Dieser herrliche, um 1500 gebaute Riesensaal wäre einer mächtigen Reichsstadt würdig. Die Eingangstür, die an ein Scheunentor erinnert, ist nach innen mit einem großen doppelköpfigen Reichsadler bemalt, dessen Körper über und über mit den Wappen der Reichsstände bedeckt ist. An den Wänden befinden sich über der Täfelung die Bilder der lüneburgisch-welfischen Fürsten mit ihren Frauen, von der reichbemalten Balkendecke hängen Geweihleuchter mit holzgeschnitzten Heiligenfiguren herab. Aus dem 16. Jahrhundert stammt die große Ratsstube, die ganz und gar geschmückt ist durch wundervolle Holzschnitzereien des Meisters Albert von Soest. Sämtliche Räume des Rathauses verkörpern den großen Sinn und das sichere Selbstgefühl einer rühmlich regierenden Aristokratie und gleichwohl treuherzige Gemütlichkeit.
Den zum Teil erneuerten Brunnen vor dem Rathaus krönt eine kleine Bronzefigur der Diana aus dem 16. Jahrhundert; sie ist als Mondgöttin mit der Mondsichel dargestellt, daran erinnernd, dass der Name Lüneburg in früherer Zeit als Burg des Mondes gedeutet wurde, und dass man annahm, auf dem Kalkberge sei einst die Luna verehrt worden.
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