und heiratete die Prostituierte Nora "Betty" Odell Thompson. Sie zogen nach Norfolk, Virginia, wo
er als Polizist, Barkeeper und in Nachtklubs arbeitete. Zugleich trat er der United States Naval
Reserve bei verpflichtete sich erneut bei den Marines, obwohl er inzwischen einen eigenen
Nachtklub besass. Er diente 1950 in Heidelberg und Berlin und landete bei der Army Security
Agency. Wegen einer Affäre mit einer ungarischen Schauspielerin, die auch eine Affäre mit seinem
Vorgesetzten General Lucius Clay hatte, verliess er die Armee. In Miami gewinnt er Kontakt zu
Exilkubanern und zu E. Howard Hunt. 1952 stellte er einen Antrag zur Änderung seines Namens
und heisst seit 1953 nach seinem Stiefvater Sturgis. Am 20.9.54 wurde Betty von der Prostituierten
Lyghia Buckwater erschossen.
E. Howard Hunt geht nach der Aktion gegen Remon nach Tokyo und arbeitet 1956 mit Bisseil am
U-2-Projekt. 1954 schlug Edwin Land von der Polaroid Company Allen Dulles vor, spezielle
Phototechniken zu entwickeln, um Luftaufnahmen aus grosser Höhe zu machen, was Eisenhower
bewilligt. Mit Kelly Johnson von Lockheed wird ein Flugzeug entwickelt, das so hoch fliegt, dass es
nicht abgeschossen werden kann. Die Bilder des ersten U-2-Fluges im Frühjahr 1956 sind so gut,
dass man die Automarken auf dem Parkplatz des Kremeis erkennen kann. Die Sowjets halten ihr
Wissen um die U-2-Flüge geheim, weil nicht in der Lage sind, die Maschinen abzuschiessen.
1957 wird Hunt Station Chief in Montevideo, Uruguay, und arbeitet an Umsturzplänen gegen
Präsident Benito Nardone, der mit kommunistischen Ländern Handelsverträge geschlossen hatte.
Quellen : Hersh: 186, Weberman (6): 2,8,17-68, (7): 6, CIA-Info: 13, Best: 31, Groden/Livingstone:
31 5f.
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Mafia, Geheimdienste und Politik der USA
Teil 4 (1956 bis 1960)
Dieser Teil der Chronik behandelt die Unterstützung der Mafia für Kennedy und Nixon, die
Revolution in Kuba und die Interventionen der CIA.
Die zentralen Themen und Personen sind:
Hoovers FBI-Programme gegen Linke, Schwarze, Indianer und Pazifisten.
Terrorkommandos der CIA, Mafiaboss Sam Giancana und Frank Sinatra, Giancana und
Kennedy , Suez-Krise , Nasser, Israel, die Atombombe und der Islamismus, Hughes und
Nixon , Robert Kennedv gegen die Teamster-Gewerkschaft im McCIellan-Komitee, James
Hoffa und die Mafia, Mafiakrieg in New York und das Apalachin-Meeting, Lewis Rosenstiel ,
Meyer Lansky, Roy Cohn, und Lyndon Johnson, Präsidentschaftskampagnen von John
Kennedy und Richard Nixon, US-Interventionen in Indonesien (Achmed Sukarno),
Kambodscha (Norodom Sihanouk), Tibet (Dalai Lama), Libanon, Jordanien, Irak (Abdul
Karim Kassem, Saddam Hussein), Castros Revolution auf Kuba , CIA und Mafia,
Waffenschmuggel, Casinos und Drogen, Machtkämpfe auf Kuba , Mordpläne gegen Castro ,
Marita Lorenz, Frank Sturgis und E. Howard Hunt, Kennedys Wahlkampf , Sam Giancana,
Frank Sinatra, Judith Campbell und Lyndon B. Johnson, Lee Harvev Oswald in der
Sowjetunion, Marilyn Monroe und John Kennedy, Aktionspläne gegen Kuba , Kennedys
Wahl , Ermordungen von Patrice Lumumba im Kongo und von Dag Hammarskjöld.
Der Text umfasst ca. 36 Seiten.
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1956 FBI-Programme
FBI-Direktor J. Edgar Hoover startet mit der Einwilligung Präsident Eisenhowers das Communist
Intelligence Program, das die Kommunisten und andere Gruppen zu diskreditieren versucht.
Insgesamt gehören zu COINTELPRO bis 1971 über 2000 verdeckte Operationen, die von
Infiltration und Unterwanderung über psychologische Kriegsführung mit gefälschten
Veröffentlichungen und Diskreditierungen bis zu direkter Gewalt, Einschüchterung und inszenierten
Anschlägen reichen. Ein Fünftel der COINTELPRO-Aktionen sind Medien-"lnformationen", die
Personen und Organisationen diffamieren. In einem von 1956 bis 1971 laufenden speziellen
Medienprogramm sind etwa 400 Journalisten eingebunden, die für das FBI arbeiten. 40% des
Programms besteht aus Störaktionen wie dem Versenden von anonymen, gefälschten und fiktiven
Materialen, um Meinungsverschiedenheiten, Desorganisation und Frustrationen innerhalb der
Gruppen zu schaffen. Terroristische "White Hate"-Gruppen wie etwa der Ku Klux Klan werden
geduldet und gefördert, so lange sie gegen Ziele wie die "Black Panthers" vorgehen. Auch
Morddrohungen erweisen sich als effektiv. Aufgrund zugespielter Akten veröffentlichen die Medien
einen winzigen Teil der Operationen, die nie restlos aufgeklärt werden, weil das FBI verspricht,
derlei nicht wieder zu tun.
Gegen die Socialist Workers Party und die Young Socialist Alliance werden zwischen 1960 und
1976 1331 Spitzel angesetzt, von denen etwa 300 als Mitglieder der Organisationen aufgenommen
werden. In der Kommunistischen Partei soll in den 50er Jahren jedes sechste Mitglied ein Spitzel
gewesen sein. Die eigentliche Zersetzungarbeit wird aber von eingeschleusten Provokateuren
übernommen, die beispielsweise Mitglieder zu kriminellen Handlungen anstiften. Das FBI selbst
schreckt vor kriminellen Handlungen nicht zurück: In das Hauptquartier der SWP wird
beispielsweise zwischen 1960 und 1966 mindestens 92 Mal eingebrochen (im Schnitt alle drei
Wochen), um Mitgliederlisten, Korrespondenz, Informationsmaterial und Akten zu fotographieren.
Andere Programme laufen ab 1965 gegen die Schwarzenbewegung, 1968 gegen die Neue Linke,
von 1972 bis 1976 gegen die American Indian Movement, von 1976 bis 1985 gegen die
puertorikanischen Nationalisten sowie gegen die Friedensbewegungen. Das FBI gibt eigene
Publikationen wie die Armageddon News heraus, die sich gegen den Einfluss der Sozialisten in der
Friedensbewegung stellt. Bei der Washington Peace Mobilization, das Demonstrationen gegen den
Vietnamkrieg vorbereitet, sind von 32 Teilnehmern 9 FBI-Agenten. Von den 30 Mitgliedern der
Washington Black Liberation Front sind es sogar 14.
Überwacht werden in den USA über 1000 politische Organisationen - alles, was politisch nicht
etabliert ist. Von 1960 bis 1974 führt das FBI 500'000 Untersuchungen gegen subversive
Bestrebungen