Michael Schenk
Sky-Navy 2 - Die Vergessenen
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 4Die Stecknadel im Sternenhaufen
Kapitel 5 Das Ding aus dem All
Kapitel 8 Neue Hoffnung, neue Angst
Kapitel 20 Das trojanische Pferd
Kapitel 23 Das Flackern des Lebens
Kapitel 1 Warten
Sky-Navy 2
Die Vergessenen
Military Science Fiction
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2016
Sie standen in der Zentrale des Raumschiffes oder vielmehr dem, was davon übrig war. Das Schiff lag nun schon sehr lange Zeit auf dem Planeten und es hatte die Landung nicht gut überstanden. Die Neigung des Bodens zeigte, dass es schräg lag. Eine der Wände war eingedrückt und gerissen. Pflanzen hatten ihre Ranken bis in die Zentrale getrieben und breiteten sich zunehmend aus. Die zahlreichen Anzeigen und Bildschirme waren matt, die wenigen Sichtluken trübe und teilweise von Moos oder Flechten bedeckt. Viele Instrumente waren zerstört. Einer der Pilotensessel lag am Boden, von der harten Landung aus der Verankerung gerissen. Durch die Öffnung in der Wand war Erdreich hereingeweht worden und es gab keinen Zweifel, dass die Flora des Planeten Fuß gefasst hatte.
„Werden sie kommen?“
„Du fragst mich das seit sehr vielen Jahren, Bewahrer. Natürlich werden sie kommen.“
„Wir warten schon sehr lange. Viel zu lange. Ich glaube nicht mehr, dass sie noch kommen werden.“
„Irgendjemand wird kommen, Bewahrer. Irgendwann. Es ist nicht wichtig, wer kommt oder wann er dies tut. Wichtig ist nur, dass wir vorbereitet sind.“
„Du weißt, dass wir vorbereitet sind. Wir sind es schon seit sehr langer Zeit.“
„Wenn es an der Zeit ist, dann muss alles gelingen, Bewahrer. Keiner der Ursprünglichen darf uns dann entkommen.“
„Wenn sie kommen, dann werden sie auch sterben.“
Kapitel 2 Falsch abgelegt
Öffentliche Zentralbibliothek des Direktorats, Mars-Central, Mars, solares System
Vor über zweihundert Jahren hatte das Terraforming des Mars begonnen. Es war längst nicht beendet und doch war das Bild des einst lebensfeindlichen Planeten vollkommen verändert. Auch jetzt gab es Hügel, Berge und tiefe Schluchten, aber große Teile der vorherigen Öde waren nun Grün. Gräser und Blumen von der Erde trotzen den harten Bedingungen, passten sich an und trugen damit zur Bildung einer atembaren Atmosphäre bei. Es gab inzwischen ganze Wälder der widerstandsfähigen Mars-Kiefern und kleinere Herden von Rindern, die mit dem harten und scharfblättrigen Gras zurecht kamen.
Noch immer arbeiteten die mächtigen Terraform-Konverter, denn der niedrige Luftdruck bereitete gelegentlich noch Probleme. Vor allem während der Sturmperioden konnte sich keiner der Marsbewohner ohne Verdichtermaske außerhalb eines Gebäudes aufhalten. Der Mensch passte sich nicht so leicht an, wie Pflanzen und Tiere, die er importiert hatte.
Über zweihundert Jahre waren vergangen, seitdem die Menschen ihre angestammte Heimat verlassen mussten. Umweltzerstörung, fehlende Ressourcen und Wassermangel machten die Ursprungswelt zunehmend unbewohnbar. Der Weltraum bot den einzigen Ausweg, Milliarden von Menschenleben zu retten. Kurz zuvor war der Cherkov-Überlichtantrieb erfunden worden und so suchte man fieberhaft nach neuem Lebensraum. Man fand ihn auf einigen fernen Welten und man erschuf in sich auf dem Mars.
Die Erde hatte sich unerwartet schnell von der Plage Mensch erholt. Der Hohe Rat des Direktorats, der Senat der vereinten Menschheit, gestattete inzwischen wieder einige bescheidene Siedlungen auf der Erde. Kleinen ethischen Gruppen sollte damit die Möglichkeit geboten werden, ihre angestammten Traditionen zu bewahren. Eine generelle Rückbesiedlung der Erde wurde jedoch ausgeschlossen. Die Wenigsten hätten dies auch gewollt. Die neuen Welten und der Mars waren nun Heimat und Zukunft der Menschheit.
Der Mars bewies zwei wesentliche Fakten: Der Mensch war in der Lage eine fremde Welt nach seinen Wünschen