Die Gabe des Erben der Zeit. Georg Steinweh. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Georg Steinweh
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847693000
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erfreulichen Telefongespräch, mal mit frischer Kraft versorgte.

      „Wie jetzt mit dir...“

      Nahe am Boot segelte eine Horde Möwen, in der Hoffnung, gefüttert zu werden oder Abfälle zu ergattern. So waren sie es gewohnt, so hatte es zu sein. Enttäuscht stiegen sie irgendwann höher, entfernten sich mit wenigen Flügelschlägen und betrachteten aus großer Höhe verwundert den Kreis, den das Boot in den See malte.

      Mara begleitete die Möwen. Verschaffte sich in Gedanken den Überblick, den Fred als Betroffener nicht haben konnte. Er drehte sich störrisch im Kreis. Das ahnte sie, eher daraus, wie er erzählte, als, was er erzählte. Für sie war Notar Falkenstein ein zwielichtiger Zeitgenosse. „Der hat in jedem größeren Immobiliengeschäft seine Finger drin. Ein ganz gewiefter Erbschaftsabwickler ist das, kann ich dir sagen. Ständig werden Familienbesitze aufgekauft, Wohnrechte umgewandelt. Bei uns war er auch schon. Ein gutes Angebot hat er gemacht, verdammt gut. Aber was hätten wir dann gehabt? Ein Sack voll Geld ist kein zuhaus."

      „Und wer kauft das alles? Privatleute? Firmen?“

      „Weiß ich doch nicht! An seine Bürotür schlägt er’s jedenfalls nicht an! Vielleicht an irgendwelche Strohmänner auf seinen Verdischen Inseln.“ Mara versuchte, mit einem kleinen Witz die Stimmung aufzulockern, aber Fred war zu konzentriert, um sein eigenes Lächeln zu spüren.

      Der Außenborder hielt die Bewegung, die Möwen stellten unschlüssig ihre Flügel gegen den Wind und schwebten über den Kreisenden.

      „Unser Gasthaus liegt ja nicht gerade in deiner Nähe, aber vielleicht genieren sich grad deswegen die Leute nicht, sich das Maul über dich zu zerreißen.“ Bei dem Gedanken daran fröstelte es Mara.

      „Die Menschen sind ungerecht. Haben keine Ahnung, mischen sich aber in alles rein, anstatt sich um ihren eigenen Dreck zu kümmern!“

      Freds Blick war irgendwo da draußen, suchte die Wahrheit. Und wenn es nur die momentane wäre. Ein leerer Blick, der sich voller Erwartung auf den Weg machte, zu erkennen.

      ...anstatt sich um ihren eigenen Dreck zu kümmern, klang es in ihm nach.

      „Denen wär´s sicher lieber, ich würde gehen. Besser heut als morgen. Vielleicht erinnere ich sie zu sehr an meinen Vater. Keine Ahnung.“ Fred öffnete die verkrampften Hände, seine Knöchel waren weiß von der Anspannung. Abwesend schaufelte er eine Hand voll Wasser in die Luft. „Tja. Bis gestern hat mir der See gut getan.“ Fast nachsichtig sagte er das, als befürchtete er, von diesem See belauscht zu werden, der sich daraufhin beleidigt zurückziehen könnte. Auch deshalb richtete er seine Einschätzung nicht nur an Mara, sondern irgendwohin, wo sie nicht stören konnte.

      Schwungvoll verbannte Mara ihre Locken hinter die Schultern. Hielt den Kopf schräg und suchte eine Mimik, um sein Gefühl zu treffen.

      „Vielleicht kann ich dir ja ein bisschen helfen? Und wenn’s hierbei ist.“ Dabei tippte sie mit der Fußspitze wippend an Freds Korb, bis die Bücher auf den Kuchen kippten.

      Mara wusste in einigen Bereichen ihres Lebens auch nicht genau, was sie wollte, aber was sie sicher nicht wollte, war ein Verhältnis mit Fred. Sie fühlte sich von ihm angezogen, das lag an der unausgewogenen Mischung zwischen chaotischer Fahrigkeit und etwas zu überzeugend demonstriertem Selbstbewusstsein. ‚Da muss ja einiges im Argen liegen bei dem armen Kerl’.

      Fred wiederum wollte auf keinen Fall mit Mara anbandeln, dümpelte wie ein Stück Treibholz im See, auf der Suche nach der richtigen Strömung. Mara litt an den Spätfolgen familiärer Verstrickungen. Das verband. Sie verstand Fred, sie mochte ihn. Fred mochte Mara auch, verstand sie aber nicht.

      Fred ahnte nicht, welch unmittelbaren Einfluss sie auf sein Seelenleben hatte.Ein Einfluss, auf den der See eifersüchtig gewesen wäre, wenn er könnte.

      „Lass mich mal.“

      Die Möwen beobachteten erwartungsfroh ein allzu bekanntes Manöver, das bei anderen Gelegenheiten oft genug mit einem unfreiwilligen Bad im See endete. Mara und Fred wechselten die Plätze, gekonnt hielten sie die Balance. Klein und harmlos wie eine Nussschale war der Nachen von hier oben anzusehen. Fred biss in seinen Mohnkuchen, Mara löste die Arretierung und gab Vollgas, die Vögel drehten in den Wind und segelten enttäuscht davon.

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