Bei älteren Menschen kommt es oftmals zu einer Konstellation von sekundärem Parathormon-Überschuss (Hyperparathyreoidismus), vergesellschaftet mit Mangel an körperlichem Training und körperlichen Aktivitäten, dem Leiden an verschiedenen und auch chronischen Krankheiten und vor allem und dazu noch den Hormonmangelzuständen der Menopause (Frauen) bzw. Andropause (Männer) und auch der Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Glukokortikoide). Aus alledem resultiert dann eine hohe Gefährdung für einen fortschreitenden Abbau von Knochensubstanz (bis hin zur Osteopenie oder Osteoporose). Durch diesen Knochenmatrix-Abbau - oder richtiger, die gesteigerte Osteoklasten-Aktivität - kommt es zu einem übergroßen Anfluten von Calcium und somit der Gefahr, dass dieses Zuviel an Ca in den Nierentubuli (Nierenkelchen) ausgefällt wird und zu einer schwerwiegenden Nierenstörung, der Nephrokalzinose, führt.
Bezüglich der Diagnostik sollte stets im Serum das Vitamin D3 als „25-OH-D3“ - hier sind jahreszeitliche Wertschwankungen zwischen Sommer + Winter zu beachten - und das „1,25(OH)2 D3“ gemessen werden.
Hinsichtlich der Einnahme von Colecalciferol gilt es zu wissen, dass Vitamin D3 ein sogen. Risiko-Vitamin ist.
Eine mögliche Überdosierung zeigt sich in Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall. Dazu kommen dann die Beschwerden bei längerer Überdosierung, bedingt durch Entkalkungsprozeße an den Knochen und Nierenschädigung aber auch an Herz, Lunge und der Hornhaut.
Unverzichtbar:
Es sollte - auch nicht zur Prophylaxe - nie eine sogen. „Selbst-Medikation“ mit Cholecalciferolen [Vitamin D3] vorgenommen werden.
Bleiben die Biogenen Amine.
(vgl. Ausführungen vorne im Text unter „Hormone“)
In Kurzform nochmals in der Zusammenfassung:
Mit diesem Begriff werden „basische Moleküle“ bezeichnet, die eine (= Monoamin) bzw. mehrere (= Polyamine) Aminogruppen als funktionelle Gruppen tragen. Sie kommen unter physiologischen (= normalen) Bedingungen im Organismus vor und haben vielfältige Funktionen; sie wirken als „Neurotransmitter“, „Co-Faktoren“ und/oder als „Hormone“.
Für den Menschen wichtige Biogene Amine sind:
Katecholamine (= Neurotransmitter bzw. Hormone des Nebennierenmarks) - Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin -, L-Carnitin (= Transporter für Fettsäuren durch die Membran der Mitochondrien), Melatonin (= Hormon der Epiphyse/ Zirbeldrüse), Histamin (= Gewebshormon und Neurotransmitter, gebildet in Nervenzellen + Mastzellen), Spermin + Spermidin (= geruchs-bestimmende Bestandteile des Ejakulats/Samenflüssigkeit = Wachstumsfaktoren im Samen und in Zellen) und ferner die sogen. Fäulnisbasen - sie entstehen beim bakteriellen Abbau von Aminosäuren - wie Cadaverin (= Abbau-Produkt der Aminosäure L-Lysin) und Putresin (= Abbau-Produkt der Aminosäure L-Ornithin).
Zu unterscheiden sind endogene und exogene Biogene Amine.
Die Ausschüttung erfolgt lokal oder über das Blutsystem.
Die exogenen Amine werden direkt aus der Nahrung im Darm resorbiert. Alkohol kann die Resorptionsrate erhöhen. Die Diaminoxidase (DAO) wie auch die Monoaminoxidase (MAO) bauen neben weiteren Enzymen biogene Amine ab und verhindern so eine übermäßige Resorption bzw. ein Übermaß im Gewebe. Bei sensiblen Menschen sind dementsprechend DAO, MAO oder auch andere Enzyme nicht ausreichend vorhanden oder auch gehemmt. DAO-Hemmer wie auch MAO-Hemmer sind z. B. in Medikamenten zur Behandlung von Depressionen oder in Muskatnüssen enthalten. Ebenso wirken einige biogene Amine als Inhibitoren von Enzymen (z.B. hemmt Tyramin die DAO und damit den Abbau von Histamin). Darüber hinaus wird der Abbau biogener Amine ggfls. auch ab einer bestimmten Menge von Abbaumetaboliten via Feedback gehemmt. Auch eine kombinierte Einnahme von biogenen Aminen und Stoffen, die die Resorption steigern (z.B. Alkohol) oder verlangsamen kann zu einer allergischen oder pseudo-allergischen Reaktion (i.S.v. „Nahrungsmittel-Unverträglichkeit“) führen.
DHEA + HGH + Pregnenolon: Die „Vitalisierungs-Hormone“
Wie Ebbe und Flut, so kommt es mit (schöner) Regelmäßigkeit auch zu und über diese Hormone zu kontrovers diskutierten - ein Teil der Wissenschaftler und Mediziner ist absolut „pro“, der andere Teil ebenso engagiert „contra“ - Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungsweisen von DHEA und HGH und PREGNENOLON.
Die Besprechung der Hormone mit wichtiger Einflussnahme auf unseren Organismus und speziell dann für den Ab- und Verlauf des Alterungsvorganges wäre unvollständig, würde ich hier nicht zumindest kurz auch auf diese drei Hormone zu sprechen kommen.
Lassen Sie mich beginnen mit DHEA - dieses Kürzel steht für „DeHydro-EpiAndrosteron“ (= trans-Dehydroandrosteron) -. 1934 wurde das Hormon vom großen deutschen Biochemiker und Nobelpreisträger (1939), Prof. Dr. Adolf Butenand, entdeckt.
Es handelt sich beim DHEA um ein androgenes Hormon der Nebennierenrinde (NNR; vgl. auch vorne) mit einer schwachen anabolen Wirkung (androgenes Hormon = männliches Sexualhormon; anabol = von den Androgenen abgeleitete Hormone, welche durch Erzielung einer positiven Stickstoffbilanz im Stoffwechsel Wachstumsprozesse beschleunigen; viel auch angewendet zum Muskelaufbau und zur allgemeinen Kräftigung und generell zur Regulierung des Aufbaustoffwechsels).
DHEA wird im Organismus (in der NNR) selbst synthetisiert und zwar ausgehend vom Cholesterin (!) über Pregnenolon, dann Hydroxi-Pregnenolon zum DHEA.
Gleichzeitig aber ist DHEA eine Wirksubstanz, aus der unser Körper andere Hormone synthetisieren (herstellen) kann; so z.B. Testosteron und Östrogene. DHEA ist eine essenzielle (lebensnotwendige) Komponente für viele physiologische (normale) Funktionen des Organismus. DHEA zirkuliert im Körper überwiegend als wasserlösliche Form, die als DHEA-S (DHEA-Sulfat) bezeichnet wird.
Beim DHEA handelt es sich um ein für die Östrogen-Synthese der feto-plazentaren Einheit wichtiges „Steroid-Hormon“ und wird daher auch genannt als „The Mother Hormone“ (= Die Mutter der Hormone).
Hinweis:
DHEA ist unverzichtbare Vorstufe für die Bildung aller Androgene!
(vgl. im Text unter „Wechseljahre für den Mann“)
DHEA wird sowohl vom weiblichen Organismus (wenn auch in deutlich geringerer Konzentration) als auch vom männlichen synthetisiert.
Mit Beginn der „Wechseljahre“ kommt es auch beim DHEA zu einem deutlichen Rückgang der Produktion um mehr als die Hälfte bei Männern und sogar fast gänzlich bei Frauen und mit einem Alter um die 70 Jahre erlischt die Bildung gänzlich.
Bei Erkrankungen der Nebenniere - und speziell der Nebennieren-Rinde wie Addison’sche Krankheit und NNR-Insuffizienz - und auch bedingt durch eine längere Behandlung mit Kortikoiden (z.B. infolge eines entzündlichen chronischen Rheumatismus) kommt es ebenfalls zu einem auffälligen Abfall von DHEA im Blut bzw. einer eingeschränkten Produktion in der NNR.
DHEA steht im umgekehrten Verhältnis zur Produktion von ‚Stress-Hormonen’.
Stress hat erwiesenermaßen einen stark-negativen