Eine neben der Dokumentenkassette, in der Schublade gelagerte, noch nagelneue, jungfräuliche Brieftasche kam sogleich zum Einsatz. Prallgefüllt mit all den erforderlichen Reisedokumenten meine Person betreffend, verschwand Sie bis auf weiteres in der Außentasche meines noch leeren Koffers.
Die leichte Ekstase in der ich mich immer noch befand, bis zum letzten Moment nutzend, griff ich beherzt in die untere Etage, sprich Schublade, meiner Kommode, entnahm ihr einen kompletten Stapel T-Shirts und fünf Jeanshosen um postwendend das gesamte Bündel unbesehen in den mittlerweile weit geöffneten Koffer zu katapultieren. Aus der darüber liegenden Schublade kippte ich den gesamten Inhalt, der aus etwa dreißig Unterhosen und an die fünfundzwanzig Paar Socken bestand, dazu.
Die Schublade fand noch mit der gleichen geschmeidigen aber etwas hektisch anmutenden Bewegung, dafür aber leichter weil leer, ihren Weg zurück in die Kommode. Somit stellte ich zum einen die von Großmütterchen geheiligte Ordnung und zum anderen einen Rekord im Koffer packen und somit eine enorme Zeitersparnis her.
Die Rückverbringung der Schublade in die Kommode, lies mir zudem ausreichend Zeit, meinen Blick nochmals über den gesamten restlichen Inhalt der Kommode schweifen zu lassen. Ein erneuter Geistesblitz durchzuckte mich.
- KARIBIK = SONNE = WASSER = BADEVERGNÜGEN -
Meine schon längst in Vergessenheit geratenen Badehosen (die seit gefühlten hundert Jahren, nein im Ernst, jedenfalls schon so lange, dass ich mich ohne länger darüber nach zu denken, wozu ich sowieso keine Zeit habe, nicht an deren letzten Einsatz erinnern kann), strahlten mich an wie die aufgehende Morgensonne. Die müssen mit, komme was wolle. Ein Griff und schon waren sie im Koffer verschwunden. So das musste genügen. Ab mit dem Koffer ins Badezimmer nebenan.
Drei Handtücher, drei Badelaken, Zahnbürste, Duschgel, Haarshampoo und Rasierzeug in den noch neuen Kulturbeutel (ein Weihnachtsgeschenk meines Sohnes) der mir jetzt wie gerufen aus dem Badezimmerschrank entgegen fiel.
Alles ab in den nun doch schon gut bestückten Koffer und weiter im Text. Wieder die Treppe runter, Zwischenstopp am Schuhschrank. Meine letzte Woche neu gekauften Turnschuhe (Zufall oder weises Voraus -„Sehen“) und noch ein Paar gut eingelaufene Sommerlatschen raus aus dem Schrank und rein in die schon geöffnete Schuhtasche meines Koffers. Abhaken und weiter.
Der nun schon merklich schwerer gewordene Klamotten- Transportbehälter bleibt oben im Hausflur stehen. Ich rase wie von einem Dämon besessen weiter, meiner Asservatenkammer entgegen. Plötzlich, schon an meiner Bürotür vorbeigeschossen, bremste ich abrupt mein emsiges Treiben und hielt inne.
Eine Wahrnehmung, die sich bei dem Überfliegen der kurz vorher per Fax erhaltenen Reise-Vorbereitungs-Unterlagen festgesetzt haben musste, machte sich bemerkbar -
Maximales Reisegepäckgewicht pro Person beträgt …,
Ja, ja spuck es aus, Wieviel denn!?! … ,
NICHTS, mein Hirn arbeitete auf Maximum, fand aber keinen Treffer. Also doch zurück, rein ins Büro, sämtliche Unterlagen auseinandernehmen und dieses blöde „Maximale Gepäckgewicht“ suchen. Ha, gefun.........den.
Das kann doch nicht wahr sein! Das musste ein Druckfehler sein. Maximal zulässiges Reisegewicht pro Person beträgt zweiundzwanzig Kilogramm!!!!! Auch nach dreimaligem Kontrolllesen, blieben es ohne Wenn und Aber genau zweiundzwanzig Kilogramm Reisegewicht. Mein Gehirn war nur bedingt gewillt das zu glauben was die Augen soeben gelesen und gnadenlos offengelegt haben.
Na dann, nicht lange überlegt, kehrt Marsch, rauf in den Flur, Koffer im Gäste-WC auf die Personenwaage, ... zehn Komma drei Kilogramm! , Koffer wieder raus in den Flur, runter in die Asservatenkammer, Künstlerkoffer nicht vergessen! Das Wichtigste für dieses neue, unglaubliche Projekt. Alles was klein, leicht und handlich ist, rein schmeißen. Hauptsache das Grundgerüst meiner Show ist dabei, der Rest wird sich vor Ort finden. Zum gründlichen Planen blieb mir jetzt sowieso keine Zeit mehr. Sollte etwas fehlen musste ich halt an Bord improvisieren. Gesagt getan, verstaute ich all die restlichen aber notwendigen Utensilien, die ich während der Reise wohl nicht so schnell beschaffen könnte, in den beiden Transportbehältern, sprich Koffern und schaffte es tatsächlich, von geringfügigen Abweichungen einmal abgesehen, sämtliche Vorgaben in allen Punkten Zeit und Termingerecht einzuhalten.
Wichtig war jetzt nur noch, ich und mein Gepäck von maximal zweiundzwanzig Kilogramm, mussten vereinigt dort ankommen wo wir hin sollten...
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