Emma Wilks und der Saphir der Weisheit. J. C. Jones. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: J. C. Jones
Издательство: Bookwire
Серия: Emma Wilks
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742716651
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nichts daraus macht. Allerdings redet er hierüber nicht mit seiner Freundin, denn er möchte nicht, dass sie sich noch enger mit ihm verbunden fühlt, als sie es ohnehin schon ist. Er möchte nicht, dass dieser Rüpel noch ein Mitglied ihres kleinen Grüppchens wird.

      Sie gehen nicht wie sonst, in die Cafeteria zum Mittagessen. Sie verlassen das Gebäude und vertreten sich die Füße auf dem Schulhof, wo sie sich dann unter einem großen Laubbaum niederlassen. Die Schüler lehnen sich mit dem Rücken gegen den Stamm und betrachten sich Emmas Schmuckstück genauer.

      »Das hat es noch nie gemacht.«, beginnt Emma.

      »Wo hast du es denn eigentlich her? Ich habe dich noch nie ohne es gesehen.«, erkundigt sich Ben.

      »Ja, da hat er recht, ich kenne dich auch nicht ohne dieses alte Ding.«, bestätigt Lucy.

      »Ich habe es von meinem Opa bekommen. Es ist ein Glücksbringer. Mein Opa sagte mir, dass, solange ich es trage, mir kein Leid widerfahren kann.«

      »Kein Leid widerfahren kann!«, wiederholt Benjamin in einem hochnäsigen Ton, mit weit nach oben gestellter Nase, woraufhin sich fröhliches Gelächter einstellt, das mit einem freundlichen Faustschlag von Emma, auf Benjamins Oberarm, gestützt wird.

      »Glaubst du wirklich an so was?«, will Lucy wissen.

      Emma denkt kurz nach.

      »Nun ja, mir ist noch nie etwas passiert. Insofern - - - lieber kein Risiko eingehen!«, erwidert sie und zieht ihr Medaillon wieder an und versteckt es unter ihrem Kleid.

      Dann schaut Benjamin Emma wieder tief in die Augen.

      »Was ist denn jetzt schon wieder?«, fragt sie freundlich.

      Benjamin streckt seinen rechten Zeigefinger aus und führt ihn langsam näher an die helle Stelle seiner Freundin heran:

      »Nach Haaaus ... nach Haaaus ...«, beginnt er langsam und fügt etwas schneller hinzu: »Elliot – Elliot - Elliot ... nach Haaaus ... nach Haus telefonieren, Elliot nach Haus telefonieren!«

      Alle Drei lachen und dann ist die Pause auch schon zu Ende und sie machen sich wieder auf den Weg zur nächsten Unterrichtsstunde.

      Fröhlich und ohne sich weiter Gedanken über das Schmuckstück zu machen, vergehen die nächsten Stunden wie im Fluge, da sie Sport, Zeichnen und Mathe haben, was ihnen allen riesigen Spaß macht.

      Als er Unterricht beendet ist und somit die Ferien beginnen, schlendern Emma, Lucy und Benjamin mehr oder weniger fröhlich vom Schulgelände. Während sich Emma und Lucy auf den morgigen Geburtstag freuen, ist Benjamin wenig erquickt darüber, dass er die nächsten zwei Wochen, zu Hause bei seinem ewig betrunkenen Vater verbringen muss. Vor allem, weil er dessen ebenso ewig betrunkene Frauenbekanntschaften das Essen kochen soll, und sich hierfür auch noch beschimpfen lassen muss, denn er kann es ihnen natürlich niemals recht machen.

      »Kommst du halt hin wieder zu uns, Ben. Wie immer halt.«, will Lucy Benjamin trösten, greift sich seine Hand und beginnt damit, sie fröhlich hin und her zu schwingen.

      »Los ihr beiden! Gehen wir jetzt ins Einkaufszentrum und sehen uns all die schönen Dinge an, die ich mir am Montag von meinem Geburtstagsgeld kaufen werde, dass ich von den Freunden meines Opas bekomme.«

      Während Lucy sofort hellauf begeistert ist, weil sie weiß, dass sie sich dort die neuen Handys anschauen können wird, jammert Benjamin weiter. Nun aber zum Thema Mädels und einkaufen. Er möchte jetzt nicht ewig durch Geschäfte latschen und sich anschauen, was es gibt. Erstens kann er es sich eh nicht leisten, sich etwas zu kaufen und zum anderen gibt es nicht Langweiligeres für ihn, als sich anzusehen, wie andere sich etwas gönnen, oder ewige Zeit vor irgendwelchen Klamotten- oder Schuhläden verbringen.

      Die Mädels lachen. Lucy fährt ihm mitleidig durch sein lockiges Haar und fragt ihn, was er denn gerne machen würde. Er erklärt, dass er viel lieber auf den Basketballplatz gehen und dort ein paar Körbe werfen will. Hierauf verdrehen Emma und Lucy ihre Augen und erklären, dass sie dazu keine Lust hätten, weil dies noch viel langweiliger wäre. Ben erklärt, dass diese Bemerkung völliger Blödsinn sei. Basketball ist das Beste, dass es gibt und überhaupt wäre Sport gesund und würde den beiden Mädels auch nichts schaden. Gerade als Emma und Lucy ihren Freund zurechtweisen wollen, kommen sie an dem angesprochenen Platz vorbei und müssen erkennen, dass Markus mit seiner Clique bereits am Spielen ist.

      »VERDAMMT!«, stößt Ben enttäuscht aus, während die Mädchen sich sehr über das zu Sehende freuen. »Also gut, dann gehen wir halt shoppen!«, gibt er sich geschlagen und schlendert mit hängendem Kopf hinter seinen Freundinnen her, sodass er nicht mitbekommt, wie sich die beiden Mädels die Spieler mit großer Verzückung ansehen, um ihn zu ärgern.

      Hierbei fällt auch Lucy der helle Punkt unter Markus` Shirt auf. Da Emma dies aber nicht aufzufallen scheint oder sie es ignoriert, sagt auch ihre Freundin nichts weiter dazu, macht sich aber so ihre Gedanken darüber, was das wohl zu bedeuten hat.

      Als sie das Einkaufszentrum betreten, ist dort die Hölle los. Da heute viele Leute noch schnell einkaufen gehen, bevor sie sich morgenfrüh auf die Reise in ihre Ferien machen, herrscht hier dichtes Gedränge und die Freunde haben große Mühe sich nicht zu verlieren.

      Endlich ergattern sie einen Platz in einem der unzähligen Schnellrestaurants, die es hier gibt, und setzen sich erst einmal hin. Dann bitten sie Benjamin, da er ja der Mann in der Gruppe ist, dass er das Essen und die Getränke holen geht. Emma und Lucy nehmen ihn in die Mitte zwischen sich und streicheln ihm liebevoll über seine Wangen. So bleibt dem armen Benjamin nichts anderes übrig, als sich den Mädchen geschlagen zu geben und sich in die schier endlose Schlange zu stellen und das Essen zu besorgen.

      Währenddessen nimmt sich Emma erneut ihr Medaillon zur Hand und betrachtet es sich. Lucy kümmert sich derweil um ihr Handy. Leider kann sie nichts erkennen, was für das Aufleuchten des Steines ursächlich sein könnte. So kommt ihr in den Sinn, dass sie warten müsste, bis sie ihren Opa am Abend wiedersieht, damit er ihr das erklären kann. Wenn jemand weiß, was das bedeutet, dann ist es ihr Großvater.

      Als Benjamin, sichtlich genervt, mit dem Essen kommt, hat sie ihren Schmuck schon wieder unter ihrem Kleid verstaut. Um ihren guten Freund zu belohnen, drücken die Mädchen ihm jeweils einen kurzen Kuss auf seine Wangen, die er angeekelt mit beiden Händen, gleichzeitig abwischt.

      »Das jetzt auch noch!«, gibt er von sich. »Heute ist echt nicht mein Tag!«

      Dann essen die Mädels ihre Burger und Fritten und Benjamin, der Vegetarier ist, genießt seinen Salat ohne Schinken, seine Apfeltasche und seinen Kakao.

      Nach dem Essen stöbern die Freunde nun geschlagene, und für Benjamin unendlich lange, fünf Stunden durch die einzelnen Geschäfte und Boutiquen, um das Einkaufszentrum erst dann wieder zu verlassen, wenn es draußen schon dunkel ist.

      Sie blicken zum Himmel und können erkennen, dass es ein ganz wunderbarer, klarer Abend ist, an dem man mehr Sterne und vor allem, einen sehr stark strahlenden Himmelskörper erblicken kann, der ihnen vorher noch nie aufgefallen ist. Emma ist von diesem Anblick so fasziniert, dass sie, ohne zu wissen, warum sie es tut, ihr Medaillon herausnimmt und es dem hellen Stern entgegenhält. Die drei Freunde haben sofort das Gefühl, dass das Schmuckstück nun noch heller erstrahlt. Verunsicherung macht sich breit, aber keiner sagt etwas.

      Dann kommen sie in der Straße an, in der sie wohnen.

      Als Erstes erreichen sie Benjamins Wohnstätte. Es brennt nur in einem einzigen Zimmer Licht. Hier kann man die Silhouette seines Vaters erkennen, der sich gerade eine Flasche an den Mund hält. Benjamin weiß also, womit er sich den Tag vertrieben hat. Viel schlimmer für ihn ist aber, dass Benny ebenso weiß, dass es auch seine beiden Freundinnen wissen.

      Lucy legt ihm ihre Hand auf die Schulter.

      »Wenn du willst, kannst du mit zu mir kommen. Meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen.«, bietet sie an.

      »Nein, lass. Iss schon gut. Das iss ja nichts Neues für mich.«, erwidert Ben schwermütig und macht sich gesenkten Hauptes auf den Weg zur