Deadman's Hostel. Daimon Legion. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Daimon Legion
Издательство: Bookwire
Серия: Deadman's Hostel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753189505
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er sich auf den Boden hin und kratzte durch sein Haar.

      „Schalt mal deine Birne ein, Schätzchen!“, fuhr er sie rau an. „Haste sie noch alle?

       Wir haben ’nen Deal, klar? Und du warst einverstanden! Haben’s mit Handschlag besiegelt, also komm mir jetzt nicht mit blöden Vorwürfen! Ficken ist dein Teil der Abmachung! Kapiert?“

      „Ich war verzweifelt!“, jammerte sie und tropfte sein Laken mit Rotz und Wasser voll.

      „Klar, was sonst?!“, verstand er nicht, was sie damit sagen wollte.

      „Ich war nicht zurechnungsfähig!“

       „Erzähl kein’ Mist, hast sehr wohl verstanden, worum’s geht! Mach jetzt kein’ beschissenen Rückzieher, bloß, weil du Panik bekomm’ hast! Ich hab geliefert und du bezahlst, also hör auf zu flenn’!“

      Das Gegenteil war der Fall.

      Weinend fiel sie zur Seite und rollte sich wie ein Kätzchen zusammen, um gehörig zu verzweifeln.

       Ich hasse Teenager, dachte Ace gereizt.

      Unsicher kam er auf die nackten Füße und suchte im Zimmer nach einer vollen Schachtel Zigaretten. Beim Fernseher lagen welche, inklusive Feuerzeug. Rauchend wartete er einige Lungenzüge ab und warf dabei einen kurzen Blick in die Küche.

      Er hatte mal wieder das Abschließen vergessen. Und das blöde Weib riss gleich alle Bretter auf, als hätte sie hier was zu sagen! Wenn er etwas nicht mochte, dann naseweise Bälger, die sich in seinem Domizil breitmachten und glaubten, alles umändern zu können. Schnaufend gab Ace einen wüsten Fluch von sich und kehrte sich wieder dem Bett zu.

       Die heult ja immer noch …

       „Scheiße, jetzt tu nicht so, als wärste das Opfer!“, schimpfte er. „Hast doch was gekriegt dafür, oder? Und wenn du echt nicht gewollt hättest, hätte ich auch die Bullen rufen könn’, wie auch immer …“

      Sie schluchzte.

       „Verdammt!“, stöhnte er auf und warf wütend die Kippe in einen eh vollen Aschenbecher. „Kurze, von der Heulerei wird’s nicht besser! Komm gefälligst klar!“

      Doch die Kleine kugelte sich nur noch mehr ein.

      Angefressen und mit einer neuen Fluppe im Mund setzte Ace sich zu ihr auf den unteren Bettrand und zog das rechte Bein an, um sich darauf abzustützen. Wortlos betrachtete er ihren vor Kummer zitternden Leib.

       Na, da hab ich mir ja was angelacht …

      Wirklich ein zartbesaitetes, zerbrechliches, junges Ding. Im Vergleich zu ihm fast winzig und sehr schwach. Flachsblondes, langes Haar, das ihr über die schmalen Schultern fiel. Von der Wüste verbrannte Haut. Ihre schlanken Beine hatte sie bis an die wenig üppige, doch mit Sommersprossen befleckte Brust gedrückt und ließ ihn unweigerlich auf ihre Spalte starren. Er erinnerte sich, wie weich und eng sie war. Auch wenn sie noch nicht die vollen Vorzüge einer erwachsenen Frau besaß, reizte ihr Geschlecht ihn durchaus. Sein Schwanz zuckte leicht bei der kleinsten Witterung ihres Duftes …

      Aber jetzt war für seine Libido ein schlechter Zeitpunkt.

       Zeig mal, dass du erwachsen bist, Alter.

      „Gefällt dir das Zimmer?“, fragte er und versuchte, möglichst beiläufig zu klingen.

      Sehr langsam hob sie den hochroten Kopf und fragte kratzig: „Was?“

      Er nahm einen Zug und wiederholte: „Ob dir das Zimmer gefällt …

      Ich weiß, ist kein Luxustempel, aber sauber. Bett, Küche, Bad, Internet und verhungern tuste auch nicht. Vielleicht weit ab vom Schuss, aber aushaltbar. Ist das okay?“

       Sie wischte sich die verweinten Augen trocken und gab leise zu: „Äh … ja. Ist okay … viel besser … als das ‘Paradise’. Ähm … d-danke …“

       Ace grinste unverschämt, kratzte sich den Bart am Kinn und spottete nebenbei: „Oh ja, das ‘Paradise’. Was für ’n Drecknest. Da holt man sich echt die Krätze über Nacht. Aber die Chefin kann gut blasen.“

      Diese Aussage schien sie doch sehr zu schockieren. Mit angeekeltem Blick setzte sich das Mädchen etwas auf. Zu ihm hielt sie einen furchtsamen Sicherheitsabstand und versuchte, ihm so wenig wie notwendig in die dunklen Augen zu sehen. Seinen direkten Blick hatten die Menschen noch nie lange ertragen können …

      „Wie heißte eigentlich, Kleine?“, übte er sich, weiter verständnisvoll zu reagieren.

      Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und antwortete: „Sheryl. Sheryl McColgan.“

      „Ace.“

      „Ace?“

       „Wie ace of spades“, sagte er und wies auf das schwarz gestochene Pik auf seiner Brust, das von blutigen Noten und Schwalben umspielt wurde. Allerdings bezweifelte er, dass die Göre den Sinn dahinter verstand. Muss sie ja auch nicht, oder?

       „Also, Sheryl“, probierte er es zwangsläufig mit Diplomatie, auch wenn sein mehr und mehr auf dem Trockenen sitzender Zustand das nicht sehr begünstigte, „was den Deal betrifft, biste mit dein’ Forderung’ zufrieden. Doch scheinste mit mir ’n Problem zu haben. Gut, kann mir denken, dass ’n Typ wie ich nicht der Traum deiner feuchten Highschool-Nächte ist … Trotzdem hätteste’s schlimmer erwischen könn’.

       Mag dir komisch vorkomm’, aber die Ladys über einundzwanzig stehen auf mein’ Stil. Ich seh fast schon verboten gut aus, bin nicht komplett bescheuert und meine Qualitäten im Bett sind eins a. Wüsste auf Anhieb gleich fünf Weiber, die gestern Abend gern mit dir getauscht hätten.

      Jetzt denk mal nach. Würdeste lieber von hier weggehen, allein oder durch die Bullen, um irgendwo am Rand der Welt zu verrecken, als nur ein weiteres Mal von mir angefasst zu werden?“

      Schniefend rieb sie sich die Nase, blickte starr auf das zerknitterte Laken und wisperte: „Ich weiß nicht … ich denke … das wäre ziemlich dumm, oder?“

      „Schon“, schnalzte er lässig mit der gepiercten Zunge.

      „Du … bist allerdings sehr … dreckig“, stammelte sie.

      „Hey, hab gestern viel gearbeitet! Da wär keiner mehr taufrisch!“

       Das Mädchen zog betroffen den Kopf ein und traute sich wohl nicht, weiterzusprechen. Seufzend wollte er daher selbst von ihr wissen: „Hat’s sich echt so scheiße mit mir angefühlt? Kratz hier nicht an mei’m Ego, Schätzchen. Hatte eigentlich den Eindruck, dass du auch wolltest …“

      „Ich … ich bin noch so … verwirrt“, gab Sheryl zu und rieb sich den linken Arm. „Und es hat wehgetan. Ziemlich sogar.“

       „Ja, okay, sorry“, winkte er gleichmütig ab. „Für ’ne halbe Portion wie dich ist mein Schwanz fürs erste Mal etwas zu groß geraten. Das legt sich aber nach ’n paar Runden Sex.“

      „Und … du bist irgendwie … unheimlich.“

      Ace stutzte.

      „Wieso?“

      Eine sinnlose Frage. Er wusste genau, was ihr Angst machte.

      „Du hast so schwere Augen.“

       Ist klar.

      Er wirkte … ja, bedrückt. Sicher war sie nicht die erste Person, die ihm deswegen misstraute. Die dunklen Schatten unter seinen Lidern gaben ihm aber auch ein finsteres Wesen. Neben den vielen gruseligen Tattoos.

      Scheu besah sich Sheryl die verschiedenen Farben. Die rostig-schäbigen Schwalben auf seinen Brustmuskeln, der braun-grünliche, von Maden und Kakerlaken zerfressene Joker, die schwarz-roten Feuermuster an seinen Rumpfseiten. Auch seine langen Beine waren komplett bebildert. Illustrationen in Grautönen mit bunten Akzenten von verschiedenen fiktiven Figuren und/oder Schauspielern, die ihr jedoch wenig sagten. Von seinen Fußrücken liefen