gefreut hätte. Sie flüsterte kaum hörbar: „Wenn wir nicht kämpfen wollen müssen wir jetzt schleunigst hier weg!“ Abschätzend sah sie ihn nun an. Nach kurzem Zögern schüttelte er den Kopf. Sie wich wieder von ihm weg. „Los, alle zu mir“, entschied er. Widerwillig näherten sich die Wölfe den Dämonen. Wenige Momente später tauchten sie vor ihnen auf. Mindestens fünfzig Dämonen. Beim Treffen auf die ungleiche Gruppe blieben sie erschrocken stehen. Ein Raunen zog sich durch die Reihen der Dämonen bis ein offenbar junger Feuerdämon nach vorne trat. Er holte gerade Luft um etwas zu sagen, da erblickte er die Dämonen unter ihnen. „Kilian?“ „Egon?“ Die beiden Dämonen begrüßten sich freundlich. Egon erklärte angegriffen worden zu sein. Zuerst von Soldaten, dann von Vampiren. Dies brachte Nora wütende Blicke ein, doch wie üblich schien sie das nicht im Geringsten zu interessieren. Kilian erkundigte sich, ob sie alle getötet hätten. Doch Egon, der Sohn des Fürsten war mit seinen Begleitern weg geschickt worden. Sein Vater war überzeugt davon gewesen den Kampf zu verlieren. Er wollte zumindest einen Teil seines Clans erhalten. Es herrschte Unruhe. Maurice hatte mehrfach darum gebeten still zu sein, doch es war Drago der fauchte, sie sollten die Fresse halten. Schlagartig war es mucks Mäuschen still. Aber so blieb es nicht, man hörte Pferde, ebenso immer wieder ein leises Zischen. Es geschah innerhalb von Sekunden, Nora rannte los, der Rest folgte ihr. Die große Gruppe der Dämonen war zurück geblieben, aber sonst waren all ihre Begleiter Nora gefolgt. Nora hatte ihre Schritte verlangsamt. Aramis griff sie an der Taille, um sie gerade noch rechtzeitig aus der Flugbahn eines Fluches zu reißen. „Runter“, schrie Aramis. Jetzt gingen sie sehr viel kontrollierter vor. Drago gab Anweisungen, wer wo lang sollte, außerdem das Zeichen zum Angriff. Nora hatte sich sofort wieder von Aramis gelöst. Das Bild welches sich ihnen zeigte ließ Aramis einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Es waren Soldaten mit Zauberern, die eine kleine Gruppe von Vampiren folterten. Sie hatten sie in die Mitte gedrängt. Doch keiner der Vampire schrie, maximal ein Wimmern war zu hören. Ob sie nicht mehr schreien konnten oder so tapfer waren konnte Aramis nicht sagen. Eigentlich war er davon ausgegangen Nora würde hier mit mehr Gefühl kämpfen, weil es sich um ihresgleichen handelte, doch da hatte er sich geirrt. Mit Hilfe der Dämonen plus der Wölfe waren die Soldaten schnell erledigt. Die Vampire schienen völlig irritiert, denn keiner von ihnen bewegte sich. Nun schien es jedoch nicht nur Aramis zu schocken, dass Nora sich einfach umwandte, ohne ein Wort an die Vampire zu richten oder nach ihren Verletzungen zu sehen. Sie war bereits am Gehen als ein noch junger Vampir leise zischte. Da betrachtete Maurice die Vampire traurig. „Sie sind schwer verletzt!“ Er sah auf Nora, die nach dem Zischen stehen geblieben war, mehr jedoch nicht. Vorsichtig trat Maurice näher, wofür er Zähne fletschen erntete. Die anderen Dämonen reagierten hierauf, doch erneut beruhigte sie Maurice. Die Wölfe hatten sich eher genervt abgewendet. „Ich will euch nur helfen, wenn ihr mich lasst!“, erklärte Maurice und machte noch einen Schritt. Aramis trat zu ihm. Er musterte die Vampire. Wieder zischten sie. Doch weder Maurice noch Aramis ließen sich davon beirren. Die Vampire wechselten die Haltung, da blieben beide stehen. „Könnt ihr mich verstehen?“, begann Aramis sehr vorsichtig, „bitte, er kann euch helfen. Ihr seid schwer verletzt.“ Viele ihrer Begleiter rollten mit den Augen. Da fragte Kilian warum sie ihre Zeit mit jemandem verschwendeten, der offensichtlich keine Hilfe wollte. „Genau deshalb sind wir hier Kilian“, begann Maurice vollkommen entspannt, „um zu helfen, auch wenn wir dafür keinen Dank oder Ruhm ernten. Wir sind hier, um für etwas Wichtiges zu kämpfen sowie alle am Leben zu erhalten, beziehungsweise denen zu helfen, die es verdienen!“ Der Anführer der Wölfe, Spike, verwandelte sich zur Überraschung der Anderen. „Und du Dämon glaubst entscheiden zu können wer was verdient?“ Es klang angriffslustig. Die Dämonen bauten sich auf während Kilian meinte, er solle über seinen Ton nachdenken. Dies wollten sich die Wölfe nicht sagen lassen. Rebecca versuchte zu schlichten, was ihr einen herablassenden Blick von Spike einbrachte. „Von dir sind wir einfach nur enttäuscht“, war alles was er dazu sagte. Dies war der Anlass für Drago sich einzumischen, doch Aramis fauchte: „Es reicht jetzt!“ Seine Atmung hatte sich beschleunigt, da war wieder dieser Energieschub. Er versuchte sich zu beruhigen. Nachdem er noch ein paarmal durchgeatmet hatte wandte er sich Nora zu. „Nora, würdest du ihnen bitte sagen, dass Maurice ihnen nur helfen möchte?“ Da sie nicht reagierte legte er nach: „Nora!“ „Nein!“ Diese Antwort überraschte alle. Die Art und Weise wie sie es sagte sowie die Tatsache, dass sie weiter in die entgegengesetzte Richtung lief ließ Aramis eine Entscheidung treffen. Er wandte sich den Vampiren zu: „Ihr habt doch bestimmt Hunger?“ Nach dieser Frage zog er ein Messer. Er schnitt sich mit diesem in die Handfläche. Alle Vampire starrten auf seine blutende Hand. „Verdammt Aramis was tust du da?“, wollte Maurice panisch wissen. „Sie ablenken, damit du ihnen helfen kannst, also los!“ Wieder an die Vampire gewandt erklärte er ihnen trinken zu dürfen, dafür müssten sie Maurice in Ruhe lassen. Die Augen der Vampire wanderten kurz zwischen ihnen hin und her, dann traten sie auf die Beiden zu. Drago wollte dazwischen gehen, doch Aramis verneinte dies deutlich. Sein Plan funktionierte. So standen nach mehreren Minuten acht vollkommen fitte Vampire vor einem in die Knie gesunkenen Zauberer sowie einem völlig erschöpften Wasserdämon. Sie leckten sich über die Lippen. „Verflucht Aramis!“, begann Drago, „dürfen wir jetzt endlich dazwischen gehen?“ Aramis sah zuerst auf Maurice, dann auf die Vampire ehe er den Kopf schüttelte. Maurice lächelte. Einer der Vampire kam auf sie zu, doch ein Anderer hielt ihn auf, dann nahm er dessen Platz ein. Doch als er bei den Zwei angekommen war sank er auf die Knie. Er musterte sie, dann stand er wieder auf. Gemeinsam mit den anderen Vampiren lief er davon. Binnen weniger Sekunden versuchten sie sich so gut sie konnten um die Erschöpften zu kümmern. Maurice meinte sie würden lediglich etwas Ruhe brauchen. Gemeinsam wollten sie sich auf den Weg zum Lager machen, aber Aramis hinderte sie. „Wir wollten zu dem Dämonendorf aus dem Egon kam!“ Becca und Drago redeten auf ihn ein, doch Aramis blieb bei seiner Meinung. Dies beeindruckte die Dämonen. Schließlich fragte Rebecca was mit Nora war. „Sie wird uns schon finden, wenn sie das möchte!“, entschied Aramis. Er wies die Wölfe an ihnen den Weg vorzugeben. Ohne weitere Diskussion machten sie sich auf den Weg. Sie kamen schnell vorwärts, doch Aramis sowie Maurice fielen immer wieder zurück. Er sah Maurice immer wieder entschuldigend an, was dieser nur belächelte. Nach einer Weile erreichten sie ihr Ziel. Rauch stieg auf. Es fiel schwer zu atmen. Die Luftdämonen sorgten für klarere Sicht, was sich als Fehler herausstellte. Denn entgegen ihrer bisherigen Annahme war der Kampf noch immer im Gange. Augenblicklich stürzten sich ein paar Soldaten auf sie. Aramis zog Maurice gerade noch rechtzeitig zur Seite, ehe ihn sonst ein Fluch getroffen hätte. Sie Zwei kämpften schlechter als sonst. Auf seine Freunde konnte sich Aramis jedoch verlassen. Plötzlich stürmte jedoch ein Dämon auf ihn zu. Er riss ihn zu Boden und würgte ihn. Kaum hatte er verstanden was da passierte beförderte jemand den Dämon mit Zischlaut von Aramis weg, Nora. Doch der Dämon bewegte die Hände. Nora umschloss ein Feuerring. Zunächst war sie einfach hindurch gegangen, aber der Dämon erhielt Unterstützung. So schaffte sie es nicht mehr sich zu befreien, da begannen die Dämonen sie zu verbrennen. Aramis rappelte sich auf die Füße. Er sah sich um, alle waren mit kämpfen beschäftigt ohne die Geschehnisse mit Nora wahrgenommen zu haben. Noch einen Moment brauchte er, dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die Kampfgeräusche. Als der Geruch von verbranntem Fleisch in seine Nase drang öffnete er ruckartig die Hände, damit holte er alle Angreifer von den Füßen. Nach dieser Aktion sank er jedoch selbst auf die Knie. Zu atmen fiel ihm schwer. Unterdessen sah er in die vollkommen irritierten Augen der Dämonen sowie Werwölfe. Vorsichtig drehte er den Kopf zu Nora, die ihn ausdruckslos ansah, dann verlor er das Bewusstsein.