»Ach Auguste …«
»Jawohl: ach Auguste … Grade, ach Auguste! Aber wenn Sie mitgehen, Herr Professor, bleibt es nicht beim Bösesein, sondern kann gut werden. Es wird Sie was kosten, daß der Schlieker den Jungen aus dem Dienst läßt, aber der Peter Gneis soll Ihnen helfen, dafür hat er die Amtsgewalt, und auch darauf sehen, daß es nicht zu teuer wird …«
»Tu ich, mach ich«, sagte der Gendarm. »Recht haben Sie, Frau Stillfritz!«
»Natürlich habe ich recht«, sagte Frau Stillfritz. »Wenn ich eine Suppe abschmecke, so schmeckt sie auch! Aber wenn der Junge losgekauft ist aus dem Dienst, Herr Professor, ist noch lange nicht alles zurecht. Denn wohin mit dem Jungen?«
»Ja, wohin?« fragte der Professor ganz hilflos.
»Wenn ich Sie mir so ansehe, Herr Professor, so kann ich mir Ihre Berliner Wohnung recht deutlich vorstellen, kein Stäubchen, und jeden Tag wird in allen Ecken gefegt. Und dazu der Junge, der Philipp Münzer, und vielleicht haben Sie auch noch so einen richtigen Hausdrachen …«
»Nein, nein«, protestierte der Professor. »Eine sehr ordentliche, genaue Witfrau …«
»Ich sage es ja«, sagte die Stillfritzen hochbefriedigt – »also doch einen Hausdrachen! Lehren Sie mich die Weiber kennen, die alte Junggesellen betreuen! – Zu Ihnen kann er also nicht. Aber bei uns ist der Hausdiener fort, und zur Bahn findet er schließlich doch hin in all seiner Düsigkeit und holt einen Koffer und bringt einen Koffer, und unsern Garten kann er uns auch umgraben, aber nicht so obenhin gekratzt, Junge, sondern ordentlich tief …«
»Jau, Meestern!« ließ sich der Junge zum erstenmal vernehmen.
»Na also, sehen Sie, Herr Professor. – Er fühlt schon, wo er hingehört. Und nun läßt du endlich mal deinen dämlichen Bierhahn los, Stillfritz, und sagst dem Nachbar, er hat ’ne Fuhre nach Unsadel. Denn jetzt nach dem Essen den ganzen Weg laufen, das ist für den alten Herrn zu weit, und das Geld für die Fuhre bezahlt er gerne. Hinten ist noch Platz für den Jungen und Herrn Gneis, und so hat jeder seinen Vorteil, und nur die ollen Pferde müssen sehen, wo sie bleiben in dem Sand!«
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