Kampf. Eine "Entsorgungsliste" von 55 Guatemalteken mit vermuteter kommunistischer Gesinnung
wird aufgestellt und Mörder werden ausgebildet, ohne dass diese Morde dann ausgeführt werden.
Die Katholische Kirche hilft im Wallfahrtsort Esquipulas mit, den Widerstand gegen Arbenz
aufzubauen.
Die Mafia beteiligt sich ebenfalls am Putsch, der nicht einmal $5 Mio. kostet. Die Verbindung zur
Mafia läuft über Antonio Valladares, ein Anwalt des Mafiabosses Carlos Marcello, und Maurice B.
Gatlin. Dank Vizepräsident Richard Nixon begann eine breit angelegte Kooperation zwischen
Mafia, FBI, CIA und Howard Hughes, der wie die texanischen Ölmilliardäre Nixon finanziert. Bob
Maheu, Johnny Roselli, Guy Banister, Murray Humphreys sind die Verbindungsmänner. Der
Umsturz hilft Marcello, die Kontrolle des Drogenhandels in Guatemala zu erreichen. Es ist
wahrscheinlich, dass Marcello, der die Hafengewerkschaften kontrolliert, und die United Fruit in
Bezug auf Marihuanaanbau auf United Fruit-Plantagen in Guatemala und den Transport in die USA
zusammenarbeiten. In Guatemala City ist das Spielgeschäft in den Händen von Ted Lewin, einem
Vertreter von Lansky.
Johnny Roselli und John Martino arbeiten ebenfalls in Guatemala, allerdings auf der Seite der
Standard Fruit & Shipment, die keine eigenen Plantagen besitzt. Martino, ein Verwandter von
Angelo Bruno, arbeitet für Santos Trafficante und wird in Kuba Vertrauter von Estaban Ventura,
dem zweithöchsten Kommandanten von Batistas Geheimpolizei.
Die 3 Jagdflugzeuge und die 3 B-26 Bomber fliegen zahlreiche Einsätze gegen die ungeschützten
Städte. Die guatemaltekische Armee beschränkt sich auf die übertriebene Darstellung der
feindlichen Kräfte. Die von Radio Voice of Liberation verbreitete Nachricht, Arbenz erhalte Waffen
aus der Tschechoslowakei, erlaubt den USA, 50 Tonnen Gewehre an die Rebellen zu liefern. Mit
der eroberten Lufthoheit beginnt der Guerillakrieg. Innerhalb der CIA kommt es zu Spannungen,
weil die Feldagenten oft die Direktiven der Zentrale ignorieren. Bekannt wird das Beispiel von "Rip"
Robertson, der auf Drängen von Somoza eine Bombe auf ein vermeintlich tschechisches, aber in
Wirklichkeit britischen Frachtschiff werfen Hess, worauf die CIA $1 ,4 Mio Schadenersatz zahlen
muss.
Arbenz verhängt den Notstand, und die guatemaltekische Geheimpolizei beginnt, Verdächtige zu
vehaften. Die winzige Rebellenarmee marschiert 6 Meilen ins Land, worauf Arbenz die
Sowjetunion um militärische Hilfe bittet, was Eisenhower mit einer Blockade verhindet. Der US-
Botschafter und der päpstliche Nuntius vermitteln zwischen den Armeen. Nach zehn Tagen tritt der
international isolierte Arbenz zurück und flieht in die mexikanische Botschaft, und Putschführer
Castillo Armas wird im Fluzeug des US-Botschafters nach Guatemala City geflogen.
Die neue Junta von Castillo setzt die Agrarreform ausser Kraft, entzieht den 70% Analphabeten
das Wahlrecht, gibt den enteigneten Boden an die United Fruit zurück, schafft die Besteuerung
aller Zinsen, Dividenden und Gewinne von ausländischen Investoren ab und lockert die
Erdölgesetze. Die Gewerkschaftsfunktionäre werden ihren Posten enthoben, 9000 Kommunisten
werden meist jahrelang verhaftet, und Tausende von Bauern und Arbeitern werden aus Rache von
Grossgrundbesitzern und Unternehmern umgebracht. Der folgende jahrzehntelange Bürgerkrieg in
Guatemala fordert über "lOO'OOO Menschenleben. Von den $900 Mio. US-Wirtschaftshilfe versickert
der grosse Teil im korrupten Netz der Diktaturen.
Da die neue Regierung nur der United Fruit loyal ist, wird Castillo am 26.7.57 von Romeo Vasquez
Sanchez, einem angeblich kommunistischen Mitglied der Palastwache, ermordet. Nach einem
Putsch wird General Miguel Ydigoras Fuentes neuer Präsident, der 1960 der CIA gestattet,
Guatemala als Stützpunkt der kubanischen Invasionstruppen zu benutzen. Dafür stellt die CIA
Fuentes Militärmaterial, das B-26 Bomber umfasst, zur Bekämpfung der Rebellen zur Verfügung.
1959 soll Fuentes von Bobby Willis im Auftrag der Mafia von Chicago umgebracht werden. Willis
flieht und wird an der Grenze verhaftet, wobei er den Namen Martin Borman, Hitlers Sekretär und
hingerichteter Kriegsverbrecher, benutzt. Arbenz wird am 27.6.71 tot in seiner Badewanne in
Mexico City gefunden.
Johnny Rosellis Armeekontakt Enrique Trinidad Oliva wird Chef der Geheimpolizei. Oliva stellt in
den 70er Jahren die berüchtigten Todesschwadronen auf die Beine, die verantwortlich für die
40'000 "Verschwundenen" sind. Geleitet werden die privaten Schwadronen vom Umsturzveteranen
Mario Sandoval Alarcon, dessen CIA-Verbindungsagent John Martino ist. Roselli beliefert die
Rebellenbanden mit Munition und Geld, die von Zeit zu Zeit United Fruit-Anlagen attackieren, und
gleichzeitig beliefert er die Geheimpolizei mit Informationen über die Rebellen. Die Rebellen
werden später in Mexico trainiert, unter anderem von Albert Sicilia Falcon, und eignen sich
bestens, um Waffen- und Heroingeschäfte laufen zu lassen.
Quellen : Scott (1 993): 1 1 0, Horowitz: 1 50-1 71 , Weberman (6): 1 1 -1 7, (27): 60, Giancana: 343,
Schulz: 173f, Sylwester: 14, CIA-Info: 8f,13f, Potter: 2, Best: 29-31, O'Shaughnessy, Levin,
Summers (2000): 174f, Karel (2003).
1955 Ermordung von Jose Antonio Remon top
An einem Treffen der Special Group 54-12, geleitet von Vizepräsident Richard Nixon, wird am
Neujahrsmorgen die Ermordung des Präsidenten Jose Antonio Remon von Panama festgelegt, der
mit Reformen begonnen hatte und die nationalistischen Forderungen der Übergabe des
gewinnbringenden Kanals unterstützt. Panama wurde wegen dem Kanal auf Druck der USA 1903
von Kolumbien abgespaltet. Die Special Group koordiniert die Aktionen der CIA und der
militärischen Geheimdienste. Ihr gehören neben Nixon Alexander Haig, E. Howard Hunt, Frank
Sturgis, Robert Cushman und Marion Cooper an. Am nächsten Tag wird Remon mit
Maschinengewehren erschossen.
Frank Anthony Fiorini, der eigentlich katholischer Priester hatte werden wollen, trat 1942 mit 17
Jahren den Marines bei und diente als Scharfschütze bei der Elitetruppe First Marine Raider
Battalion im pazifischen Dschungel gegen die Japaner. 1945 wurde er wegen Psychoneurose und
Schlaflosigkeit ins Sun Valley Naval Center eingeliefert. Nach