Eine schmerzliche, aber dringend erforderliche Einsicht, der ich ins Auge blicken musste.
Ich hatte mich entschieden, nach dem zweiten anstehenden Transfer keinen weiteren Versuch zu unternehmen.
Ich wusste, mir aus all meinen Bemühungen nie einen Vorwurf drehen zu müssen. Ich wollte ein glückliches Leben und wenn in meinem Leben keine eigenen Kinder vorgesehen waren, dann musste ich lernen, auch damit glücklich zu werden. Ich fühlte mich von diesen Gedanken, die ich versucht habe, in mich hinein zu hämmern, längst nicht überzeugt, aber ich sah auch keine Alternative dazu. Ich habe erste Überlegungen zu einer Adoption angestellt und bald schon angefangen, intensiv darüber nachzudenken. Ich blickte auf mein ganzes Leben, auf inzwischen 29 Jahre zurück. Jeder Kampf, den ich gewonnen hatte, wurde so sinnlos wie das Privileg, das mir vorenthalten bleiben sollte.
Am Geburtstag meines Mannes am 12. November wurden mir zwei Embryonen eingesetzt. Mikroskopisch dargestellt, ähnelte der Anblick zwei wunderschönen, malerischen Blumen. Als ich mit meinem Mann die Praxis verlassen hatte, ging es mir blendend. Mich berührte ein Bauchgefühl, das auf Anhieb dagewesen war. Zwei unendlich lang wirkende Wochen sollte es bis zur Gewissheit dauern. Zwei Wochen, in denen ich ein Ziehen im Unterleib wahrnahm, das sich irgendwie so ganz anders anfühlte.
Aus Angst vor einer Enttäuschung mäßigte ich meine Hoffnung, trotzdem packte mich die Neugierde, einen Schwangerschaftstest zu machen. Ich zitterte vor lauter Nervosität.
Ich wusste, dass die Hormone einen solchen Test beeinflussen, ja verfälschen können, aber ich konnte meine Ungeduld einfach nicht bremsen.
Ich machte den Test.
Erst nachdem ich hüpfend auf dem Bett meinen Mann aus dem Schlaf holte, warf mich die Unsicherheit, falsche Freude geweckt zu haben, zurück.
POSITIV!
Zwei Wochen nach dem Transfer und wenige Tage nach dem Schwangerschaftstest fuhr ich früh am Morgen zur Blutentnahme in die Praxis. Erst Stunden später, die mir, zu Hause wartend, wie eine Ewigkeit vorkamen, sollte ich eine Antwort auf die alles entscheidende Frage bekommen. Ich hatte mir Urlaub genommen, um eine eventuelle Enttäuschung besser wegstecken zu können. Ich versuchte, mich abzulenken, warf aber gefühlt jede Minute einen Blick auf die Uhr. Ich war so aufgeregt, dass ich bereits Minuten vor meinem Anruf die Sekunden gezählt hatte.
Mit schweißnassen, zittrigen Händen wählte ich die Nummer der Kinderwunschpraxis. Die freudige Stimme am Ende der anderen Leitung klang wie Musik in meinen Ohren:
„Herzlichen Glückwunsch! Sie sind SCHWANGER!“
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