Explosive Stimmung
Apeldoorn
Lieber Besuch
Keine Haremsdame
Auf Erfolgskurs
Heiße Nacht und Wichtige Neuigkeit
Ein Traummann- Engelbert
Jobwechsel
Heißes Blut aber schwerer Abschied
Fliegender Wechsel und Verkauf
Kurze neue Arbeitsstelle
Geliebtes Heimatland
Vito und der Juwelier
Die Rettung
Rüpelhaft und Unbelehrbar
Rückendeckung
Gewinn und Verlust
Die Kaution
Dio Bastardo
Klettenhaft und penetrand
Einsicht oder Absicht
Wortbrüchig
Hinterhältig
Ultimatum
Teures Angebot
Brutalität oder Wahnsinn
Perfider Plan
Sizilianische Gesetze
Die Braut des Mafioso
Impressum
Copyright by: Ruth Broucq
42699 Solingen
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Einleitung:
Kampferprobt war sie schon seit Kindertagen, durch die schwierige Nachkriegszeit und den ärmlichen Verhältnissen, in denen sie aufwuchs. Während ihrer Jugend hatte sie gelernt ihren Platz im Leben erkämpfen und behaupten zu müssen.
Mit der Partnerwahl ihrer ersten beiden Beziehungen wurde der Existenzkampf noch härter, weil sie an brutale Schläger geraten war, gegen die sie sich mit ebenso gemeinen Methoden hatte zur Wehr setzen müssen. Nur mit Gewalt oder Raffinesse hatte sie sich von den Beiden trennen können.
Aber mit der dritten Beziehung geriet sie in eine Falle, wie sie sich in ihren schlimmsten Vorstellungen nicht hätte voraus ahnen können, und bei der es für sie um Leben und Tod ging. Dabei geriet sie in eine lange panische Lethargie, aus der sie letztlich nur mit Hilfe und dem schlimmsten Mittel rauskommen konnte.
Ein Irrtum und Widerstände
Eigentlich hatte sie ihn nie gemocht- nein, sie hatte sogar eine starke Abneigung gegen ihn gehabt weil er eine so selbstsichere, dominante Art hatte, die er in seinem Job vermutlich brauchte. Auch weil seine bullige Erscheinung, mit dem finsteren Blick, Furcht einflößend auf sie wirkte, was ihm als Rausschmeißer in der größten Disco der Stadt bestimmt hilfreich war.
Und nun? Nun saß sie auf seinem Schoß, und sie fühlte sich beschützt und sicher. Zudem ließ sie es zu, dass er sie küsste. Wie konnte es nur dazu kommen?
Noch bis vor einigen Minuten hätte sie jede Wette angenommen, dass er sie niemals erobern könnte. Denn in den letzten zwei Wochen hatte sie sich täglich mehrmals über ihn geärgert, sich von ihm immer beobachtet und zeitweilig gemaßregelt gefühlt, ohne jeglichen Grund und schon gar nicht zu Recht. Ihr war sofort klar gewesen, dass er sie anbaggerte, zugegeben auf eine seltsame Art, die allerdings zu seinem groben Wesen passte.
Er hatte seine Aufgabe als Portier des illegalen Zockladens, in dem sie auch tätig war, sehr ernst genommen, vielleicht sogar überbewertet, und das nervte. Sie konnte seine bestimmende, ja befehlende Art, über jede Bewegung im Laden, nicht anerkennen. Deshalb war sie auch die Einzige unter den Mitwirkenden in diesem Geschäft, die gegen seine Befehle opponierte. Kollegen nannten ihn nur „Wichtigtuer“, allerdings hinter seinem Rücken. Niemand wagte sich, Vito entgegen zu treten. Nur sie.
Zwar fand sie es lästig, dass er sie immer in ihrer Nähe aufhielt, speziell nach Feierabend, wenn sie noch einen „Betriebsausflug“ machten. In den beliebten Nachtlokalen war meist der Bär los, sodass sie jede Gelegenheit benutzte, Abstand zwischen sie zu bringen, indem sie andere anwesende Bekannte begrüßte, zu denen er keinen Draht hatte. Bis auf diesen unangenehmen Vorfall, als ihr dicker Anwalt sie in seiner ekligen Art betatschen wollte. Natürlich wies sie das dicke Ekel in deutlicher Ausdrucksweise zurück, zumal sie sowieso sauer auf ihn war, da seine teure und nutzlose Vertretung ihr keinerlei Hilfe gewesen war. Aber er reagierte nicht.
Weil der Dicke so besoffen war, dass er ihren Widerstand gar nicht mehr wahrnahm, als er sie in seine Arme nahm und nicht mehr loslassen wollte, schritt Vito energisch ein. Er riss des Anwalts Arme von ihr weg, gab dem Anwalt einen Stoß, dass dieser rückwärts gegen das Trenn- Geländer zum tieferen Teil des Raumes flog und sagte scharf: „Lass sie in Ruhe. Sie hat dir deutlich gesagt, dass sie das nicht will. Also nimm deine dreckigen Pfoten weg, oder ich muss dir Manieren beibringen, Capito?“
Der Dicke wich erschrocken zurück, stammelte etwas vor sich hin, und torkelte in den unteren Teil des Lokals. Wie bei den meisten Menschen hatte Vitos böser Blick die gleiche furchtsame Wirkung.
Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte wohl das ganze Lokal gelacht. Denn es sah schon komisch aus, wie der sehr große, schwere Anwalt von dem viel kleineren, breiten Italiener ausgebremst wurde.
Danach setzte Vito sich zufrieden auf einen Stuhl an den Tisch der Runde und bot ihr an, auf seinem Schoß Platz zu nehmen. Es war nicht nur Dankbarkeit oder weil sonst kein Platz mehr in der Runde frei war, in dem Moment nahm sie sein Schutzangebot gerne an. Endlich ein Mann der spontan für sie eintrat, um ihr Unannehmlichkeiten vom Hals zu halten. Vito war seinem Ziel näher gekommen.
Zwar stellte sie eine Beziehung zu dem Italiener noch immer vehement in Frage, aber er ließ sie gedanklich nicht mehr los. Dann begann sie mit ihm zu spielen. Sie machte es sich zur Gewohnheit, nach Feierabend in die Disco zu gehen und sonnte sich in seiner offenen Anmache. Was wohl den letzten Ausschlag gab war, dass er ein hervorragender Tänzer war. Sie liebte Tanzen, und das bemerkte er sofort und nutzte es.
Und obwohl sie wusste, dass er verheiratet war, ließ sie sich auf ihn ein. Hals über Kopf verließ Vito seine Ehefrau, zog bei ihr ein, und nach einjähriger Single-Zeit genoss sie das liebevolle Zusammensein,.
Ihre Kinder schienen nichts gegen ihre neue Beziehung zu haben, obwohl Vito nicht gerade eine Intelligenz-Bestie war, was sich durch sein schlechtes gebrochenes Deutsch offenbarte. Aber er mochte Kinder, und das merkte man ihm an. Zu Kindern war er immer sanft, verständnisvoll, einfach sehr lieb.
Vitos Ruf als Schläger eilte ihm voraus, deshalb kam er bei dem Rest ihrer Familie nicht so gut an. Ihr Schwager, ebenfalls Italiener, ging deutlich auf Distanz, und ihre Mutter zeigte sogar ganz offen ihre Abneigung.
Schon optisch war er als gefürchteter Rausschmeißer in der größten Disco der Stadt, sehr imposant. Man sah ihm sein Durchsetzungsvermögen an. Er wirkte durch seine massige Gestalt und seinem intensiven bösen Blick, wenn ihn Jemand nervte. (Vor dem sie anfangs auch ängstlich zurückgeschreckt war)
Jedoch