Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Celine Ziegler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783738075465
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mir.

      Und Moment mal … Margaery? Ist das nicht ein Charakter aus Games of Thrones? Ich traue fast meinen Augen und Ohren nicht. Das kann nur ein schlechter Scherz sein.

      "Ehm, ich bin Ravely", krächze ich und halte Ausschau nach versteckten Kameras. Hier sollten besser welche sein.

      Margae... wie auch immer, setzt sich auf ihr Bett, das Bettwäsche von Take That trägt und grinst mich breit an. "Ravely. Was ein schöner Name. Wusstest du, dass Rave Rabe bedeutet?"

      "Ja, habe ich schon oft gehört." Ich kann meinen Blick nicht von ihrem Gewand lenken. Sie sieht aus wie eine Mischung aus Mönch und Neandertaler, ich kann aber nicht entscheiden, in welche Richtung sie eher tendiert.

      "Das Gewand scheint deine Aufmerksamkeit geweckt zu haben. Gefällt es dir? Ich kann dir auch eines nähen, wenn du verlangst." Das Grinsen, das ihre Lippen ziert, ist so breit, dass es mehr als unheimlich wirkt.

      "Nein!", platzt es aus mir heraus. Zu laut. "Ich meine, nein, danke. Ich bleibe bei meinen Alltagsklamotten, aber danke, ähm ... für das Angebot."

      Sie nickt, immer noch lächelnd.

      Ich setze mich auf das Bett ihr gegenüber und betrachte das Zimmer noch einmal, blinzle mehrmals, um auch wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, dass das gerade real ist. Wenn diese Poster von hormonellen Boygroups nicht verschwinden, werden sie mich mit Sicherheit bis in meine Träume verfolgen. "Du scheinst also auf Boybands zu stehen, huh?" Ich versuche mein Entsetzen nicht ganz zur Geltung zur bringen, denke aber, dass es mir nicht gerade gut gelingt.

      "Ja, Boybands sind für mich alles. Meine Religion, meine Fantasien, meine Welt … Mein Leben.“

      "Hm-hm." Sie ist verrückt.

      "Gefallen dir die Poster nicht?"

      "Doch, doch, klar." Ich glaube meinen eigenen Worten nicht. "Es sind nur ... so viele, weißt du? Ich hab gar keinen Platz meine eigenen Poster aufzuhängen." Dass ich keine Poster habe, die ich aufhängen könnte, behalte ich für mich. Hauptsache, diese abstrakten Dinger kommen von den Wänden.

      "O, ich entschuldige mich. Ich werde meinen Fehler bereinigen." Sie steht auf und fängt an das Riesenposter von der Tür abzuhängen.

      Ich nutze die Zeit und räume meine Klamotten in den Schrank. Ich hoffe insgeheim, dass dort keine Poster sind. "Wie lange bist du schon auf der ZOS?", frage ich sie, um wenigstens ein normales Gespräch mit ihr führen zu können.

      "Seit letztem Schuljahr." Sie faltet das Poster zusammen, küsst aber vorher noch den Kopf eines Bandmitglieds von One Direction.

      Kaum zu glauben, dass sie einen Notendurchschnitt von mindestens 2,0 haben muss, wenn sie das Privileg hat, hier auf der Schule zu studieren. Aber vielleicht lerne ich ja auch eine normale Seite an ihr kennen, wenn ein wenig Zeit vergangen ist. Ich hoffe es.

      Nachdem ich mich so schnell wie möglich beeile, alle meine Sachen in den Regalen und Schränken zu verstauen, habe ich auch schon einen Abflug gemacht.

      Nicht, weil ich nicht in Margaretas... oder Marge... oder wie auch immer, Nähe sein will, sondern - Stop, ich will einfach nicht in ihrer Nähe sein. Sie hat definitiv nicht mehr alle Tassen im Schrank und mit so viel verrücktem Kram am ersten Tag hatte ich definitiv nicht gerechnet, als ich heute Morgen aufgestanden bin.

      Ich habe beschlossen - wenn ich schon mal dabei bin abzuhauen - den Campus ein wenig zu erkunden. Ich könnte mir schon mal zurechtlegen, wie meine Wege zu den verschiedenen Kursen sind, denn ich habe schon rausgefunden, dass es verschiedene Blöcke gibt, für die verschiedenen Genres wie Naturwissenschaften oder Sprachen.

      Schon als ich das erste Mal aus dem Auto meines Dads ausgestiegen bin, sind mir die vielen schönen Bäume und grünen Wiesen aufgefallen, die den kompletten Campus schmücken. Natürlich gibt es auch gepflasterte Wege, aber größtenteils besteht alles aus Natur. An den Wegen stehen auch gelegentlich Bänke. Ich freue mich jetzt schon darauf, jeden Tag nach den Kursen das schöne Wetter zu genießen, auf den Bänken meine Hausaufgaben zu machen und mich meinen Büchern zu widmen.

      Am liebsten würde ich mich schon jetzt sofort auf eine Bank setzen, mein Notizblock herausholen und aufschreiben, wie durchgedreht meine Mitbewohnerin ist. Insgeheim hoffe ich immer noch, dass das alles nur ein schlechter Scherz ist.

      Nach ungefähr einer Stunde des Herumlaufens und Erkundens gehe ich gezwungenermaßen wieder zurück in das Zimmer des Schreckens, denn es fängt schon an zu dämmern. Vor der Tür atme ich nochmal tief ein und aus, um nicht sofort den nächsten Herzinfarkt zu bekommen, wenn ich gleich diesen Raum betrete.

      Doch es kommt komplett anders.

      Margae... wie auch immer, liegt in ganz normalen Klamotten, ganz normal auf ihrem Bett, mit ganz normaler Bettwäsche und tippt etwas auf ihrem ganz normalen Handy.

      Alle Poster von Boybands sind von den Wänden verschwunden und erst jetzt kann man sehen, dass die Wände in einem schönen Hellblau gehalten sind. Das habe ich definitiv nicht erwartet. Ich stehe immer noch ungläubig im Türrahmen und halte den Türknauf in der Hand. Hat sie jetzt eine Hundertachtziggradveränderung gemacht? Haben die Boybandaliens ihr wieder ihr Hirn zurückgegeben?

      "Ravely, du bist wieder da", sagt sie. Sie sagt es ganz ... normal. Sogar ihre Stimme hat sich verändert, sie ist nicht mehr so hoch wie vorher.

      "Ja, anscheinend bin ich das." Ich bin total baff. "Was zur Hölle ist hier los?"

      Sie lacht einmal kurz auf und meint: "Setz dich, ich werde es dir erklären."

      Ich gehorche und setze mich. Ich setze eine leicht böse Miene auf, immerhin fühle ich mich gerade komplett verarscht. Neugierig ziehe ich eine Braue hoch und verschränke die Arme.

      "Also pass auf, das alles, was sich hier vorhin noch abgespielt hat, war nichts anderes als reiner Wissensdurst. Jedes Mal, wenn ich neue Leute kennenlerne, versuche ich sie auf törichste Art und Weise hereinzulegen, um herauszufinden, wie sie reagieren."

      Ich betrachte sie skeptisch.

      "Ich schreibe Bücher, weißt du? Und für mich ist es extrem wichtig, viele verschiedene Situationen in meinem Leben schon mal durchlebt zu haben. Seien sie auch noch so peinlich. So kann ich besser die Gefühle von meinem Gegenüber, wie auch von mir, verstehen und in meinen Geschichten wiederverwenden. Und dass ich eine neue Mitbewohnerin bekommen, war einfach die perfekte Chance für mich. Ich hoffe, du bist mir nicht böse." Mittlerweile bekommt sie einen entschuldigenden Unterton, denn sie scheint zu merken, dass das wirklich verrückt klingt. Und das tut es auch.

      Wow, ich bin sprachlos. Ich fühle mich hintergangen und gleichzeitig bin ich extrem erleichtert, dass sie doch nicht so verrückt ist, wie ich dachte. Mir fällt eine Last von den Schultern, die ich in den letzten Stunden tragen musste. Die Blase vom Traumzimmer auf meinem Traumcollege besteht wieder.

      Ich lache laut… vor lauter Erleichterung lache ich einfach laut los. Ich wische mir eine Träne aus den Augen und frage, nachdem ich mich beruhigt habe. "Margae..., wie auch immer, ist aber nicht dein richtiger Name, oder?"

      "Nein, natürlich nicht. Ich heiße Abigail, aber nenn mich bitte Aby. Bin 19 Jahre alt, studiere englische Literatur, hasse Katzen und steh total auf den Lehrer aus dem Mathekurs." Sie ist auf jeden Fall netter als ich dachte. Ich denke, dass man mit ihr viel Spaß haben kann.

      "Ich bin Ravely, 18 Jahre alt, studiere ebenfalls englische Literatur, hasse Boybands und bin durch und durch Single."

      Kapitel 2

      Am nächsten Morgen steht der erste Unterricht an. Ich bin extrem aufgeregt, was mich in den Kursen so erwartet. Mein erster Kurs ist direkt Literatur, zum Glück. Mit Mathe will ich den Tag nicht starten.

      Als ich den Raum betrete, sehe ich schon vierzig Personen im Hörsaal sitzen. Dass es so viele junge Erwachsene gibt, die sich für Literatur interessieren, hätte ich nicht gedacht. Vorsichtshalber setze ich mich in die letzte