Автор: | Sabrina Benzing |
Издательство: | Bookwire |
Серия: | Infinite |
Жанр произведения: | Языкознание |
Год издания: | 0 |
isbn: | 9783754180068 |
durch den Spalt, dann fühlte er, dass jemand nach seinem Fuß gegriffen hatte. Mit aller Kraft zog er seinen Fuß weiter. Man hörte die schrecklichen Schreie derer, die noch auf der anderen Seite waren. Er war völlig außer Atem, dennoch wurde er prompt an der Kehle gepackt und gefragt was er sich dabei gedacht habe. Einer der anderen Aufseher begann jedoch: „Hey reg dich ab, alles was in zwei Tagen nicht kampffähig ist, wird sich wünschen auf der anderen Seite der Falltür zu sein!“ Er drückte Aramis Kehle nochmals zu, ehe er mit gehässigem Grinsen davon lief. Sie sperrten sie in den Raum am Ende des Korridors ein. Die Schreie der zurück gebliebenen schienen nicht zu verstummen. Keiner bedankte sich. Jeder rätselte nur was damit gemeint war, in zwei Tagen kampffähig zu sein. Stattdessen mieden sie Aramis entschieden, der müsse verrückt sein, sich für was Besseres halten. Es wurde Nacht. Allmählich verstummten die Schreie. An Schlaf war für Aramis nicht zu denken. Der Mann kam schließlich auf ihn zu. „Die werden es dir nie danken!“ Aramis sah zu dem kleinen Fenster in dem der Mondschein zu sehen war. „Ich hingegen schon!“, sprach der Mann weiter. „Wie geht es deinen Beinen?“, fragte Aramis. Der Mann lächelte und gab an, mit etwas Glück könne er diese in zwei Tagen vollständig belasten. Danach schwiegen sie. Keiner von beiden beteiligte sich an den regen Diskussionen der Übrigen. So vergingen zwei Tage. Der Mann hatte Recht behalten, er konnte eigenständig aufstehen sowie die Beine bewegen. Die Aufseher trieben sie nach draußen. Hier versammelten sich gerade die Soldaten ebenso offenbar andere wie sie. „Was ist hier los?“, fragte einer, dafür wurde er prompt von einem der Aufseher niedergeschlagen. Plötzlich wurde gejubelt und geschrien. Die Soldaten salutierten während sie nach oben sahen. Auf dem Balkon des Schlosses war der König zu sehen. „Heute meine Brüder und Schwestern ist es soweit!“ Wieder jubelte die Menge ihm zu. „Der Tag den wir alle längst ersehnten! Der Tag, an dem wir die Parasiten, die in unseren Wäldern und Ländereien leben beseitigen!“ Manche aus der Menge widersprachen plötzlich dem König, da wurden diese durch die Soldaten oder durch andere in der Menge zum Schweigen gebracht. Aramis drehte den Kopf weg als einer der Männer vor allen geköpft wurde. „So gehen wir mit Verrätern um!“, mahnte der König und wandte sich an sie, „ihr habt nun die einmalige Gelegenheit euch zu beweisen, eure Treue zu mir als König zu zeigen, euren Nutzen für unsere Gemeinschaft klar zu machen und so die Chance euer Leben in meinen Dienst zu stellen!“ Anschließend wandte er sich wieder an alle. Er sprach von dem bevorstehenden Kampf. Schließlich rückten die Soldaten gemeinsam mit Aramis und seinesgleichen ab, raus aus der Stadt. Sie machten sich auf den Weg in die Wälder. Etliche versuchten prompt zu fliehen, aber wurden getötet. Bei der ersten Rast waren die Meisten von ihnen schon so erschöpft, dass sie nicht weiter gehen konnten. Auch Aramis fiel es schwer. Sie hatten seit Tagen nichts mehr zu essen bekommen und auch kaum Wasser. Wer nicht aufstand wurde ebenfalls getötet. Zum Einbruch der Nacht waren sie am Waldrand angekommen. „So, für diejenigen, die es bis hierher geschafft haben, ich bin Kommandant Eric Willson. Ihr werdet meine Befehle befolgen oder ihr endet wie der restliche Abschaum auf dem Weg hierher. Verstanden?“ Alle nickten entschlossen. Anschließend bekamen sie Wasser sowie etwas Brot. Sie durften danach etwas schlafen. „Junge“, flüsterte der Mann mit den geheilten Beinen. Aramis drehte den Kopf. „Wie heißt du eigentlich?“ „Aramis und du?“ „Philipp!“ Er hatte schlecht geschlafen, doch mit den ersten Sonnenstrahlen ging es weiter, auch wenn von Sonne in den Wäldern nicht mehr viel zu sehen war. Sie marschierten den ganzen Tag ohne so recht zu wissen wohin oder wozu. An diesem Abend hörten Aramis und Philipp ein Gespräch der Soldaten. „Mach dir darüber mal keine Gedanken! Dafür haben wir ja das Zauberer-Pack dabei. Die sollen die Vorhut übernehmen und zuerst geopfert werden. Wofür sollten die sonst nützen!“ Es herrschte Gelächter. „Und diejenigen die gut genug sind am Leben zu bleiben will der König dann in seine Dienste aufnehmen“, höhnte ein anderer. „Ja, wenn einer von denen überlebt!“ Dieses Gespräch hatten einige der Zauberer gehört, deshalb überlegten sie einen erneuten Fluchtversuch zu starten. Es war Philipp, der erklärte, wie sinnlos ein solcher Versuch wäre, da ständen die Chancen besser zu bleiben und zu kämpfen. Er hatte sie überzeugt. Am nächsten Tag liefen sie weiter. Gegen Mittag wurden jedoch die Soldaten nervös. Doch warum, war zu diesem Zeitpunkt für die Zauberer nicht nachvollziehbar. Am späten Nachmittag legten sie eine Rast ein und schienen auf etwas zu warten. Sie blieben bis es dunkel wurde, dann war da plötzlich das Geräusch von Pferden, Reitern sowie etwas schwerem. Kurz darauf trafen zunächst Reiter ein. Die vom Kommandant freudig, beinahe ehrfürchtig begrüßt wurden. „Wer sind die?“, fragte einer der jüngeren Zauberer. Zunächst wurde gerätselt. Aramis fühlte sich noch mulmiger als zuvor. Schließlich erklärte Philipp der große schlaksige Mann mit leichten blonden Locken und dem überheblichen Auftreten wäre der persönliche Zauberer des Königs, Sören. Die Übrigen wären ebenfalls Zauberer. Sören war ihr Anführer. Doch das folgende Geräusch beunruhigte alle noch viel mehr, erst Recht nachdem sie sahen was es war, Käfige. Käfige die von Pferden gezogen wurden, jeweils flankiert mit mehreren Soldaten. Sofort begannen die Zauberer zu diskutieren wofür diese Käfige waren, kamen jedoch zu keinem brauchbaren Ergebnis. Sie wurden aufgefordert die Pferde zu versorgen, dann marschierten sie weiter. Die ganze Nacht liefen sie durch. Kurz vor Tagesanbruch legten sie eine Pause ein. Es gab eine Diskussion zwischen Sören und dem Kommandanten. Schließlich wurden sie aufgefordert näher zu kommen. Mit einer Handbewegung von Sören verschwanden die Fesseln die ihre magischen Fähigkeiten einschränkten. „Ich an eurer Stelle würde mir die Kräfte gut einteilen!“, mahnte Wilson gehässig. „Ihr werdet voraus gehen und den Erstangriff übernehmen. Wir beginnen mit dem Dorf direkt hinter diesem Hügel!“ Er deutete nach Vorn auf einen, wie Aramis fand, Berg statt Hügel. „So und jetzt hört mir alle ganz genau zu!“, knurrte er an alle gewandt, „jeder, absolut jeder wird getötet! Mit folgender Ausnahme: Alle Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren werden gefangen! Habt ihr das kapiert?!“ Die Soldaten bestätigten dies sofort, die Zauberer hingegen wunderten sich hierüber. Einer begann: „Wir sollen alle dort töten? Warum?“ Seine Frage bezahlte er mit dem Leben, so schnell, dass niemand mehr reagieren konnte. Einer von Sörens Zauberern hatte ihn mit einer einzigen Handbewegung getötet. Der Kommandant wiederholte die Anweisung noch energischer, aber dieses Mal fügte er an, dass alle in Frage kommenden Mädchen auf dem Dorfplatz zusammen getrieben werden sollten. Dort sollte das Alter abschließend geklärt werden. Er wartete die Bestätigung der Zauberer nicht ab. Sie wurden aufgefordert voraus zu gehen. Die Soldaten und Zauberer um Sören blieben hinter ihnen. „Was sollen wir jetzt nur machen?“, fragten viele durcheinander, dabei liefen sie nicht wirklich vorwärts. Sie bewegten sich langsamer als Schildkröten. Dies missfiel den Soldaten so sehr, dass sie die hinteren mit Messern bewarfen um sie voran zu treiben. Schließlich war es Philipp, der Aramis am Arm griff und mit ihm voraus ging. Widerwillig folgten ihnen die übrigen Zauberer, zwar immer noch mit etwas Abstand aber deutlich schneller. „Wir tun was die wollen! Das ist die einzige Chance am Leben zu bleiben!“, verkündete Philipp entschlossen. An Aramis gewandt fragte er: „Kannst du kämpfen?“ Aramis konnte nur den Kopf schütteln, ihm war schlecht. Am liebsten wäre er davon gelaufen. Diese Wahl hatte jedoch keiner von ihnen. Endlich auf dem Berg angekommen war dies ein Wahnsinns Anblick. Die Sonne erhob sich auf der anderen Seite über den Bergen und in dem Tal unter ihnen waren Dörfer. Ein großes in der Mitte und viele kleine drum herum. Absolut friedlich sah alles aus, beinahe wie gemalt mit den Blockhäusern, den Dorfplätzen in der Mitte, umsäumt von Feldern wie auch Wiesen. Hinter sich hörten sie jedoch die Soldaten näher kommen also liefen sie weiter. Philipp wurde schneller und schneller, der Rest folgte ihm. Etwa hundert Meter vor dem größten Dorf begann Philipp zu rennen. Sie rannten in das Dorf und trafen auf Bewohner, ohne Zögern töteten die Anderen diese. Aramis rannte weiter, jedoch eher davon. Da schrie eine Stimme: „Angriff! Zauberer! Wir werden angegriffen!“ Die Stimme erstarb prompt. Auf dem Dorfplatz angekommen erkannte Aramis, warum die Soldaten die Zauberer voraus geschickt hatten. Dies war kein normales Dorf mit normalen Bewohnern. Es waren Werwölfe – Menschen mit der Gabe sich in Wölfe zu verwandeln, was er eben mit eigenen Augen sehen konnte. Die Wölfe gingen ihrerseits zum Angriff über. Aramis sah mit an, wie einer der jungen Zauberer förmlich zerfetzt wurde. Er blieb wie angewurzelt stehen, nicht fähig sich zu bewegen. Überall um ihn herum wurde geschrien, Zähne gefletscht und wahllos getötet. „Verflucht“, fauchte ihn einer an, „fang an zu kämpfen oder du wirst Wolfsfutter!“ Also tat es Aramis den Anderen gleich. Er stürmte auf eines der Häuser zu. Im Innern war eine alte Frau mit zwei