Tree Color. Thomas Homola. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Homola
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783745007299
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Erfahrungen der Schattenseite meine ich die Dinge und Situationen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens erfährt, die er selbst herbeigeführt hat. Sei es durch Zorn, Liebe, Wut oder auch Angst. Denke einmal in Ruhe darüber nach, ob nicht auch du etwas einmal im Zorn gesagt hast, was dir dann im Nachhinein leidgetan hat. Diese Erfahrung musstest du sammeln, damit du weißt, was gut oder schlecht für dich ist. Im Prinzip gibt es zwar kein Gut oder Schlecht, allerdings hilft diese Vorstellung deinem Verstand, der nur logisches Denken kennt, so wie ein Computer, der nur 0 oder 1 kennt, damit du, dein Geist, deine Gedanken und deine Seele das verarbeiten können. Die Menschheit ist leider noch lange nicht so weit entwickelt. Es müssen wohl noch einige Jahrhunderte vergehen, bis der Mensch nicht mehr in schwarz oder weiß denken muss, sondern nur mehr in der Harmonie und Glück des Lebens lebt. Aber jetzt wieder zurück zum Ursprung des Themas, der Weisheit und Erfahrung. Weißt du, was ich damit meine, Enrice?“, fragte Babu.

      „Ehrlich gesagt, bin ich momentan ganz schön verwirrt“, entgegnet Enrice mit offenen Augen und Mund.

      „Das verstehe ich“, meinte Babu, „ich brauchte auch einige hundert Jahre, bis ich das Grundprinzip des Lebens, dessen Aufgabe und die Sinnhaftigkeit dahinter verstanden hatte, was für mich und das Leben wichtig ist und was nicht. Ich meine damit, suche dir die Dinge aus, die ich dir erzähle, die dich ansprechen und interessieren und die anderen Dinge lass einfach einmal weiterziehen, bis der richtige Moment gekommen ist, um diese Dinge zu verstehen. Das musste ich auch erst einmal in meinen vielen Jahren lernen, einfach geduldig zu sein und nicht zu versuchen alles sofort zu verstehen. Vieles erledigt sich von selbst oder kommt zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Manche Dinge verursachen nur Kopfschmerzen und bringen dich nicht weiter, aber auch nicht näher zu deinem Ziel in deinem Leben.“

      Wieder riss Enrice seine Augen ganz weit auf. „Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Wie kann ich beurteilen, was gut oder schlecht für mich ist?“

      „Ganz einfach“, sagte der Baum, „höre auf dein Herz und dein Gefühl und alles ist klar. Schließe jetzt deine Augen für einen kurzen Moment und denke an eine Situation, in der du dich sehr wohl gefühlt hast. Fühle dich ganz hinein. Wo fühlst du das Gefühl, ist es in deinem Herzen, in deinem Bauch, in deinen Füßen? Egal wo es ist, es ist nur wichtig, dass du es fühlst. Ist es schwer, ist es leicht, oder ist flockig weich und hat das Gefühl vielleicht sogar eine Farbe, wenn du das Gefühl beschreiben müsstest?“

      „Ja, jetzt spüre ich es, es ist ein warmes, wohliges Gefühl in meinem Herzen und die Farbe ist rosa. Habe ich es richtig erkannt?“, fragte Enrice nach.

      Der Baum antwortet: „Du selbst entscheidest, ob es richtig oder falsch ist. Fühlst du dich wohl dabei, oder hast du eher den Eindruck, dieses Gefühl und die Farbe schadet dir?“

      „Nein, ich fühle mich pudelwohl in dem Rosa und mit diesem angenehmen Gefühl in meiner Brust, mitten in meinem Herzen.“

      „Siehst du“, sagte der Baum, „schon hast du gelernt, mit dem Herzen zu denken und zu fühlen. Wenn du das nächste Mal vor einer Entscheidung stehst, dann fühle dich hinein in diese Entscheidung. Sagen wir, du stehst vor einer Weggabelung, du könntest links oder rechts gehen. Welchen Weg würdest du nehmen? Den Weg, der sich gut anfühlt oder den, der sich nicht so gut anfühlt?“

      „Ist ja ganz klar“, antwortete Enrice, „den der sich gut anfühlt, den würde ich nehmen.“

      „Na siehst du“, sagte Babu, „so einfach ist die Entscheidung. Und schon bist du ein Stück weiser und um eine praktische Erfahrung reicher in deinem Leben.“

      Kapitel 5) Reichtum zum Glück

      Babu fragte seinen neuen kleinen Freund: „Weißt du eigentlich, was materieller Reichtum für die Menschen bedeutet?“

      Enrice schaute kurz mit erstauntem Gesichtsausdruck und sagte dann: „Ich weiß nicht so genau, aber ich denke, das ist, wenn man ganz viel Geld hat und sich alles kaufen kann, was man möchte?“

      „Und was würdest du dir kaufen, lieber Enrice, wenn du ganz viel Geld hättest? Also ich würde mir ganz viel Eiscreme kaufen, eine schöne neue Eisenbahn, und meiner Mutter würde ich ein neues Auto kaufen und für Papa würde ich gern einen neuen riesengroßen Fernseher kaufen, da er so gern fernsieht.“

      „Und was würdest du noch kaufen“, fragte Babu nach.

      „Na ja vielleicht noch ein neues Fahrrad, aber mit meinen alten bin ich eigentlich sehr zufrieden und ich mag es so, wie es ist!“

      „Warum denkst du, habe ich dir diese Frage gestellt, lieber Enrice?“

      „Ich weiß nicht so genau“, antwortete Enrice.

      „Ich möchte dir jetzt erklären, was es mit dem materiellen Reichtum auf sich hat.“

      „Oh ja bitte“, antwortete Enrice mit lauter Stimme, „dann kann ich mir all diese Wünsche erfüllen und wäre der glücklichste Mensch der Welt.“

      „Siehst du, da fängt schon das Problem an, sehr viele Menschen denken, sie wären nur dann glücklich, wenn sie ganz viel Geld hätten! Glaubst du, das stimmt?“, fragte Babu?

      „Na ja, ich denke, das stimmt nur teilweise, ich kann ja auch glücklich sein, wenn ich nur mit dir ein interessantes Gespräch über Reichtum führe. Das bereichert mich ja eigentlich auch schon, oder?“

      „Du bist aber ein sehr schlauer Junge, und auch viele andere Kinder denken so, aber leider ist es so, dass wir im Laufe unseres Lebens immer wieder Menschen begegnen, die anders denken. Und die Eigenschaften dieser Denkweise werden dann von diesen Menschen liebend gern übernommen. Warum auch immer wir diese Denkweisen von anderen Menschen übernehmen, sie prägen uns dann ein Leben lang, bis wir an einem Punkt angekommen sind, und unser ganzes Leben dem Geld hinterhergejagt sind, um dann plötzlich feststellen zu müssen, wenn wir all diese Dinge erschaffen haben, und all diese erschaffenen Dinge, die uns glücklich machen sollten, besitzen, dass wir doch nicht glücklich sind. Ist doch komisch, oder? Der Gedankengang und die Lösung sind ganz einfach, es sind nicht die Dinge von außen, die dich glücklich machen. Sie können dich nur dabei unterstützen, letztendlich muss das Glücklichsein von deinem Innersten kommen, von deinem Herzen. Nur dann kannst du vollkommen glücklich sein.“

      „Gibt es hierzu vielleicht wieder eine kleine Übung dazu?“, fragte Enrice. „Dass man nicht in das Denkmuster fällt, Geld macht glücklich, wenn man genügend hat.“

      „Ja natürlich“, antwortete Babu, „wenn du magst, können wir diese Übung gleich machen.“

      „Oh ja gern“, sagte Enrice und wartete schon gespannt, was jetzt passieren würde.

      „Also zunächst einmal musst du dich entspannen, folge jetzt einfach meinen Worten und stelle dir nach Möglichkeit eine entspannende Situation vor. Du schließt deine Augen und zählst langsam von zehn rückwärts auf eins. Wenn du bei eins angekommen bist, nimmst du nochmal einen kräftigen Atemzug und sagst zu dir selbst ‚Ich bin jetzt ganz tief entspannt und gehe die Reise meines Lebens, die mich finanziell und materiell unabhängig macht vom meinem Glücklichsein. Ich sehe mich jetzt selbst in dem Alter, in dem ich Glück von materiellen Dingen abhängig gemacht habe. Ich sehe die Situation, die dazu geführt hat, dass ich bis zum heutigen Tage dachte, nur Geld macht mich wirklich glücklich. Nun gehe ich in diese Situation hinein und fühle, wie ich mich damals gefühlt habe in dieser Situation. Was habe ich gefühlt, wo habe ich es gefühlt und wie hat es sich angefühlt? War es locker und leicht oder schwer und schmerzhaft?‘ Fühle nochmals genau hin auf diese Körperstelle und wenn du dieses Gefühl hast, dann sage zu diesem Gefühl ‚Danke, dass du da warst und mich wieder auf den richtigen Weg gebracht hast. Ich weiß jetzt ganz genau, wie es sich anfühlt, auch ohne materielle Dinge glücklich zu sein und sende Licht, Liebe und Geborgenheit in meine Körperstelle und mein Gefühl.‘ Nun zähle ich wieder von eins bis drei und wenn ich bei der Zahl drei angekommen bin, bin ich wieder im Hier und Jetzt. Eins, zwei, du öffnest wieder die Augen und drei, du bist wieder im Hier und Jetzt.“

      Enrice öffnete die Augen und war wieder ganz glücklich in seinem Herzen