Unwohlsein in mir hochkriecht. Von Norden kommend, fahren wir im Zickzack nach Bangkok ein. Ich glaube, ich war noch nie im Norden der Stadt und ich bin überrascht, dass mir gefällt, was ich sehe. Bangkok hat viel mehr Gesichter, als ich ihr nach meiner gemachten Erfahrung zugestehen wollte. Auf einmal spüre ich eine Freiheit, mich zwischen zwei Gefühlen entscheiden zu können. Abneigung versus Neugier. Anatta: alle Dinge existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Alles besteht abhängig von anderem. Wenn ich es bin, die unangenehme Gefühle auf Bangkok projiziert, bin ich auch die einzige, die daran etwas ändern kann. Mit dieser Erkenntnis wendet sich meine Ablehnung in Sekundenschnelle und in mir öffnet sich die Bereitschaft, Bangkok neu zu entdecken. Vor allem aber freue ich mich auf Anja. Sie hat Swami Atma zum Flughafen gebracht und bevor sie morgen zurück in den Norden fährt, hat sie sich für eine Nacht in einem Hotel nicht weit von unserem eingebucht.