Es geschah in jener Nacht. Walter Brendel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Walter Brendel
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754168868
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Herrn Hinz und Herrn Ziegler, Besitzer des Hofes, über die Reparatur kann nicht gefunden werden.

      Anfang Februar: Gespräche über den Kauf von Schmachtenhagen. Überlegung zu verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung. Hier wird das erste Mal über eine Lebensversicherung gesprochen.

      Ende Februar 2012: Ausfall des Telefons in Wutzetz. Einzige Möglichkeit zu telefonieren, ist, angerufen zu werden. Die Hintergründe liegen auf der Hand.

      Karl Ziegler, der Besitzer des Reiterhofes bemerkt im Frühjahr 2012 erstmals, dass das Geld seiner Pächter offenbar knapp wird. Er erinnert sich: „Die Pferde sahen ausgehungert aus und das Mädchen war meist allein auf dem Hof und konnte sich noch nicht mal Lebensmittel leisten.“ Gelegentlich reist Christins Mutter aus Berlin an und fährt mit ihrer Tochter zum Einkauf nach Friesack in den ‚Norma’-Markt. Auch die monatlichen Pachtbeträge gehen nur noch unregelmäßig ein, bis sie gar nicht mehr überwiesen werden.

      Am 3. März 2012 erhält Ralf Rexin ein Anruf von Christins Freundin Nadine Haack mit der Bitte, sofort nach Wutzetz zu kommen. Christin und Nadine haben in der oberen Wohnung des Hauses in Wutzetz Kleidung von Sabrina S. gefunden. Anschließend wird die Information an Christins Brüder Patrick und Denis Rexin weitergeleitet Diese machten sich sofort auf den Weg nach Wutzetz, um Nadine, Christin und alle Hunde nach Lübars zu holen.

      Am Tag danach wird dann der Auszug von Christin aus Wutzetz durchgeführt. Am 12.03.2012 fährt Christin zurück nach Wutzetz, weil Robin H. nach Nordrhein-Westfalen muss und kein Betreuer für die Tiere (Pferde und Hunde) auf dem Hof in Wutzetz anwesend ist.

      Am 15. März 2012 dann der 2. Vollstreckungsbescheid der DAK. Dieser wird an Cornelia H. geschickt, die den Vollstreckungsbescheid direkt beim Steuerberater abgeben will, damit der das klärt.

      Robin Hinz ist am 21. März 2012 wieder nach NRW gefahren. Grund hierfür war die Nachricht eines tödli-chen Unfalls von Sabrina S.

      Am selben Tag trifft der 3. Vollstreckungsbescheid der DAK ein.

      Anke Rexin telefoniert mit Cornelia H., die immer noch in Wutzetz ist, mit der Bitte, doch nun endlich die Sozialbeiträge und die Lohnsteuer begleichen. Cornelia H. forderte Anke Rexin auf, sich doch bitte mit dem Bescheid direkt an ihren Steuerberater Christiansen in Leck zu wenden. Sie versteht überhaupt nicht, warum das noch nicht erledigt ist.

      Am 24.03.2012 dann der Schriftverkehr mit Steuerbüro Christiansen durch Anke Rexin. Die Antwort des Steuerbüros: Die Angelegenheit sollen die Rexins doch mit Frau H. selbst klären.

      Am 28.03.2012 ein Telefonat mit BKK VBU Krankenkasse darüber, ob Christin überhaupt angemeldet ist. Das wird verneint.

      Robin erzählt Christin vorher, dass die Frau S. unheilbar an Krebs erkrankt und die Nacht mit ihr eine besondere „Verabschiedung“ gewesen sei. Einige Tage später behauptet er, dass sie nun verstorben sei und er an ihrer Seebestattung teilgenommen habe.

      Daraufhin versöhnt sich Christin wieder mit Robin H. und zieht am 13. März 2012 zurück nach Wutzetz.

      Sabrina S. ist lt. Aussage von Robin H. am 30.03.2012 verstorben.

      Am 1. April 2012 kommt Robin mit der Mutter von Sabrina S. aus NRW zurück und fährt nach Berlin-Tempelhof durch. Hier ist er in der folgenden Zeit öfter anwesend, da nach seinen Angaben Ärger mit seinem Erbe, einer Fabrik und einer Lebensversicherung, auftritt.

      Eine Wertung dieser Aussage sparen wir uns.

      Am selben Tag findet dann in Wutzetz ein Gespräch zwischen Christin und ihren Eltern sowie Sohn und Mutter H. statt.

      Durch Zufall kommt Familie Daebel zu einem Über-raschungsbesuch. Robin ist sauer über den Besuch, sowohl von Familie Rexin als auch von Familie Daebel, worauf die Daebels wieder wegfahren.

      Anschließend kommt das Gespräch mit Cornelia H. mit folgendem Ergebnis zustande.

      o Anmeldung von Christin als Angestellte

      o Erbringung der ausstehenden Gehaltszahlungen an Christin

      o Klärung des Verhältnisses gegenüber den Krankenkassen DAK und BKK VBU.

      Frau H. verspricht, die genannten Punkte zu bearbeiten. Fristsetzung durch Familie Rexin zum 10.04.2012, mit Drohung einer Klage vor dem Arbeitsgericht bei Nichterbringung der Leistungen einzureichen.

      Die H. entschuldigt sich und verspricht, dass es erledigt wird. Sie wisse gar nicht so richtig, wie das alles sein müsse. Sie hätte noch nie Angestellte gehabt. Es geschieht natürlich in dieser Hinsicht weiterhin nichts.

      Christin und ihre Familie müssen einfach handeln. Am 8. Juni 2012 erheben sie schließlich vor dem Arbeitsgericht Brandenburg an der Havel Klage gegen Cornelia H. auf Lohnzahlung, Rechnungserteilung und Anmeldung bei der Krankenkasse. Christin kündigt das Arbeitsverhältnis.

      Die vielen alltäglichen Schulden, aber vor allem der Kauf eines Reiterhofes ganz ohne Eigenkapital, mit dem sich Robin H. eine berufliche Existenz aufbauen will, nachdem er die Bundeswehr als dienstunfähig verlassen hat, bilden den Hintergrund des Vorhabens, sich der offenbar arglosen Freundin Christin zu bedienen, um viel Geld einzunehmen.

      Robin H. hat laut Sachverständigem „narzisstische Züge“, er sei sozial integriert und werde geschätzt, vor allem von Frauen, in denen er „Fürsorgeimpulse“ auslöst.

      Die finanzielle Situation von Cornelia und Robin H. ist alles andere als rosig. Bis Juni 2012 haben sich insgesamt über 245.000 Euro an Schulden angehäuft, denen nur verhältnismäßig niedrige Vermögenswerte gegenüberstehen. Robin hat weder Vermögen noch nennenswerte eigene Einkünfte.

      Letztgenannter sieht sich im Zeitraum Juni 2011 bis März 2012 diversen Mahnungen, Zahlungsaufforde-rungen, Mahnbescheiden und Lastschriftrückgaben verschiedener Anbieter und Versicherungen wegen Beträgen ab 75 Euro gegenüber und veranlasst im Dezember 2011 Anfragen für Kredite von 3.500 bis 25.000 Euro, die jedoch nicht zustande kommen.

      Die Schulden der Cornelia H. resultieren aus dem gescheiterten Kauf des ‚Goldnebelhofs’, Pachtverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Hof in Wutzetz, allgemeinen Schulden gegenüber Versicherungen, Finanzamt, GEZ, Tierarzt, Telefongesellschaften sowie den Energieversorgern in Wutzetz und Leck, die wiederholt die Abstellung der Energieversorgung androhen. Ferner kommt es für die Konten von Mutter und Sohn bei der Nord-Ostsee-Sparkasse und der Berliner Volksbank eG ab Juli 2011 zu diversen Lastschriftrückgaben, wobei es sich auch um Beträge unter 10 bzw. 50 Euro handelt.

      Aufgrund diverser Rechtsstreitigkeiten hat die Cornelia H. zudem folgende Beträge zu zahlen:

      1.031,54 Euro aufgrund des Kostenfeststellungsbeschlusses des Amtsgerichts Niebüll vom 9. Mai 2012; 7.810,65 Euro aus dem Vergleich vor dem Arbeitsgericht Neuruppin vom 24. Mai 2012; 3.500 Euro aus dem Versäumnisurteil des Arbeitsgerichts Neuruppin vom 24. Mai 2012.

      Insgesamt steigen die Verbindlichkeiten seit Mitte 2011 deutlich an. Angebotene Ratenzahlungen und andere Möglichkeiten der außergerichtlichen Einigung werden nicht in Anspruch genommen.

      Die am 10. Juli 2012 auf dem Hof in Wutzetz und an den Wohnorten der Cornelia H. im durchgeführte Haussuchung bringen noch mehr Schuldbelege zum Vorschein.

      Sichergestellt werden Rechnungen, Kontoauszüge, Mahnungen und Mitteilungen über Lastschriftrückga-ben. Einige befinden sich noch in verschlossenen Umschlägen aus den Jahren 2011 und 2012 und dokumentieren das Ausmaß der Schuldenlast bzw. die desolate finanzielle Situation.

      Mitte Oktober 2011 fassen dann Mutter und Sohn Robin H. gemeinsam den Entschluss, das Leben von Christin bei Lebensversicherungen zugunsten von Robin H. hoch zu versichern und sie anschließend zu töten, um mit den ausgezahlten Versicherungssummen in Millionenhöhe einerseits ihre Schulden begleichen und sich andererseits den gemeinsamen Lebenstraum von einem eigenen Pferdehof erfüllen zu können.

      Die Aufgabe, die Versicherungen abzuschließen, übernimmt Cornelia H., die bereits als Versicherungsvertreterin gearbeitet hat, und sich daher mit