„Dieses Licht haben schon die französischen Impressionisten für sich zu nutzen gewusst!“
„Ich weiß, ich liebe französische Impressionisten über alles!“
Die beiden fahren die Rhone entlang, bis sie nach Fontaine-de-Vaucluse abbiegen, um danach über den Luberon nach Aix-en-Provence zu gelangen. Danach verbringen Joach und Paulo in der Auberge de Jeunesse, in der Joach als Französischlehrer schon oft mit Schülern gewesen ist, ein paar wunderschöne Tage ohne Fahrradstress. Es wird mächtig dem Alkohol zugesprochen, schon am Mittag, und Paulo muss sich regelmäßig zu einer ausgiebigen Pause hinlegen. Dabei fällt er an einem Tag in einen tiefen Traum von Charles-August und Christine, er ist der Sohn eines Weinhändlers in Paris und sie ist die Tochter eine Grundstücksmaklers in London. Charles-Augusts Vater hat eine sehr große Weinhandlung in der Nähe der Oper und beliefert außer Großabnehmer in Paris sogar Weinliebhaber in England wie das „Lansdowne Place Hotel“ in Brighton. Charles-August lernt während eines Geschäftes, das sein Vater mit Mr. Dickinson, dem Betreiber des Edelhotels abwickelt, Christine am Strand kennen, die mit ihrer Familie auf Urlaub in Brighton ist. Die beiden sind sich auf Anhieb sehr sympathisch und Christine lobt Charles-Augusts Englischkenntnisse.
„Also Deine Fantasiegabe ist schon sehr beeindruckend!“
„Ich spinne im Traum einfach herum.“
Sie tauschen ihre Emailadressen miteinander aus und sagen, dass sie sich unbedingt wiedertreffen wollen. Im Laufe der Jahre intensivieren sie ihre Freundschaft und sind längst ein Paar, als beide ihre Studiengänge aufnehmen, Charles-August studiert Önologie und Christine Medizin. Charles-Augusts Vater hat Verwandtschaft in einem Gebiet Südfrankreichs, aus dem der Chateuaneuf du Pape stammt und fädelt über diese Beziehung ein Geschäft mit Mr. Dickinson ein, bei dem er eine Menge Geld verdient. Eines Tages übergibt Charles-Augusts Vater seinem Sohn die Leitung der Weinhandlung. Charles-August ist gerade mit seinem Studium fertig und kann so problemlos in die Fußstapfen seines Vaters treten. Christine hat sich nach ihrem Studium auf Kindermedizin spezialisiert und betreibt sehr erfolgreich eine Praxis. Joach weckt Paulo sehr unsanft aus seinem schönen Traum , und Paulo steht auf. Sie verbummeln den Tag mehr oder weniger und sind am Abend beim Essen wieder beim Alkohol gelandet. Für Paulo ist der Abend früh beendet, Joach schafft es noch bis 5.00 h morgens. „Gesoffen habt Ihr ja ausgiebig!“
„Wenn ich daran zurückdenke, wird mir noch heute ganz anders!“
Am nächsten Tag steht ein Ausflug nach Vauvenargues und zum Mont St. Victoire an. Giselle und Marie, die die beiden in der Auberge kennengelernt haben, begleiten Joach und Paulo, und sie müssen aus Aix bei der Hitze immer ein Stück bergauf fahren. Sie schaffen es bis Vauvenargues, verlaufen sich dort aber und verpassen den Aufstige auf den Gipfel. Also trinken sie etwas in der Gaststätte, die es am Ort gibt und fahren anschließend zurück. Am nächsten Tag geht es nach Marseilles und von dort mit dem Bus nach Cassis. Sie schlendern durch den Hafen von Marseilles und verbringen am Strand von Cassis ein paar schöne Stunden. Joach und Paulo wollen die Rückreise nach Deutschland mit dem Zug machen und geben ihre Räder am Bahnhof auf. Sie kaufen für alle, die in der Auberge eine Rolle spielen, ein Geschenk und werden zum Abschied zum Essen eingeladen. Von Marseilles St. Charles aus geht der Zug nach Duisburg, Joach und Paulo steigen ein und bekommen keinen Sitzplatz. Sie hocken sich im letzten Wagen ganz hinten in den Gang und schlafen nach kurzer Zeit ein. In der Gegend von Mulhouse werden sie wieder wach und setzen sich in ein endlich freies Abteil. Zum Abschluss trinken sie im Moerser Bahnhof jeder ein Alt, der Urlaub ist zu Ende.
„So eine weite Radtour bleibt für Dich doch sicher ein Erlebnis der ganz besonderen Art!“
„Ich werde mein ganzes Leben lang nicht vergessen, wie wir uns durch Frankreich geschlagen haben!“
Das AE von Paulo in Lissabon, New York und Süfdafrika
Tina und Paulo fliegen allein nach Lissabon, Inga, ihre Tochter, ist für ein halbes Jahr in Südafrika und Niklas, ihr Sohn, allein zu Hause. Sie haben die Tickets in Kamp-Lintfort bei Lidl zu einem sensationell günstigen Preis gekauft und nehmen in Lissabon das „Hotel Mundial“, das sehr komfortabel ist. Die beiden sehen sich die portugiesischen Hauptstadt intensiv an.Auffällig ist dieses unbeschreibliche Licht, das es so in Europa nur noch in Südfrankreich und in Afrika in Kapstadt gibt.
„Wie ist das denn gewesen, so ohne Kinder, habt Ihr keine Sehnsucht nach Eurem Nachwuchs gehabt?“
„Inga ist ja ohnehin in Südafrika gewesen und ich glaube, dass Niklas ganz froh gewesen ist, einmal ohne die Alten sein zu können.“
Die beiden teilen sich ihre Tage genau ein und besuchen das Gulbenkian-Museum und das „Museo Nacional do Azuelejo“. Sie machen alles, was Lissabon-Touristen eben so machen, sie fahren natürlich auch nach Belem raus. In Belem steht der „Torre de Belem“, der sehr imposant am Tejo-Ufer zu sehen ist und das Hieronymus-Kloster, in dem der Sarkophag Vasco da Gamas zu sehen ist. Tina und Paulo fahren an einem Tag nach Cascais und legen sich an den Strand, sie fahren in den Expo-Park und besuchen das große Aquarium. Am letzten Tag gehen die beiden auf einen Flohmarkt und nehmen sehr früh den Bus zum Flughafen zurück.
„Würdest Du sagen, der Besuch Lissabons hat sich gelohnt?“
„Auf jeden Fall, Lissabon ist eine tolle Stadt, man ist in zweieinhalb Stunden mit dem Flugzeug dort.“ Wieder zu Hause legt sich Paulo auf die Couch, schläft ein und träumt merkwürdigerweise von seinem alten Kommilitonen Peter Harbacher, der als Wasserbauingenieur zum staatlichen Umweltamt nach Köln gegangen und von dort nach New York gewechselt ist. Dort soll er sich um den Schutt des zusammengestürzten World Trade Centers kümmern. Das „New York Waste Management“ nimmt Peter und stellt ihn ein. Er bekommt eine Wohnung in Downtown Manhattan und ein gutes Gehalt.
„Wieder so eine Figur, die Dir auf den Leib geschrieben zu sein scheint!“
„Ja, obwohl ich mit Wasserbau nie etwas zu tun hatte.“ Während seiner Arbeit lernt Peter die Ärztin Isabelle kennen, und die beiden lieben sich auf Anhieb, sodass sie heiraten und Kinder bekommen. Waste Management weiß zu schätzen, was Peter tut, und so betrauen sie ihn mit der Unterrichtung von Schülern an einer Brooklyner Schule zum Thema Müllvermeidung. Weil sein Unterricht von allen sehr hoch bewertet wird und auch erfolgreich ist, soll Peter auch an einer Haarlemer Schule unterrichten.
„Hast Du jemals Kontakt zu Farbigen gehabt, ich meine, hast Du mit Farbigen zusammen gewohnt oder gearbeitet?“
„Nein nie, es hat in Siegen ein paar farbige Studenten gegeben, aber zu denen habe ich keinen Kontakt gehabt.“ Peters unermüdlicher Einsatz in Haarlem steht am Anfang unter keinem guten Stern, er kommt besonders mit einem Schüler in Konflikt, der allerdings die ganze Klasse anführt. Am Ende gelingt es ihm aber, die Klasse hinter sich zu bringen und sein Müllprojekt zur Zufriedenheit aller durchzuziehen. Er kann den Mord an seinem ehemaligen Arbeitskollegen aufklären und ist auf der anderen Seite der gute Familienvater. Das AE unterstützt Peter bei der Aufklärung des Mordes und sorgt dafür, dass der Problemschüler seinen Schulabschluss bekommt. Als Peter wieder wach wird, trägt Tina ihm auf, den Rasen zu mähen, und während des Mähens fasst Paulo den Entschluss, nach New York zu fliegen. Paulo trifft alle Vorbereitungen und fliegt