, Bauch, Rücken, Brust und Hals mit den beiden, sehr sensiblen Händen.

       Mir wurde immer heißer. Ich gestehe, nach aller Zärtlichkeit wollte ich jetzt Sex und ohne weiteres Gefackel. Aber den Penis hielt er noch eine ganze Weile von mir fern, ließ ihn mich erst wieder spüren und mit ihm spielen, als er meinte, er sei groß und hart genug, so dass ein von ihm vorbereitetes Kondom, das ich ihm schließlich selbst überziehen sollte, gestrafft blieb.

       Nach dieser Berührung meiner Hand kam sein Penis endlich besser zur Geltung. Ich fühlte ihn unter meinen Fingern wirklich hart werden, und er drang nun auch von vorn in mich ein, stieß in mir ein wenig tiefer, machte aber Pausen, bevor er sich erneut zu bewegen getraute; zu einem Orgasmus langte es bei mir leider nicht, obschon ich mir Mühe gab, mich ihm willig zu überlassen, so gut ich es in der Umarmung mit diesem Fremden verstand.

       Am Morgen wollte er mich aber doch noch einmal haben. Diesmal forderte er mich auf, es ihn von hinten machen zu lassen, natürlich wieder mit einem Kondom, und er war dabei stürmischer. Sein Penis war vielschneller steif geworden und stand steil. Es überkam mich an diesem Morgen nach kürzester Nacht sogar so etwas wie die Lust auf noch mehr, noch geileren, eventuell sogar oralen Sex. Mehr aber wurde es nicht, denn er ergoss sich schnell.

       Unter der Dusche regenerierte ich meine Kräfte und konnte nicht anders, als mich selbst zu stimulieren, um den Rest an mir zu besorgen nach der noch schwelenden Erregungen. Wenig später danach hatten wir ein gepflegtes Frühstück im Zimmer, das er inzwischen herbeigeordert hatte. Es war eine Genugtuung für mich, so im Überfluss bedient zu werden nach dieser Nacht und in Ruhe das Frühstück zu genießen, selbst mit diesem Unbekannten neben mir.

       Ich konnte mich auch gemächlich anziehen und endgültig zurecht machen; den einfachen Rock trug ich nun ganz ordentlich über den Stiefeln, die Bluse hatte ich zugeknöpft. Dafür lag das Faschingskostüm nun zerknittert in der Tasche. Es schien mir, als ob er etwas in Eile wäre, mich mit einem Bussi zu verabschieden, natürlich wurde nichts verabredet.

       Ich musste allein in den Gang hinaus, denn er war nur im Morgenmantel, musste herunterfahren im Lift und aus dem Hotel hinausgehen wie ein Callgirl nach der Arbeit, und heim. Wieder sah in der Halle kaum jemand zu mir hin. Es war gegen 9 Uhr.

       Zu Hause wurde ich aber beim Auspacken vor Scham ganz rot, weil nämlich in der Tasche neben dem Kostümbünd volle 300 Mark in neuen Scheinen lagen, ohne Kuvert.

       Ich hätte ihm dieses Geld am liebsten zurückgebrachtund ihn für die Geste geohrfeigt. Hatte er nicht gemerkt, dass ich eine Studentin war, nur aus auf einen Faschingsflirt? Aber ich war zu faul, nochmals aus dem Haus zu gehen. Es war Samstag. Keine Vorlesungen. Also blieb ich und ließ ihm den Glauben, eine Nutte zu sein. Auch das Geld konnte ich brauchen. Er hat mich nie wiedergesehen.

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