Scrumster. Achim Schneider. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Achim Schneider
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783745076851
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Der „Pro­duct-Ow­ner“ prio­ri­siert die Back­lo­gein­trä­ge und das „Scrum Team“ se­lek­tiert dar­aus eine pas­sen­de Un­ter­men­ge und setzt die­se in ei­nem „Sprint“ ei­ner zu­vor fest­ge­leg­ten Dau­er um. Er­geb­nis ei­nes je­den Sprints ist funk­tio­nie­ren­de Soft­wa­re.

      Klingt doch ganz ein­fach, oder?

      Der Zy­klus, in dem funk­tio­nie­ren­de Soft­wa­re ers­tellt wer­den soll, be­trägt bis zu 30 Tage. In der Re­gel wer­den Zy­klen von 10 Ta­gen ver­ein­bart. So­mit wie­der­holt sich das gan­ze Vor­ge­hen also alle zwei Wo­chen.

      Was kann passieren?

      Wird das agi­le Fra­me­work nicht rich­tig und kon­se­quent ein­ge­setzt, bes­teht die große Ge­fahr, dass das Scrum Team in ei­nem Hams­ter­rad en­det und ro­tiert und das Ma­na­ge­ment im Hin­ter­grund nur noch an­feu­ert. Dann ha­ben wir „Scrums­ter“.

      Scrums­ter ist also eine Si­tua­ti­on, bei der et­was mas­siv aus dem Ru­der ge­lau­fen ist. Kei­ner der Be­tei­lig­ten hat sich das so ge­wünscht oder be­ab­sich­tigt, dort­hin zu ge­lan­gen. Aber trotz­dem ist es pas­siert. Dann fragt sich je­der, wor­an es ge­le­gen hat, dass man so ins Cha­os ge­schlit­tert ist, ohne es zu be­mer­ken, oder wer ei­gent­lich Schuld dar­an hat.

      Ursachenforschung betreiben

      Je­der hat doch sein Bes­tes ge­ge­ben, oder? Wa­ren etwa die al­ten Hau­de­gen der Fir­ma zu starr­sin­nig? Ha­ben die un­se­ren An­satz zur agi­len Soft­wa­re­ent­wick­lung un­ter­lau­fen und zum Schei­tern ge­bracht?

      Wie kann der dro­hen­de Kol­laps ver­mie­den wer­den? Wel­che Din­ge führen über­haupt zu die­sem Kol­laps?

      Eine Ana­ly­se ist es al­le­mal wert, um hin­ter das Ge­heim­nis des Schei­terns zu kom­men. Und ge­nau das wur­de ge­macht und in die­sem Buch fest­ge­hal­ten, da­mit Sie, lie­be Le­se­r­in­nen und Le­ser, da­von pro­fi­tie­ren kön­nen.

      Ihr Nutzen

      Ein­mal er­kann­te Miss­ver­ständ­nis­se oder Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen kön­nen Ih­nen da­durch hof­fent­lich er­spart blei­ben. Wenn Sie wei­te­re wert­vol­le Er­fah­run­gen ge­macht ha­ben, die Sie mit an­de­ren tei­len wol­len, wür­de ich mich über eine Nach­richt von Ih­nen freu­en.

      Der Aufbau dieses Buches

      Das hier zu­sam­men­ge­s­tell­te Best-of der größten Irr­tü­mer bei der An­wen­dung agi­ler Me­tho­den ist si­cher­lich sehr sub­jek­tiv, die ge­wähl­te Rei­hen­fol­ge si­cher­lich auch. Aber eine Ver­öf­fent­li­chung des ers­ten Ent­wurfs zu die­sem Ma­nu­skript im In­tra­net un­se­rer Fir­ma be­kam so viel po­si­ti­ves Feed­back und hat so viel In­ter­es­se ge­weckt, dass ich mich dazu ent­schlos­sen habe, die vor­lie­gen­den Er­kennt­nis­se ei­nem größe­ren Pu­bli­kum zur Ver­fü­gung zu stel­len.

      Was erwartet Sie nun?

      Auf den fol­gen­den Sei­ten sind die häu­figs­ten Grün­de da­für, warum agi­le Me­tho­den schei­tern kön­nen, in ei­nem il­lus­t­ren Count­down zu­sam­men­ge­s­tellt.

      Funk­tio­nie­ren­de Soft­wa­re ist schon im agi­len Ma­ni­fest pro­kla­miert und eine Grund­vor­aus­set­zung agi­ler Me­tho­den, um er­mit­teln zu kön­nen oder bes­ser ge­sagt, um mes­sen zu kön­nen, was man schon er­reicht hat.

      Bewährtes in neuem Look

      Ganz neu ist die­se Er­kennt­nis al­ler­dings nicht. Ins klas­si­sche Pro­jekt­ma­na­ge­ment über­tra­gen han­delt es sich hier­bei um „ear­ned va­lues“ oder auf Deutsch den „Fer­tigs­tel­lungs­grad“, ein Werk­zeug des Pro­jekt­con­trol­lings, um den Pro­jekt­fort­schritt zu ver­fol­gen. Eine Be­wer­tung des Pro­jekt­fort­schritts er­folgt in agi­len Me­tho­den wie Scrum am Ende je­des Sprints.

       Die agi­le Grun­d­an­nah­me

      Je­der Sprint stellt eine In­ve­s­ti­ti­on dar und ver­folgt das Ziel, dem er­hoff­ten Er­geb­nis einen Schritt näher zu kom­men.

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      Ab­bil­dung 5 Die agi­le Grun­d­an­nah­me

      Nach je­dem Sprint soll in agi­len Vor­ge­hens­mo­del­len über­prüft wer­den, was tat­säch­lich er­reicht wur­de. Das so ent­stan­de­ne agi­le Ar­te­fakt ist „wor­king soft­wa­re“. Un­sicht­bar und nur in der un­be­wuss­ten Wahr­neh­mung der Be­tei­lig­ten be­fin­det sich die agi­le Grun­d­an­nah­me. Es wird grund­sätz­lich da­von aus­ge­gan­gen, dass In­ve­s­ti­tio­nen, die „funk­tio­nie­ren­de Soft­wa­re“ als Er­geb­nis ha­ben, dau­er­haft er­hal­ten blei­ben, weil Soft­wa­re, die ein­mal funk­tio­niert, kei­nem „Ver­schleiß“ un­ter­liegt. Ein­mal von der War­tung die­ser Soft­wa­re ab­ge­se­hen, ist das die agi­le Grun­d­an­nah­me.

      Trifft das eigentlich zu?

      Ob die­se Grun­d­an­nah­me tat­säch­lich zu­trifft, hängt nun im We­sent­li­chen von Ih­rem Um­feld ab, in dem Sie sich be­we­gen. Ein Sprint wird in al­ler Re­gel zu­nächst in ei­ner Ent­wick­lungs­um­ge­bung entste­hen. Ob in die­ser Um­ge­bung auch die Be­wer­tung hin­sicht­lich „wor­king soft­wa­re“ an­ge­s­tellt wird oder nicht, bes­timmt maß­geb­lich, ob schon alle nöti­gen In­ve­s­ti­tio­nen ge­tätigt sind oder nicht.

      Tipps zu Wor­king Soft­wa­rePrü­fen Sie, wel­che un­aus­ge­spro­che­nen An­nah­men in Ih­rem Um­feld exis­tie­ren und fin­den Sie einen trans­pa­ren­ten Um­gang da­mit.

      Legen Sie es doch fest

      Der Be­griff „wor­king soft­wa­re“ muss also für Ihre Ver­hält­nis­se de­fi­niert wer­den, da­mit je­dem klar ist, was er be­deu­tet und was eben nicht. Ein Bei­spiel hier­für könn­te sein:

      Wor­king soft­wa­re be­deu­tet für uns, dass das Pro­dukt in der Ent­wick­lungs­um­ge­bung in­stal­liert und be­nutz­bar ist.

      Will man das noch deut­li­cher for­mu­lie­ren, kann man auch be­schrei­ben, was nicht un­ter „wor­king soft­wa­re“ zu verste­hen ist:

      Wor­king soft­wa­re hat bei uns die Ei­gen­schaf­ten, dass die­se noch nicht auf ei­ner „Sta­ging-Um­ge­bung“ (Test-, In­te­gra­ti­ons-, Re­fe­renz- oder Pro­duk­ti­vum­ge­bung) be­reit­ge­s­tellt wur­de, noch nicht an den späte­ren Be­trei­ber über­ge­ben wur­de und noch nicht mit ei­nem Bes­tell- und Ab­rech­nungs­pro­zess ver­se­hen ist und da­mit noch kei­nen kom­mer­zi­el­len Bei­trag zum Ge­schäft­s­er­geb­nis lie­fern kann.