In my darkest Dreams. Melody Adams. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Melody Adams
Издательство: Bookwire
Серия: Darkest Series
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752903355
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heute Morgen eingekauft habe. Sogar das Tiramisu Take-Away vom Italiener steht hier im Kühlschrank. Irgendjemand, wahrscheinlich dieselbe Person die für die unsichtbare Barriere verantwortlich ist, hat offenbar meine Sachen ins Haus geschafft. Oder zumindest meine Einkäufe. Die Frage ist, warum ich absolut nichts davon bemerkt habe. Derjenige der dies getan hat, hat nur ein kurzes Zeitfenster gehabt, um unbemerkt zum Auto zu gelangen und die Sachen ins Haus zu schaffen, während ich panisch nach einem Ausweg aus dem Haus gesucht habe. Und er hat die Sachen nicht nur ins Haus geschafft. Er hat sich die Zeit genommen, sie in den verdammten Kühlschrank einzusortieren. Ich frage mich, ob meine anderen Sachen auch im Haus sind. Ich schließe den Kühlschrank und verlasse die Küche. Ich finde nichts im Wohnzimmer, doch als ich die Bibliothek betrete, finde ich meinen Laptop und meine Notizbücher auf dem Schreibtisch. Ich schüttle den Kopf und mache mich auf den Weg zum Obergeschoss. Es gibt vier Schlafzimmer hier, und ich habe mir zuvor eines der kleineren Zimmer ausgesucht, welches einen schönen Blick auf den See hat. Mein Koffer liegt offen auf dem Bett. Leer. Erneut beschleunigt sich mein Herzschlag.

      „Was zum Teufel...?“ murmle ich.

      Ich durchquere den Raum und öffne die Tür zum Wandschrank. Alle meine Sachen sind ordentlich darin einsortiert. Meine Unterwäsche finde ich in der Schublade, zusammen mit meinem Vibrator. Heiße Röte schießt mir ins Gesicht. Okay, mir einen Schrecken einjagen zu wollen, damit ich wie alle anderen behaupte, es würde in diesem Haus spuken ist eine Sache. Doch meine persönlichen Dinge, meine Unterwäsche und meinen verdammten Vibrator anzufassen, geht wirklich zu weit.

      „Catherineeee!“ erklingt eine gruselige Stimme von irgendwo im Haus.

      Ich zucke erschrocken zusammen und eine Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus.

      „Catherineeee!“

      Versteckte Lautsprecher. Ältester Trick der Welt für Spukhäuser. Ich lache, doch aus irgendwelchen Gründen klingt es ein wenig schrill. Mein Herz rast noch immer, und ich habe ein mulmiges Gefühl im Bauch. Es ist nicht, dass ich plötzlich überzeugt bin, dass die Gerüchte um Rentworth House wahr sind. Doch es ist offensichtlich, dass jemand hier gewesen ist, um meine Sachen ins Haus zu holen. Die Person könnte es einfach nur darauf abgesehen haben, mich zu erschrecken. Doch es könnte genau so gut sein, dass es sich um einen verrückten Serienmörder handelt. Jemand, der sein Treiben als Spuk maskiert, damit man ihm nicht auf die Schliche kommt.

      Verdammt! Reiß dich zusammen, schelte ich mich selbst. Nicht alle die zuvor in dem verdammten Haus verweilt haben sind zu Tode gekommen. Sie sind nur in Panik geraten und haben schnellstens das Weite gesucht.

      Vielleicht solltest du das auch tun, ehe es zu spät ist, fällt mir meine innere Stimme warnend ins Wort.

      „Catherine!“ erklingt die Stimme erneut, nur diesmal scheint sie von direkt hinter mir zu kommen.

      Meine Nackenhärchen stellen sich auf, und ich wirble herum, doch da ist niemand. Da muss ein Lautsprecher irgendwo direkt hier sein. Ich suche die nähere Umgebung ab, doch ich kann nichts finden. Eine Berührung streicht meinen nackten Arm entlang und ich stoße einen erschrockenen Schrei aus.

      „Catherine.“

      Ich erstarre. Diesmal spüre ich, wie ein harter Körper sich von hinten gegen mich presst, während sich zwei Hände auf meine Schultern legen. Ich meine, warmen Atem in meinem Nacken zu spüren.

      „Catherine.“

      Ich zittere, und mein Herz rast jetzt Hundert Meilen die Stunde. Eine Hand wandert von meiner Schulter zu meinem Hals, um meine Haare beiseite zu streichen. Warme Lippen wandern über meine empfindliche Haut. Gefangen zwischen Terror und einer seltsam süßen Sehnsucht, halte ich still.

      „Bald, meine Catherine“, raunt eine dunkle Stimme in mein Ohr. „Bald bist du mein.“

      Dann spüre ich den Fremden nicht mehr. Ich weiß, ehe ich mich umdrehe, dass ich niemanden mehr vorfinden werde. Und tatsächlich ist der Raum hinter mir leer, als ich endlich den Mut finde, nachzusehen. Doch wohin ist er verschwunden? Eine Geheimtür? Ich würde mich bei einem Haus wie diesem nicht wundern, wenn es geheime Türen und Gänge gibt. Doch das hieße, dass es einen geheimen Eingang zu meinem Schlafzimmer gibt. Wer immer der Fremde ist, er könnte hier jederzeit wieder herein kommen. Sogar während ich schlafe.

       Fuck! Ich muss in ein anderes Zimmer umziehen!

      Eilig klaube ich meine Sachen zusammen und transportiere sie nach und nach in den gegenüber liegenden Raum. Ich kann nur hoffen, dass mein neues Zimmer nicht ebenfalls über irgendwelche Geheimgänge verfügt.

      Die nächsten drei Stunden verbringe ich damit, sauber zu machen. Ich fühle mich wie eine Bombe die jederzeit hochgehen kann, so nervös und angespannt bin ich. Wer auch immer in meinem Schlafzimmer gewesen ist, könnte sich noch immer hier im Haus befinden, und das ist alles andere als beruhigend. Ich bin kein ängstlicher Typ, weswegen ich mich ja auch darauf eingelassen habe, für vier Wochen in dieses alte, verlassene Haus zu ziehen um zu beweisen, dass es weder Geister noch einen Fluch in diesem Haus gibt. Doch ich bin nicht so naiv zu denken, dass ich es mit einem potentiellen Serienmörder aufnehmen könnte. Besonders mit einem, der offenbar geheime Wege in diesem Haus kennt und somit zu jeder Zeit unbemerkt überall auftauchen kann. Das Verrückte an dem Ganzen ist die Erregung die ich verspürt habe, als der Fremde meinen Nacken liebkost hat. Und seine raue Stimme hat eine seltsam hypnotische Wirkung auf mich gehabt. Ich habe keine Ahnung wer er ist oder wie er aussieht. Und er mag sehr wohl etwas Schreckliches für mich geplant haben. Wie konnte ich da so auf seine bloße Nähe reagieren? Ich seufze unwillkürlich. Ganz offenbar muss ich mal wieder etwas Zeit mit meinem Vibrator verbringen. Ich habe seit der geplatzten Hochzeit vor zehn Monaten meine Bedürfnisse sträflich vernachlässigt. Meinen Bräutigam am Morgen vor der Hochzeit mit meiner besten Freundin vorzufinden hat mich aus der Bahn geworfen. Meine beste Freundin! Sie hatte vor ihm gekniet, während er mit heruntergelassenen Hosen dastand und seinen Schwanz wie ein Tier in ihren Mund rammte. Ned und ich waren uns einig gewesen, dass wir mit dem Sex bis zur Ehe warten würden. Außer ein wenig Petting hatten wir keinen Sex gehabt. Ich hatte gedacht, dass Ned mit dem Warten okay war. Doch offenbar war er es nicht gewesen und hatte sich bei anderen Frauen geholt, was er bei mir nicht bekommen hatte. Seit dem Erlebnis habe ich Männern abgeschworen. Wenn der Mann, dem ich mehr als irgendjemandem vertraut, den ich für einen sanften, liebevollen Mann gehalten habe, mich so betrügen kann, wie soll ich dann jemals wieder einem Mann vertrauen können?

      „Catherine“, reißt mich eine raue Stimme aus meinen Gedanken. „Weine nicht, Catherine. Bald bist du mein.“

      Ich schaue mich panisch um, doch niemand ist zu sehen. Meine Hand geht unwillkürlich zu meiner Wange, und ich finde sie feucht vor. Ich bin mir gar nicht bewusst gewesen, dass ich geweint habe, bis die Stimme mir sagte, dass ich nicht weinen solle.

      Kameras. – Natürlich! Es muss hier Kameras geben, durch die der Hurensohn mich sehen kann.

      Ich spüre, wie Wut in mir aufkommt.

      „Jetzt hör mir mal gut zu, du Arsch!“ rufe ich. „Mir einen Schrecken einjagen wollen ist eine Sache, doch mich durch versteckte Kameras zu beobachten, ist NICHT okay!“

      Keine Antwort.

      „Keine Kameras“, erklingt plötzlich ein Flüstern direkt hinter mir. „Ich bin direkt hier, Catherine.“

      Mit einem Schrei wirble ich herum, bereit, dem fremden Arschloch meine Meinung zu blasen, doch der Raum ist leer. Ein hysterisches Lachen kommt über meine Lippen, dann kehrt die Wut zurück.

      „Lass die verdammten Spiele. Ich weiß, dass du Lautsprecher und Kameras benutzt. Und offensichtlich gibt es Geheimgänge hier. Ich hab nur noch keine Idee, wie du die verdammte Barriere hinbekommen hast. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, und ich kann verstehen, warum so viele andere zuvor dem Theater geglaubt haben, dass es hier spukt. Doch wir beide wissen, das ist nicht wahr!“

      „Oh Catherine, wie falsch du doch liegst“, sagt die Stimme von irgendwo her. „Du wirst es bald herausfinden. Ich kann mich dir noch nicht zeigen. Ich