Liebe des Todes. Shino Tenshi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Shino Tenshi
Издательство: Bookwire
Серия: Liebe des...
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742758101
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gestern und bitte, sag es niemanden. Wir wollen es geheim halten. Du weißt ja, wie die Welt in diesem Fall ist.“ Ich wusste, dass es keinen Sinn mehr hatte, es zu leugnen, und vielleicht war es ganz gut, wenn man einen Verbündeten hatte.

      Ein kurzes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, bevor sie dann nickte. „Ist in Ordnung. Euer Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Doch du solltest dich jetzt langsam beruhigen und wieder normal werden, sonst merken das noch mehr Leute.“

      Ich war froh, dass sie auf meiner Seite war und so lächelte ich leicht und nickte, um mit ihr dann zurück zu dir zu gehen. Cathy nahm nun wieder neben dir Platz, wobei sie dir ebenfalls kurz über den Arm strich. Sofort wichst du dieser Berührung aus und sahst sie geschockt an.

      „Lass das bitte.“ Deine Stimme war leise und ich nahm auf meinen Handtuch, das du mittlerweile wieder abgelegt hattest, Platz, wobei ich dich kurz anlächelte. „Sie weiß Bescheid über uns.“

      Entsetzten trat in deine Augen, bevor du dich zu Cathy wandtest und dann plötzlich hektisch alles zusammenpacktest. „Ich… ich muss jetzt gehen.“

      Ich verstand nicht und auch meine Freundin sah dich verwirrt an, wobei ich dich kurz aufhielt, als du gänzlich flüchten wolltest. „Sehen wir uns morgen wieder?“

      „Das weiß ich noch nicht.“ Diese Angst in deinen Augen hatte ich gestern Abend schon einmal gesehen und auch jetzt versetzte sie mir wieder einen Stich ins Herz, wobei ich deinen Arm losließ und du dann gänzlich aus dem Schwimmbad flüchtetest.

      „Was ist jetzt passiert?“ Cathy verstand gar nichts. Dafür verstand ich umso mehr. Das, was du gestern so sehr gefürchtet hattest, war wahr geworden. Du wolltest diese Beziehung geheim halten, doch es gelang uns nicht einmal einen Tag lang. Darum wolltest du sie nun beenden.

      „Er hat Angst“, meinte ich leise, wobei Cathy schon näher zu mir kam und somit die Lücke zwischen uns schloss, die du dort hinterlassen hattest. Ich spürte ihre zierliche Hand auf meinem Arm und ließ es geschehen. „Wovor hat er Angst?“

      „Davor, was die Öffentlichkeit mit Homosexuellen macht.“ Ich seufzte schwer. „Er wird mich nun meiden. Ich hab ihn verloren.“

      Ich spürte, wie Tränen in meinen Augen brannten, wodurch ich instinktiv meine Beine an meinen Körper zog, um mich so selbst zu schützen, wobei ich erneut die Berührung von Cathy auf meiner Schulter spürte. „Komm, lass uns auch gehen. Es wäre nicht gut, wenn du jetzt hier weinst. Ich kenn' dich, Sebilein. Deswegen wusste ich, was da zwischen euch abging. Aber die Allgemeinheit kennt euch nicht und wenn sie etwas nicht sehen will, dann erkennt sie es auch nicht. Eure Beziehung ist noch lange nicht verloren.“

      Sie packte ihre Sachen zusammen und ich tat es ihr gleich. Zog mich wieder an, wobei ich sie doch kurz beneidete, denn sie musste sich nur ein Kleid überstreifen und war dann fertig, während ich ein paar Sachen mehr besaß, doch schließlich schulterten wir beide unsere Taschen und verließen gemeinsam das Bad.

      „Geh du nach Hause. Ich werde Oliver aufsuchen und mit ihm reden, wenn es für dich okay ist.“ Ein sanftes Lächeln kam mir entgegen und ich nickte leicht, bevor wir uns zum Abschied umarmten und sich unsere Wege trennten.

      Ich wusste selbst nicht, wo du wohntest, doch irgendwie schien Cathy eine Idee zu haben, wo sie dich fand oder wie sie deinen Wohnort herausfand. Dadurch entschloss ich mich, ihr einfach zu vertrauen und selbst nach Hause zu gehen, um mich wieder zu beruhigen.

      Der Tag war nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Erst wärst du vor meinen Augen beinahe ertrunken und dann entferntest du mich auch noch aus deinem Leben.

      Ein Seufzer stahl sich über meine Lippen, als ich nach meinem Handy griff und dir eine SMS schrieb: Ich muss mit dir reden. Bitte lass es nicht so zwischen uns enden. Das hat unsere Liebe nicht verdient. Hättest du heute Abend Zeit zum Telefonieren?

      Ich strich mir erschöpft durch die Haare, bevor ich dann meine Tasche auf dem Gepäckträger meines Fahrrades befestigte, um mich dann auf die Heimfahrt zu machen.

      Es hätte ein so schöner Tag werden können. Doch es hatte wohl nicht sein sollen…

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