Punkt zwei.
„Also, wir ziehen das Boot an die Schmalseite des Anlegers. Da sind Ringe eingelassen. Da machen wir fest. Dann holen wir den Motor, du gehst ins Boot und schraubst ihn an.“ Der Floh hatte das Kommando übernommen.
Wir hatten eine gute Methode entwickelt, den Motor zu zweit zu transportieren. Wir trugen ihn liegend. Ich üblicherweise am Motorblock, Andi am Schaft-Ende. Dass ich damit immer noch den größten Teil des Gewichts schleppte, war von mir zwar erkannt, aber auch akzeptiert worden.
Nun standen wir mit dem Teil auf dem Anleger.
„Und wie nun weiter ?“
„Wir legen den Motor auf die Stegkante, du gehst an Bord und hievst ihn dann zu dir ‘rüber. Ganz einfach !“ Der Floh sah keinerlei Probleme.
‘Mal probieren. Wenn ich im Boot sitzenblieb, hatte ich zwar für mich die stabilste Position, aber der Motor befand sich auf der Stegkante leicht über mir. Anheben konnte ich die 32 Kilo so nicht. Vielleicht auf den Tragschlauch knien, versuchen wir’s mal damit.
Ganz prima Idee, jetzt kniete ich, den Motor liebevoll in den Armen, und konnte mich nicht mehr bewegen. Aufstehen konnte ich nicht, da drückte ich das Boot unter mir weg. Drehen konnte ich mich auch nicht, da wäre ich samt Motor vom Tragschlauch gefallen.
„Wir sollten die Aktion nochmal überdenken“, schlug ich schwer atmend vor, nachdem ich unseren Antrieb vorsichtig wieder auf dem Steg abgesetzt hatte.
In der Zwischenzeit hatten wir auch Zuschauer bekommen, Gäste der Firma Scheurich, die sich immer samstagnachmittags zu einem Bier auf dem Hof des Bootshändlers trafen und natürlich auch nicht mit guten Ratschlägen sparten.
„Wir müssen das anders machen.“ Der Floh überlegte. „Einerseits musst du den Motor gescheit anheben können, andererseits müssen wir verhindern, dass du ihn dann ins Wasser wirfst.“
„Wenn das Boot nur fester liegen würde...“, dachte ich laut.
„Natürlich, das ist es. Wir binden die Leinen vorne und hinten ganz kurz und bringen ‘ne Spring aus, dann liegt der Dampfer wie angenagelt. Dass ich darauf nicht gleich gekommen bin!“
„Was is’n das für’n Knoten, den du da machst?“ Ich betrachtete Andis Werk skeptisch. „Das ist aber keiner von denen, die ich so mühsam gelernt habe!“
„Mit d e m Knoten hab’ ich schon immer unsere Birchwood festgemacht, und die ist nie weggeschwommen.“
Aha !
Also probierte ich’s nochmal. Ja, das ging schon besser. Im Stehen Motor anheben, vooorsichtige Drehung nach links, vorsichtig absetzen. Geschafft. Der Motor lag im Boot. Jetzt musste er nur noch an den Spiegel.
Wieder im Stehen ? Nee, lieber nicht. Zum Schluss machten unser Merc und ich zusammen einen Satz in die Fulda. Also das Ganze im Sitzen.
Vorsichtig, vorsichtig, über den Spiegel heben und jetzt einhängen und ......
„Wer hat die verdammten Knebelschrauben zugedreht?“
Einige Minuten später hing der Motor sicher verschraubt am Heck unserer Ronja, der Tank stand angeschlossen daneben und auch der Floh war an Bord. Es konnte losgehen. Der erste Startversuch. Würde er wohl anspringen? Choke gezogen, Drehknopf für Leerlaufdrehzahl ganz auf, die Hand am Starterseil. Ein Moment des Innehaltens, der Besinnung. Dann ein kräftiger Zug.
Der Mercury brauchte derer drei. Dann lief er.
Leinen los!
Rückwärtsgang, langsam achteraus, weg vom Steg. Dann auf ‘vorwärts’. Mit kleiner Fahrt drehten wir in den Strom.
Wir waren unterwegs. Zum ersten Mal in unserem eigenen Motorboot.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.