Ich bin NICHT Fräulein Rottenmeier. Dr. Mia Palm. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dr. Mia Palm
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783738047721
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mitspielen. Wir haben von dem toten Hund im Himmel bis Mia´s (von „Mia and me“) Freundin Juko bis zu unserer Nachbarin wirklich schon alles gehabt. Beide Töchter freuen sich wenn wir lange raten müssen, dann heißt es, dass sie sich einen echt „Guten“ ausgesucht haben.

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      Stille-Post macht auch Spass – hat leider nur den Nachteil, dass viel Aufgestanden wird und wenig wenig gegessen wird. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

      Am Ende des Tages gilt doch: den Tag schön ausklingen zu lassen. Auf Teufel komm raus eine Konversation zu erzwingen macht keinem Spaß. Ich lasse sie auch gerne reden – über alles und nichts. Wenn ich einfach mal nichts sage, reden sie gerne miteinander und erzählen auch mal ganz von sich selbst aus. Sie brauchen keine Fragen. Ein Bisschen aktives Zuhören reicht meistens schon aus.

      „Veggies!“

      Vegetables (oder kurz Veggies) ist die Übersetzung von Gemüse im Englischen. Es ist erfreulicherweise eine Art Automatismus bei uns geworden: wenn Mami kreischt: „Veggies“, dann greifen wir besser zum Teller und stopfen uns Gurke, Tomate, Paprika, Möhrchen etc. in den Mund. Ich stelle zum Abendessen immer einen Teller mit Gemüse auf den Tisch, der natürlich gerne ignoriert wird.

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      Wir haben das abendliche Ritual nach dem Abendessen eine Fernsehserie anzusehen und genau da ist meine Chance. Die zahlreichen Veggie-Fütterungsversuche während des Essens sind meist vergeblich, aber vor dem Fernseher werden sie gerne gegessen. Oh ja, ich höre schon den ein oder anderen sagen, dass ist aber nicht gut immer vor dem Fernseher zu essen – das sollte man sich nicht angewöhnen.

      Kann ich verstehen, aber an dieser Stelle freue ich mich über eine tägliche Portion Gemüse, die ohne große Anstrengung ihren Weg in den hyper-aktiven Körper meiner Kinder finden.

      „Ich kann die Emma füttern“

      Eine brilliante Idee! Es war mal wieder ein Tag voller Arbeit, Hektik und am Ende des Tages das lange Gesicht meiner süßen, aber motzigen Tochter. Lippen zusammengepresst, trotzige Augen schauen mich an und das leichte Kopfschütteln jedes Mal wenn ich mit dem Wurstbrot in ihre Nähe komme.

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      Kurz bevor ich das „Du gehst jetzt auf Dein Zimmer“ aussprechen wollte, kam meine ältere Tochter mir zur Hilfe:“ Ich mach das“. Aus irgendeinem Grund fand Emma das auch noch super und hat gegessen. Ich denke wie jede Mami oder jeder Papi hat man gelernt gar nicht genau nach einer Begründung zu fragen. Man ist ja dankbar wenn es klappt.

      Ich gehe davon aus, dass es einfach manchmal die Abwechslung ist, die Spass macht. Am Ende hatten wirklich alle wieder Spaß, weil die ältere Schwester dann plötzlich die Mama war und mich nachgemacht hat – übertrieben und lustig.

      Sollte kein Geschwisterchen zur Verfügung stehen, dann schlüpf Du einfach in eine andere Rolle. Ich selbst mache das gerne, weil es den Minis Freude macht, wenn Mami mal in eine andere Rolle schlüpft.

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      Ich selbst heiße dann „Krrrriiiiistaaaaaa“ und bin für Maniküre und Pediküre zuständig – jetzt mal ganz unabhängig vom Essen. Aber das klappt mit Sicherheit auch beim Essen.

      „Können wir die Explosion sehen?“

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      Was für eine Explosion fragt sich der ein oder andere vielleicht jetzt – vor allem weil es ja eigentlich ums Essen gehen. Ich rede von Popcorn. Das mache ich als „pseudo-gesunden“-Snack gerne nachmittags. Aber es geht allgemein um Action-Food. Ich habe festgestellt, dass Lebensmittel mit denen man was machen kann irgendwie spannend sind. Die Explosion in der Pfanne finden alle super.

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      Aber auch Kirschen (wegen Kirschkern-spucken im Garten) oder Erbsen (wegen der vorherigen Erbsen-Pulerei) oder Smoothies im Mixer (wegen der Geräuschkulisse) gehören irgendwie zum spannenden Action-Food, was gut ankommt.

      Natürlich muss das zunächst und beim ersten Mal verkauft werden. Als ich den Mixer für den Smoothie zum ersten Mal gestartet habe, war das ein Riesenschreck und die Mäuse haben sich die Ohren zugehalten.

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      Nun ist es so, dass wir uns auf den Mixer-Start vorbereiten und einen Countdown starten, bis das laute Grrrrrrrrrrrr anfängt. Und nicht zu vergessen: wir versuchen alle durch ebenso laute Grrrrrrrrrrr’s den Mixer zu übertrumpfen. Das macht Spaß – mir in jedem Fall.

      „Picknick, ihr Süßen“

      Abwechslung tut gut und Kinder mögen Überraschungen. Ich bin ein großer Fan der Routine. Ich mag es wenn alles nach dem gleichen Trott abläuft, weil ich mich einfach sicherer fühle und ich eine größere Kontrolle über die Situation habe. Aber das hört sich sehr unlustig und dröge an. Deswegen versuche ich mich ab und an mit Abwechslung: zaghaft, aber doch immer mehr. Ich will ja nicht Fräulein Rottenmeier sein.

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      Anstelle jeden Abend am Tisch gemeinsam zu sitzen, habe ich mich durchgedrungen mal Picknicks zu veranstalten. Nein, ich gehe nicht in den Wald abends (vor einem neuen Kindergarten- und Arbeitstag), aber ich nehme die im Vorfeld angefertigten Lebensmittel auf einem Tablett und wir gehen einfach in ein anderes Zimmer, auf den Balkon oder Garten und speisen einfach da. Es ist nur ein minimaler Mehraufwand, der es aber wert sein kann, um das Abendessen schöner und lustiger zu machen.

      Solche Sachen mache ich gerne unregelmäßig regelmäßig. Ich wäre gerne jemand, der von sich behaupten zu können: ich mache jeden zweiten Mittwoch ein Picknick mit meinen Kindern irgendwo im Haus. Aber das bin ich nicht. Diese Aktionen müssen auch zu mir passen. Wenn ich keine Lust auf Action habe, dann lasse ich das besser sein, sonst bin ich nur genervt. Es muss authentisch sein. Meine Kinder merken das zwar noch nicht, wenn ich etwas erzwinge.

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      Aber Sinn und Zweck dieser Zeilen ist ja nicht: Unterhaltungsprogramm für die Kinder, sondern dass ich mit Freude und Spaß ein paar Dinge tue, die mich aus meiner strengen „Kümmerer-Rolle“ reißen. Und genau das sollte nicht erzwungen werden.

      Das soll nicht heißen, dass man sich nicht überwinden sollte. Es ist eine kleine feine Gradwanderung zwischen Bequemlichkeit und „jetzt-keine-Lust-haben“. Alles was in diesen Zeilen geschrieben ist, bedeutet ein Bisschen mehr Aufwand. Aber ich kann entscheiden, ob was und wieviel ich davon umsetzen möchte. Es sind alles „Optionen“.

      „Kann ich ein Bisschen von dem Mia-Zaubertrank?“

      Und da sind wir schon wieder beim „Verkaufen“. Natürlich kriegen wir unsere alten Hausrezept-Zwiebelsaft-Hustenkuren ab einem gewissen Alter nichtmehr so leicht unseren Kindern „verstopft“. Es ist ein regelrechter Kampf um ehrlich zu sein. Die herkömmlichen Argumente: „ es wird Dir helfen“, „danach fühlst Du Dich aber viiiiiieeel