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unter dem Gesichtspunkt passieren, dass die Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber nicht mehr steigen dürfen, um die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden.

      Was an dieser Finanzierung so drastisch ist, möchte ich hier erläutern.

      Eigenanteile zahlt derjenige, der krank ist. Sehr kranke Menschen zahlen viele Eigenanteile. Der Rentner zahlt durchweg die meisten Eigenanteile. Kranke Menschen zahlen dann zusätzlich, wenn ihr Einkommen ohnehin schon reduziert ist. Das zeigt das folgende Beispiel:

      Wenn ein Versicherter länger als sechs Wochen arbeitsunfähig erkrankt ist, erhält er rund fünfundsiebzig Prozent seines bisherigen Nettoeinkommens als Krankengeld. Von diesem verminderten Einkommen muss er gegebenenfalls nachträglich noch Steuern zahlen. Wenn ihn dann noch die Eigenanteile und Zuzahlungen belasten, kann es für ihn und seine Familie finanziell sehr eng werden.

      Das Gleiche gilt für Rentner oder Empfänger von Arbeitslosengeld und Arbeitslosengeld 2. Sie lesen richtig. Auch diesen Empfängern von Sozialleistungen verlangt man noch Eigenanteile ab.

      Der „kleine Mann“ ist halt in der Mehrzahl und lässt sich ohne Gegenwehr in die Tasche greifen. Trotzdem ist dies kein Diebstahl.

      Die sicherste Finanzierung war und ist immer noch: Abschaffung der kompletten Leistung. Oder Abschaffung einer Leistung unter dem „Stichtagsdeckmantel“. Beispiel: Sterbegeld erhält nur noch der, der am Stichtag 1.1.1992 versichert ist bzw. war. Die Wenigsten sahen darin eine Abschaffung der Leistung. Aber Fakt ist, dass alle Versicherten, die nach dem Stichtag geboren sind, diese Leistungen nicht mehr erhalten werden. Später hat man dann das Sterbegeld ganz abgeschafft.

      So eierte man von einer Reform zur anderen. Diese Reformen waren Eingriffe, die kurzfristig die Probleme der Finanzierung lösen sollten.

      Es traute sich keine Regierung, die wirklich notwendigen und erfolgversprechenden Änderungen oder Neuerungen durchzuführen.

      Dabei hätte ein vernünftiger Schnitt dem System gut getan. Ich sage ausdrücklich Schnitt, nicht tausend Schrittchen.

      Jedenfalls konnten diese Maßnahmen nicht verhindern, dass Krankenkassen für immer schließen mussten. Auch hier habe ich mir oft die Frage gestellt, wo die Aufsicht war, als der Untergang eingeleitet wurde. Wieso konnten Krankenkassen weiter machen, obwohl nicht zu erwarten war, dass sie ihr „Negativvermögen“ je würden ausgleichen können? Jedenfalls nicht in diesem Sozialversicherungssystem mit dieser Form der Finanzierung!

      Es ist nicht in Ordnung, wenn die Mitglieder einen Beitrag zahlen, der nicht allein der Finanzierung der Leistung und der Verwaltung dient, sondern auch der Kreditaufnahme. Es ist nicht in Ordnung, wenn der heute versicherte Mensch nicht den Beitrag zahlt, der kostendeckend ist. Denn folglich muss dann der morgen versicherte Mensch für den heute versicherten Menschen die Kreditzinsen und die Schulden zahlen!

      Eine irre Geschichte.

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