Das zweite Tätigkeitsgebiet des Menschen ist der Schutz vor störenden Klimaeinflüssen. Dies umfasst in der ersten Stufe die Suche/„Sammelaktivität“ (Höhle, Steinüberhang u.ä.) oder den Bau/Produktion (Windschutz, Hütte, Grube u.ä.) von vor Klima-Unbillen schützenden Einrichtungen und in der zweiten Stufe die Herstellung von isolierendem Körperschutz (Fettauftrag auf die Haut, Kleidung, Decken, Schirme u.ä.). Zwischen die beiden ist die Nutzung der wärmenden und trocknenden Wirkung des Feuers zu setzen. Bei der Suche und dem Bau von einfachen Schutzeinrichtungen ist mit keiner Spezialisierung zu rechnen – jeder arbeitet nach bestem Vermögen mit. Erst beim Bau größerer Schutzräume ist mit einem eventuell reduzierten Arbeitsvolumen der Weiber mit Milchkindern zu rechnen.
Die Feuerherstellung beruht auf der Nutzung diverser Werkzeuge. Die Kenntnis und Fähigkeit der Feuerherstellung ist Allgemeingut aller Erwachsenen. Spezialwerkzeuge (wie Steine zum Feuerschlagen) können gegebenenfalls nur einmal in der Gruppe vorhanden gewesen sein. In einem solchen Fall ist deren Aufbewahrung bei einer Person mit geringerem Mobilitätspotenzial, schwerpunktmäßig bei Weibern, anzunehmen. Diese Person ist aber nicht privilegiert im Sinne irgendeines Vorteils, sondern nur mit besonderer Verantwortung belastet. Einfaches Feuerherstellungswerkzeug gehörte dagegen zur Grundausrüstung jedes Erwachsenen der Gruppe. Das Heranschaffen/Sammeln von Brennmaterial (dürres Bruchholz) kann gegebenenfalls eine Aufgabe von Jüngeren und Alten beiderlei Geschlechts gewesen sein.
Die Herstellung von isolierendem Körperschutz unterteilt sich in die Vor-Textilzeit und die Textilzeit, wobei hier von großen zeitlichen und räumlichen Überschneidungsbereichen auszugehen ist. Die erste Form der Nutzung von Tierhäuten war mit hoher Sicherheit keine Nutzung als isolierender Körperschutz. Die ersten Felle und Häute, an denen auch allmählich Konservierungs- und Gerbverfahren praktiziert wurden, wurden wahrscheinlich für die Herstellung von Behältern/Säcken/Säckchen/Beuteln für die Aufbewahrung und den Transport von Kleingegenständen genutzt. Die Herstellung und die Nutzung waren personengebunden und gaben keinen Anlass zu einer arbeitsteiligen Spezialisierung. Mit der Erlangung größerer Felle/Fellstücke boten sich diese als Decken oder in Form zusammengehefteter Stücke als isolierender Körperschutz (Kleidung) an. Zu diesem Zeitpunkt mussten bereits ausreichende Erfahrungen auf gerbtechnischem Gebiet im weitesten Sinne vorliegen, die allgemeiner Kenntnisstand waren. Es wurde das gegerbt, was der Betreffende erlangte und für seine Kleidung oder andere Zwecke brauchte. Wenig spricht dagegen, dass derjenige, der gegerbte Fellprodukte benötigte, diese auch selbst zubereitete. Dies gilt uneingeschränkt für die bei Gemeinschaftsjagden auf Herdentiere in großen Mengen anfallenden Felle und Häute. Bei der in einem solchen Fall vorliegenden Mobilitätsruhe wegen des ausreichenden Nahrungsangebotes hatte jeder Kleidungsbedürftige ausreichend Zeit, sein Gerbwissen für seine Zwecke einzusetzen. Die Jäger – das waren alle – brauchten weder aus zeitlichen noch aus Erfahrungsgründen einen Gerber oder wie es oft dargelegt wird, ein Weib, das die Gerbarbeiten für sie übernahm. Wozu sollte sie? Es ist allerdings anzunehmen, dass der zeitliche Aufwand für die Pirschjagd auf größere Säugetiere durch einzelne, nicht durch Milchkinder in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen als so groß angesehen wurde, dass für die erfolgreichen (!) Jägerinnen und Jäger von den weniger mobilen männlichen und weiblichen Personen die zeitaufwendigen und ortsbindenden Gerb- und Heftarbeiten übernommen wurden. Hier kann der Beginn der hauptsächlichen Zuordnung von Gerb- und „Näh“-Arbeiten an die Weiber bei den prähistorischen Naturvölkern liegen. Diese Zuordnung muss allerdings noch lange nicht allgemein gewesen sein, da es ja nicht nur erfolgreiche Einzeljäger/-jägerinnen gab. Man kann hier aus Gründen der Mobilitätsunterschiede, die sich in engen Grenzen mit Geschlecht und Alter begründen lassen, von einer naturbedingten, d.h. natürlichen Arbeitsteilung sprechen.
Mit dem Bau von Windschutzbehausungen begannen die Erfahrungen mit dem Flechten, der Vorform des Webens. Das Verflechten von Zweigen und Buschwerk bei der Herstellung eines Windschirms oder einer leichten Hütte führte zur Flechtarbeit in zwei Richtungen: dem Verflechten von Pflanzenmaterial mit rundem Querschnitt (Rutenkörbe, Reusen u.ä.) und von Material mit flachem Querschnitt (Rinde, Bast, Fellstreifen u.ä.). Die Abdeckung einer Hütten-Holzkonstruktion mit mehr oder minder verflochtenen und verzahnten Konstruktionen aus Pflanzenmaterial oder entsprechend großen und entsprechend reichlich vorhandenen Leder-, Haut- oder Fellteilen folgt erst danach. Die „holzfreien“ Schutzbauten aus Knochen von großen Säugetieren und Häuten waren eine spezialisiertere Anpassung an vorhandene oder nicht vorhandene Materialquellen und für den nordamerikanischen Südwesten nicht relevant.
Das Flechten gab die Möglichkeit zur Herstellung von Behältern für ortsgebundene (Aufbewahrung; Vorratshaltung) und mobile (Tragefunktion) Zwecke, die an der bekannten möglichen Nutzung von Behältnissen aus Fell, Haut und Leder anknüpfte und dieselbe funktionell und materialnutzend erweiterte. Die Flechtarbeit begann mit der Suche nach Material, seiner Gewinnung und Vorbereitung. Hierbei gab es keinen Anlass zu einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. Die Kenntnisse waren allgemein, die Fertigkeiten etwas differenziert und mit Übung auszugleichen. Jede Person, die ein Flechtprodukt benötigte, fertigte es sich - mit einem Blick zum Nachbarn oder der Nachbarin - alleine an.
Tragekörbe wurden vor den Vorratskörben geschaffen. Sie waren erforderlich, um die von einer großen Gunstfläche gebotenen Nahrungsstoffe effektiver zu einem Sammelpunkt zu schaffen. Die periodische und/oder permanente Nutzungsdauer solcher Sammelpunkte und die dort zusammengetragenen Nahrungsstoffmengen sowie der Aufwand für den Schutzausbau (für Vorrat und Personen) dieser Punkte sind Hinweise auf den Grad der Gruppenmobilität und die zeitweise und/oder allmähliche Sesshaftwerdung.
Die längerfristige Nutzung eines Gunstraumes - oft verbunden mit dem Übergang von der Jagd-/Sammelwirtschaft zur Wirtschaft der Erntevölker - gestattete die Bildung/Anlegung von Nahrungsstoffvorräten. Dies war neben der Schaffung von Aufbewahrungsbehältnissen und -räumen mit der Testung und Anwendung von Konservierungs- und Verarbeitungsverfahren (z.B. Rösten, Trocknen u.ä.) verbunden, deren Schaffung dem weniger mobilen Teil der Gruppe oblag.
Mit dem Erscheinen dieser ersten die physische Mobilität einschränkenden Elemente (echte Vorräte trägt man nicht mit sich herum!) nahm zwangsläufig die geistig-mentale Mobilität zu. Die physisch weniger mobilen Menschen konnten sich jetzt physisch-handwerklichen und geistig-mentalen Aktivitäten widmen, für die die ständig schweifenden Nomaden nur wenig Zeit aufwenden konnten.
Die ausreichend große Nahrungsstoffmenge - unabhängig davon, ob sie durch Sammeln, Jagen oder Produzieren erlangt wurde - schuf die tiefgreifende Möglichkeit, diese Nahrungsstoffe nicht nur zu konsumieren, sondern auch so umzugestalten, zu veredeln, dass sie für die menschliche Physis (besser) aufzuschließen, zu verdauen und umzusetzen waren. Nahrungsstoffkonservierung und -zubereitung wurden genauso wichtig wie die aneignenden Tätigkeiten der Jagd und des Sammelns. Diese Konservierung und Zubereitung dominierte